Beim Gebrauch von Kosmetika können unzählige Bakterien in die Produkte gelangen. An den Fingern, also genauer an der Haut der Finger, sind häufig bis zu 1.000 Bakterien auf einem Quadratzentimeter anzutreffen. Diese Mikroorganismen können bei der Entnahme der Kosmetik mit den bloßen Fingern in das Produkt gelangen. Produkte ohne Konservierungsstoffe können derartigen „Keimattacken“ nichts entgegensetzen, sie verderben in der Folge.
Mikroorganismen breiten sich besonders in Körperpflegemitteln aus, die Wasser und andere Nährstoffe wie Eiweiß enthalten. Dazu zählen z. B. Feuchtigkeitscremes, bestimmte Make-ups, Körperlotionen, Duschbäder und Shampoos.
Kosmetikartikel, die weniger als 30 Monate haltbar sind, müssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufweisen, so verlangt es die Europäische Kosmetikverordnung. Dies geschieht durch eine Abbildung in Form einer Eieruhr, mit der Angabe eines Datums (Tag-Monat-Jahr oder Monat-Jahr).
Kosmetikprodukte, die länger als 30 Monate haltbar sind, müssen mit dem Symbol eines offenen Cremetiegels gekennzeichnet sein, das zusätzlich mit einer Zeitangabe versehen ist. „12 M“ zum Beispiel sagt: „Nach der ersten Öffnung des Produktes 12 Monate haltbar“.
Bei angebrochenen Kosmetikartikeln hängt die Haltbarkeit in erster Linie vom Wassergehalt, den Aufbewahrungsbedingungen und der Keimbelastung ab. Sind die Produkte bereits verdorben, kann es bei der Verwendung z. B. zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen kommen.
Verwendungstipps: Die Sorgfalt der Anwender hat einen Einfluss auf die Haltbarkeit kosmetischer Produkte:
- Packungen nur zum unmittelbaren Gebrauch öffnen.
- Cremes nie mit ungewaschenen Händen entnehmen. Am besten einen sauberen Spatel benutzen.
- Kosmetika und Körperpflegemittel nach jeder Anwendung wieder sorgfältig verschließen.
- Hat sich ein Produkt bereits verfärbt oder in Konsistenz oder Geruch verändert, sollten Sie es nicht mehr verwenden.
- Kosmetika, insbesondere solche mit kurzer Haltbarkeit, kühl, trocken und dunkel aufbewahren.
- Alle Gegenstände, die mit kosmetischen Produkten direkt in Berührung kommen, peinlich sauber halten. Make-up-Schwämmchen, Spatel und Pinsel regelmäßig mit Seife, Spülmittel oder einem milden Shampoo gründlich auswaschen. Vor dem Gebrauch vollständig trocknen lassen.
Diese Empfehlungen sind insbesondere bei Produkten, die keine Konservierungsstoffe enthalten, und bei Naturkosmetik zu beachten, denn für diese gilt oftmals ein höheres „Keimrisiko“.