Fast überall sind sie anzutreffen, in Bahnhöfen, in Fernzügen, in Einzelhandelsgeschäften, vor Supermärkten oder Baumärkten und Schulen… sie „spenden“ die Desinfektion der Hände und vermitteln mittlerweile ein neues Reinheitsgebot, um so die Übertragung von Keimen auf/über die Hände zu reduzieren.
Das Wann und Wie der Handhygiene
Zum Schutz vor Infektionen, ob Coronavirus oder Grippeviren, wird gründliches Händewaschen mit Seife oder Syndet empfohlen. Sowohl die WHO (Weltgesundheitsorganisation) als auch das RKI (Robert-Koch-Institut) rät zu dieser Hygienemaßnahme. Für besondere Situationen, zum Beispiel nach der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, raten manche Gesundheitsexperten zur Desinfektion der Hände.
Händewaschen sollte jeder möglichst nachdem dem Kontakt mit Flächen oder Gegenständen, die von vielen Menschen benutzt werden, wie zum Beispiel Türklinken, Haltegriffe in Bussen und Bahnen oder auch dem Einkaufswagen im Supermarkt. Ein wichtiger Moment für die Handhygiene ist das von draußen reinkommen… also nicht nur das Betreten der eigenen Wohnung, sondern auch der Büro- und Arbeitsräume.
Seife oder Syndet besteht aus wasserliebenden und fettliebenden Anteilen. Der Schaum verringert die Oberflächenspannung des Wassers. Schmutz, viele Keime und auch Coronaviren können aufgelöst und weggespült werden. Die Wassertemperatur ist dabei nicht entscheidend. Wichtig ist die Zeit und dass die Seife richtig schäumt: 20 bis 30 Sekunden Einseifen müssen sein. Ein Desinfizieren der Hände ist dann sinnvoll, wenn ein gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife nicht möglich ist.
Händewaschen – sich die Zeit nehmen
Häufig werden die Hände nicht ausreichend lange eingeseift und insbesondere Handrücken, Daumen und Fingerspitzen dabei eher vernachlässigt. So geht es: Verteilen Sie eine ausreichende Menge Seife oder Syndet von der Handinnenfläche zu den Fingerspitzen und den Fingerzwischenräumen bis zum Handrücken. Nehmen Sie sich mindestens 20 bis 30 Sekunden Zeit, den Seifenschaum überall sanft einzureiben. Daumen und Fingernägel nicht vergessen. pH-neutrale Produkte sind von Vorteil, damit der natürliche Säureschutzmantel der Haut nicht angegriffen wird. Dieser sorgt dafür, dass Krankheitserreger abgewehrt werden. Seifen mit antibakteriellen Zusätzen sind nur in speziellen Fällen nötig.
Nach dem Waschen mit Seife oder Syndet kommt das Abspülen und Trocknen. Zum Abtrocknen möglichst ein sauberes Handtuch verwenden und auch die Fingerzwischenräume dabei berücksichtigen. Zu Hause sollte jede Person ein persönliches Handtuch benutzen, das regelmäßig bei 60 Grad Celsius gewaschen werden sollte.
Entfettung der Handhaut vermeiden – Handcreme ein Muss
Sowohl die Anwendung von Seifen oder Syndets als auch von Desinfektionsmitteln entfetten die Haut der Hände. Bei häufiger Anwendung können sie deshalb die Haut rau und trocken werden lassen. Dabei kann es zu einer Schädigung des Säureschutzmantels kommen und die Haut kann dann ihre natürliche Barrierefunktion einbüßen.
Nach dem gründlichen Händewaschen oder Desinfizieren ist zur Unterstützung der Haut die Verwendung einer rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Creme ratsam. Die Anwendung einer Handcreme sollte zur Gewohnheit werden – wie das Händewaschen. Mindestens zweimal täglich sollten die Hände mit einer Creme oder Emulsion, die hochwertige Pflegestoffe enthält, massiert werden. Ist die Haut trocken und arm an hauteigenen Fetten oder ist sie vielen Belastungen ausgesetzt, ist das Eincremen der Hände nach jedem Waschen ratsam.
In Handcremes kommen verschiedene Wirkstoffkombinationen zum Einsatz. Sie können beispielsweise Pflanzenextrakte, Vitamine, Proteine, Glycerin und Öle enthalten. Glycerin hilft, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Das gleiche gilt für Fettkomponenten, Wachse und Öle.