Irgendwann kann sich beim Blick in den Spiegel ein Moment des „Grauens“ einstellen…die ersten grauen Haare zeigen sich und damit ist der Betrachter mit der Erkenntnis des persönlichen Alterungsprozesses konfrontiert. Dabei ist es das Natürlichste der Welt, graue Haare zu bekommen. Jeden von uns trifft es. Manche später. Andere früher.
Bei manch einem stellen sich schon im Alter von nur 30 Jahren die ersten grauen Haare ein, bei anderen tritt das zunehmende Ergrauen erst in einer späteren Lebensphase ein. Die Grundlage für den Prozess der grauen Haare liegt in den Genen. In unserem Erbgut ist der Vorrat an Pigmentzellen der Haare festgelegt.
Jedes Haar hat nur eine bestimmte Anzahl von Pigmentzellen zur Verfügung. Diese sterben regelmäßig ab und werden aus den Stammzellen des Körpers neugebildet. Dieser Erneuerungsrhythmus ist allerdings nicht unendlich. Wenn der Stammzellvorrat erschöpft ist, können keine neuen Pigmentzellen gebildet werden. Folge: Graues Haar. Mit zunehmendem Alter geht die Anzahl der Farbpigmente im Haar zurück. Haare erscheinen dann eher farblos oder auch weiß, was je nach Ausprägung oft als „grau“ bezeichnet wird
Manche „Grauhaarige“ stehen zu diesem Prozess der Reife mit einer Portion Stolz und Selbstbewusstsein. „Silver-Ager“ betrachten graues Haar als Ausdruck ihres „Best-Ager“-Daseins und geben ihrer Frisur das entsprechende Styling. Älter werdendes, reifes Haar benötigt eine besonders intensive Pflege. Produkte für reifes Haar enthalten Substanzen, die die Haarwurzeln stimulieren sollen und das Haar von innen her wieder aufbauen helfen. Dabei setzen die Hersteller beispielsweise auf das Co-Enzym Q10 als Anti-Aging-Wirkstoff. Q10 dringt in die Haarwurzeln ein, reaktiviert dort die nachlassende Keratin-Produktion und unterstützt so das Wachstum gesunder und starker Haare. Ebenfalls enthaltenes Collagenhydrolysat soll gleichzeitig die Lücken der Haarstruktur wieder auffüllen.
Wer sich mit zunehmendem Ergrauen des Haarschopfes noch nicht abfinden will, kann sich mit Haarcolorationen noch eine farbige Übergangszeit verschaffen. Auswaschbare Colorationen, auch Direktzieher genannt, tönen das Haar nur vorübergehend. Bei der Veränderung der Haarfarbe mit direktziehenden Farbstoffen lagern sich die Farbstoffe am einzelnen Haar an und ergeben zusammen mit der natürlichen Haarfarbe den neuen Farbton. Eine Farbveränderung mit diesen Colorationen ist daher nicht dauerhaft: Die äußerlich angelagerten Farbstoffe waschen sich nach sechs bis acht Haarwäschen wieder heraus – während Oxidationsfarben das Haar (fast) dauerhaft färben. Hierbei wirken verschiedene Komponenten: Farbstoffentwickler und -kuppler dringen in das Haar ein und werden erst dort unter Einwirkung des Oxidationsmittels zu größeren Einheiten „zusammengekuppelt“ – dabei entsteht die Farbe.