Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Düfte | Riechstoffgewinnung und Parfümeriesparten

Riechstoffgewinnung und Parfümeriesparten

Unter „Parfümieren“ versteht man einen bewusst herbeigeführten Prozess, bei dem durch Zubereitung eines Stoffes oder mehrerer Stoffe bzw. bei der Vermischung zweier oder mehrerer Stoffe ein angenehmes und attraktives Geruchsergebnis entsteht, das man äußerlich anwenden kann. Die Riechstoffe dafür werden traditionell durch fünf Verfahren hergestellt, die in weiteren Aufbereitungsschritten noch verfeinert werden:

  1. Destillation: Ein Trennverfahren, bei dem sich durch Verdampfen bzw. Kondensation ein Duftstoff abtrennt bzw. gelöst wird. So lassen sich Substanzmischungen und Flüssigkeiten trennen oder reinigen. Es gibt unterschiedliche Destillationsverfahren. Entweder wird das zu trennende Gemisch direkt erhitzt oder man erhitzt ein Gemisch aus Wasser und den zu trennenden Stoffen, oder aber Wasserdampf wird in das Substanzgemisch eingeleitet (Wasserdampf-Destillation). Die Destillation wird zur Gewinnung, Reinigung und Konzentrierung natürlicher Duftstoffe eingesetzt. Ätherische Öle aus Pflanzen werden in der Regel durch Wasserdampf-Destillation gewonnen. Diese Methode eignet sich am besten, da die Duftstoffe meistens leicht flüchtig sind. Das direkte Erhitzen hingegen könnte die oft hitzeempfindlichen Duftstoffe beschädigen. Die trockene Destillation eignet sich daher nur für wenige Pflanzen. Bei der Wasserdampf-Destillation wird die zu reinigende Substanz dagegen nie über 100°C erhitzt. Sie ist ein schonendes Trennverfahren. Durch Anlegen eines Vakuums (Vakuumdestillation) kann die Siedetemperatur noch weiter gesenkt werden. Bei vermindertem Druck verdampfen Flüssigkeiten bereits bei niedrigeren Temperaturen. So können die empfindlichen ätherischen Öle noch besser geschont werden. Dieses Verfahren ist allerdings technisch recht aufwendig.
  2. Mazeration: Meist zerkleinerte Stoffe werden mit einer Flüssigkeit wie Alkohol, Öl und Wasser, aber auch mit anderen Mitteln durchtränkt, um lösliche Bestandteile zu gewinnen.
  3. Enfleurage: Das Enfleurage-Verfahren war bereits im Altertum bekannt. Man lässt hitzeempfindliche, frisch geerntete Blüten bzw. Pflanzen in Fett, Öl oder in anderen Substanzen ihre flüchtigen Duftöle abgeben. Besonders für empfindliche Blütenduftstoffe geeignet. Dabei werden frische Blüten auf eine mit geruchsreinem Fett beschichtete Glasplatte gelegt, die von einem Holzrahmen, dem Chassis, umgeben ist. Mehrere dieser Rahmen werden zu einer Batterie aufeinander gestapelt. Nach einigen Tagen werden die erschöpften Blüten bei der Defleurage wieder abgenommen. Das Verfahren wird so lange wiederholt, bis das Fett mit Duftstoff gesättigt ist. Mit Hilfe eines den Duftstoff, nicht aber das Fett aufnehmenden Lösungsmittels, meist Alkohol, wird aus dem Duftstoff-Fett-Gemisch, der Pomade, der reine Duftstoff herausgelöst. Er wird als Absolu de Chassis bezeichnet. Der Alkohol wird zuvor unter Vakuum und bei einer schonenden Temperatur von 20 Grad Celsius ausgetrieben und der Duftstoff steht dann in konzentrierter Form zur Verfügung
  4. Extraktion: Stoffe werden mit verschiedensten Verfahren, u. a. auch durch Wasserdampfdestillation, getrennt oder gereinigt.
  5. Expression: Sicherlich eines der ältesten Verfahren der Parfümerie, um gut Riechendes und Wohltuendes zu gewinnen. Ursprünglich wurden dabei beispielsweise Pflanzenblätter per Hand ausgepresst. Noch heute geschieht dies mittels mechanischer Druckprozesse.

 

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