Ein Stück Seife, ein Klassiker der Hautreinigung, hatte sicher schon jeder mal in der Hand. Mittlerweile stehen von unterschiedlichen Anbietern auch feste Waschstücke für die Haarreinigung und -pflege zur Verfügung. Diese festen Produktvarianten zur Haarreinigung können einerseits „Haarseife“ und andererseits „Festes Shampoo“ sein. Beide Varianten sind jeweils wasserfrei und das macht sich bei der Wahl der Verpackung – es kann auf Kunststoffverpackungen verzichtet werden – und auch beim Transportaufwand – die Produkte sind leichter – bemerkbar. Das alles entlastet die Umwelt.
Einige der Produkte kommen ohne Konservierungsstoffe aus. Aber nicht immer können die Produkte ganz auf diesen Schutz verzichten. Da in Dusche und Badezimmer ein feuchtwarmes Klima herrscht und die Produkte nicht selten zwischen den Anwendungen im Wasser liegen bleiben, müssen sie durch Konservierungsstoffe vor einer Verkeimung geschützt werden
Haarseife – festes Shampoo – Wodurch unterscheiden sie sich?
Grundzutaten von Seifen sind Fett und Lauge. Seifen werden in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt. Beim sogenannten Seifensieden werden Fette mit einer Lauge (oft Natron- oder Kalilauge) gekocht. Die Fette werden dabei in Glycerin und in die Alkalisalze der Fettsäuren gespalten. Abhängig davon, welche pflanzlichen Fette oder Öle verwendet werden, verfügt die Seife über mehr oder weniger rückfettende Eigenschaften. Weitere Zutaten wie ätherische Öle, Parfumöle, getrocknete Pflanzenauszüge, Farben oder pflegende Inhaltsstoffe sorgen für Duft- und Farbvarianten.
Feste Shampoos hingegen sind hinsichtlich ihrer Zusammensetzung fast wie flüssige Shampoos, nur wurde bei der Herstellung das Wasser entzogen. Und anders als bei der Produktion von festen Seifen werden bei den festen Shampoos nicht Fette und Natronlauge, sondern Tenside verwendet, die meist auf einer Zucker- oder Kokosgrundlage basieren. Es können aber auch Tenside wie SLSA (Sodium Lauryl Sulfoacetate), Sodium Cocoyl Isethioniate (SCI) und Sodium Coco Sulfate eingesetzt werden.
Zusätzlich können pflegende Fette und Öle, Farbstoffe sowie Duftstoffe Verwendung finden. Im Unterschied zu Seifen ist bei der Herstellung von festem Shampoo auch kein Siedeprozess notwendig. Als „feste Basisbestandteile“ der festen Shampoos kommen oft Kakaobutter, Sheabutter, Stärke oder Tonerde (Kaolin) zum Einsatz.
Ein weiterer Unterschied zwischen Haarseifen und festen Shampoos:
Haarseife hat in der Regel einen pH-Wert zwischen 8,5 und 9,5 – ist also recht basisch. Dadurch wird das Haar geöffnet, Kalk aus dem Wasser kann sich ablagern. Bei kalkhaltigem Leitungswasser kann es nach dem Waschen mit Haarseife zur Bildung sogenannter Kalkseife kommen. Diese zeigt sich mitunter an einem schmierigen Film auf den Haaren. Eine Spülung aus Wasser und Essig schafft Abhilfe und verhindert, dass sich die Kalkseife in den Haaren ablagert.
Haarseifen lassen sich als „Seifen“ an Inhaltsstoffangaben wie Sodium Hydroxide, Sodium Palmate, Sodium Cocoate oder Sodium Olivate in der INCI-Liste erkennen.
Im Gegensatz zu Haarseifen weisen feste Shampoos meist einen neutralen pH-Wert auf.