Schon im Mai und Juni, also nicht im Hochsommer, sondern in den Monaten davor, ist die UV-Belastung, die in unseren Breitengraden am Boden ankommt, hoch, da die Ozonschicht in diesem Zeitraum „dünner“ ist als erwartet. Die Strahlen sind also recht durchdringend und der vorsorgliche Schutz vor Hautschädigungen sollte entsprechend berücksichtigt werden.
Aktuelle wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Atmosphärenforschung weisen darauf hin, dass die Ozonschicht über den Polen der Erdkugel zwar wieder dichter wird. Besorgniserregend sei allerdings, dass die Ozonkonzentration in der unteren Stratosphäre schrumpfe. Zwischen dem 60. Breitengrad Nord und dem 60. Breitengrad Süd, also über den Erdregionen, in denen der Großteil der Weltbevölkerung lebt, ist ein Rückgang der schützenden Ozonschicht zu registrieren. Hinsichtlich des Schutzes vor der UV-Strahlung der Sonne sind diese Ergebnisse alarmierend und machen ein Umdenken erforderlich: Die Schutzwirkung von Sonnenschutzmitteln wird in den Sommermonaten und bei Urlaubsreisen in die Sonne mittlerweile von vielen Verbrauchern ernst genommen und beherzigt, aber auch schon in den vorsommerlichen Monaten sind Schutzvorkehrungen wichtig. Nach den eher grauen und dunklen Wintermonaten ist die Haut besonders lichtempfindlich und schutzbedürftig, denn die so genannte „Eigenschutzzeit“ der Haut wurde während der Winterzeit „heruntergefahren“.
„Auch bei vollständig bedecktem Himmel oder im Schatten kommt noch eine relativ große Menge der UV-Strahlung am Boden an. Nicht nur gesundheitliche Überlegungen spielen beim Sonnenschutz eine zentrale Rolle, sondern auch die Erkenntnisse zur Hautalterung: die Sonne ist für etwa 90 Prozent der sichtbaren Hautalterungsspuren verantwortlich. Ob es nun das Verschnaufen in der Sonne ist, oder das unterhaltsame Treffen mit Freuden im Straßencafé oder Gartenrestaurant. Bereits ein nur kurzer Aufenthalt in der Mittagsonne kann schon zu ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes führen“, so die Expertin Frau Prof. Heinrich im Interview mit haut.de.
Je öfter die Haut großen Strahlenmengen ausgesetzt wird, umso schneller altert sie. Die Haut sammelt sozusagen die Strahlungsschäden und häuft sie im Laufe der Zeit an. Ein einmal sichtbarer Schaden ist kaum wieder rückgängig zu machen.
Kleine Kinder und Säuglinge sind durch die Sonne besonders gefährdet. Ihre Haut ist viel dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen, und die natürlichen UV-Eigenschutzmechanismen sind vor allem während der ersten sechs Lebensjahre noch nicht vollständig entwickelt. Die Fähigkeit, eine schützende Lichtschwiele zu entwickeln, muss sich erst noch ausbilden. Auch ist Kinderhaut noch nicht in der Lage, schnell und ausreichend Pigmente (Melanin) für den hauteigenen UV-Schutz zu bilden. Und die Mechanismen zur Reparatur der UV-Schäden funktionieren auch noch nicht richtig.