Alarm für Allergiker auch noch bis in den Oktober, denn die Pollen der ab August bis Oktober blühenden Beifuß-Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia), die starke Allergien, Asthma und Heuschnupfen auslösen können, sind aktiv. Aber auch die Berührung mit den Blättern der Pflanze kann eine Hautdermatitis auslösen. Bei dieser auch als allergischem Kontaktekzem bezeichneten Hautreaktion zeigen sich Rötungen, Schwellungen, Wasserbläschen, nässende Stellen, Schuppenbildung und Krusten.
Die Ambrosia hat einen aromatischen Duft. Ihre Pollenkörner, die am frühen Morgen entlassen werden, sind nur 0,02 Millimeter breit. Jährlich kann eine Pflanze 3.000 bis 60.000 Früchte ausbilden. Die Fruchtreife beginnt im Oktober. Wegen der späten Blütezeit reifen die Samen nicht sofort aus. Dafür bleiben sie als sogenannte Wärmekeimer bis vier Jahrzehnte lang keimfähig. Die Pollen gehören zu den stärksten Allergie-Auslösern und können schon ab sechs Pollen pro Kubikmeter Luft zu allergischen Reaktionen führen, ab elf Pollen spricht man von einer starken Belastung. Bei Gräserpollen benötigt es 50 Pollen pro Kubikmeter Luft für eine „starke Belastung“. „Das Allergen der Beifuß-Ambrosie ist viel stärker als die Allergene der sonst in Europa heimischen Pflanzen. Eine sehr geringe Dosis Pollen kann bereits heftige allergische Reaktionen bei sensibilisierten Personen auslösen. Der Hautkontakt mit der Ambrosie kann zu Hautirritationen führen. Auch bei Nicht-Allergikern können diese Beschwerden auftreten“, so die Einschätzung der Experten von allum, dem Portal zu Allergie, Umwelt und Gesundheit.
Eine allergische Reaktion der Haut ist keine Seltenheit. Je nachdem wie stark der Betroffene reagiert, kann eine solche Reaktion sehr unangenehm werden. Die Symptome sind unterschiedlich und können den Alltag durchaus erheblich beeinträchtigen.
Die Verbreitung von Ambrosia in Deutschland ist aus ärztlicher Sicht verhängnisvoll und gefährlich. Die Pollen der Pflanze lösen eine allergische Rhinitis (Heuschnupfen) und Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut des Auges) aus, die häufig zu einer Allergie gegen Nahrungsmittel wie Sellerie und Gewürze führt (Orales Allergie-Syndrom). Nicht selten entwickelt sich neben dem Ambrosia-Heuschnupfen ein allergisches Asthma, das anfangs nur während der Ambrosia-Pollensaison im September/Oktober, dann aber ganzjährig auftritt. Zahlreiche Regierungsämter geben inzwischen Hinweise zur Bekämpfung der Ambrosia-Pflanze: Sie soll nicht abgeschnitten, sondern mitsamt der Wurzel ausgegraben und entweder direkt verbrannt oder – verpackt in einen Plastiksack – in der Restmülltonne entsorgt werden. Auf keinen Fall in der Komposttonne! Beim Entsorgen müssen unbedingt Handschuhe und gegebenenfalls auch eine Feinstaubmaske gegen die Pollen getragen werden. Weitere Informationen zu „Ambrosia“ bietet das Internetportal „allergie.de“.
Eine allergische Reaktion der Haut ist die Folge eines überaktiven Immunsystems. Dieses wappnet sich mit der Ausschüttung bestimmter Botenstoffe gegen Eindringlinge. Das Wort Allergie ist dem Griechischen entlehnt und bedeutet übersetzt soviel wie „Fremdreaktion“ oder „andersartige Reaktion“ (állo/s = fremd, anders; érgo/ergeia = Reaktion, Arbeit). Die allergische Reaktion des Immunsystems auf Allergene (allergieauslösende Stoffe) kann sich in unterschiedlichsten Bereichen des Körpers abspielen. Betroffen sein können unter anderem die Haut, die Nasen- und Rachenschleimhaut, die Atemwege, der Magen-Darm-Trakt oder der gesamte Organismus.