Freude pur – dieses Gefühl verbinden viele Menschen mit Sommer – Hitze und schwülwarme Luft erleben die meisten aber als ermüdend und wenig vitalisierend. Die sehr hohen Temperaturen bringen zwei Phänomene zum Vorschein, die zur gesundheitlichen Belastung werden können: hohe UV-Strahlung und hohe Ozonwerte.
Das farblose und giftige Gas Ozon ist eines der wichtigsten Spurengase in der Atmosphäre. Die in einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern bestehende natürliche Ozonschicht schützt uns vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne, wenn diese Schicht ausreichend dicht ist. Schon im Juni, also nicht im Hochsommer, war die UV-Belastung, die in unseren Breitengraden am Boden ankommt, hoch, da die Ozonschicht in diesem Zeitraum „dünner“ ist als erwartet. Die Strahlen sind also recht durchdringend und der vorsorgliche Schutz vor Hautschädigungen sollte entsprechend berücksichtigt werden. Besonders hoch sind die Ozonwerte bei sommerlichem Wetter in den Nachmittagsstunden.
Entsteht Ozon am Boden, kann es in hohen Konzentrationen der Gesundheit schaden. Ozon reizt die Atemwege, verursacht Husten, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden. Auch Einschränkungen der Lungenfunktion sind möglich. Gerade bei körperlicher Anstrengung und bei erhöhtem Atemvolumen kann sich das verstärken. Empfindliche oder vorgeschädigte Personen und durch Atemwegserkrankungen vorbelastete Kinder, sollten bei hohen Ozonwerten körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden.
Wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Atmosphärenforschung weisen darauf hin, dass die Ozonschicht über den Polen der Erdkugel zwar wieder dichter wird. Besorgniserregend sei allerdings, dass die Ozonkonzentration in der unteren Stratosphäre schrumpfe. Zwischen dem 60. Breitengrad Nord und dem 60. Breitengrad Süd, also über den Erdregionen, in denen der Großteil der Weltbevölkerung lebt, ist ein Rückgang der schützenden Ozonschicht zu registrieren. Hinsichtlich des Schutzes vor der UV-Strahlung der Sonne sind diese Ergebnisse alarmierend. Die Schutzwirkung von Sonnenschutzmitteln wird in den Sommermonaten und bei Urlaubsreisen in die Sonne mittlerweile von vielen Verbrauchern ernst genommen und beherzigt. „Auch bei vollständig bedecktem Himmel oder im Schatten kommt noch eine relativ große Menge der UV-Strahlung am Boden an. Nicht nur gesundheitliche Überlegungen spielen beim Sonnenschutz eine zentrale Rolle, sondern auch die Erkenntnisse zur Hautalterung: die Sonne ist für etwa 90 Prozent der sichtbaren Hautalterungsspuren verantwortlich. Ob es nun das Verschnaufen in der Sonne ist, oder das unterhaltsame Treffen mit Freuden im Straßencafé oder Gartenrestaurant. Bereits ein nur kurzer Aufenthalt in der Mittagsonne kann schon zu ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes führen“, so die Expertin Frau Prof. Heinrich im Interview mit haut.de.
Kleine Kinder und Säuglinge sind durch die Sonne besonders gefährdet. Ihre Haut ist viel dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen, und die natürlichen UV-Eigenschutzmechanismen sind vor allem während der ersten sechs Lebensjahre noch nicht vollständig entwickelt. Die Fähigkeit, eine schützende Lichtschwiele zu entwickeln, muss sich erst noch ausbilden. Auch ist Kinderhaut noch nicht in der Lage, schnell und ausreichend Pigmente (Melanin) für den hauteigenen UV-Schutz zu bilden. Und die Mechanismen zur Reparatur der UV-Schäden funktionieren auch noch nicht richtig.