Viele kosmetische Produkte bestehen zu großen Teilen aus Wasser. Dieser natürliche Bestandteil birgt allerdings das Risiko einer bakteriellen Keimbildung.
Aus Gründen des vorsorglichen Verbraucherschutzes wurden in den letzten Tagen mehrere wasserbasierte Sprays vom Markt zurückgerufen, weil eine mikrobiologische Belastung nicht ausgeschlossen werden konnte, wie sich durch eigene Kontrollen der Hersteller herausgestellt hatte. Wassersprays dienen in der Regel zur Erfrischung der Haut. Die produktbezogenen Rückrufe sind in den News von COSMILE publiziert https://cosmile-info.eu/de/news/
Wasser – INCI-Bezeichnung „Aqua“ – dient in kosmetischen Produkten als Lösungsmittel. Für die Herstellung kosmetischer und pharmazeutischer Präparate wird stets gereinigtes, keimfreies Wasser verwendet. Dieses kann destilliertes Wasser oder durch Ionenaustauscher oder Umkehr-Osmose demineralisiertes Wasser sein. https://www.haut.de/inhaltsstoffe-inci
Das Lösungsmittel Wasser kommt in etlichen kosmetischen Produkten zum Einsatz: Cremes, Deodorants, Lotionen, Reinigungsprodukte, Shampoos, Conditioner, Haarwässer, Gesichtswässer, After-Shaves, Parfüm, Mundspülungen etc.. Kosmetika, insbesondere wasserhaltige, können durch mikrobielle Verunreinigungen verderben, wenn sie nicht ausreichend durch Konservierungsstoffe geschützt sind. Wasser und auch andere, energiereiche organische Verbindungen wie zum Beispiel Kohlenhydrate, Proteine oder Fette bieten Mikroorganismen ideale Bedingungen, um sich schnell zu vermehren.
Hauptverursacher der mikrobiellen Verunreinigung eines Produkts ist meist der Verbraucher selbst. Bei jeder Entnahme besteht die Gefahr, dass Keime in das Produkt gelangen. Feuchtwarme Badezimmer fördern das Wachstum der Keime darüber hinaus. Auch wenn das Produkt nach Gebrauch nicht luftdicht verschlossen wird, besteht ein Risiko einer bakteriellen Keimbildung. Deshalb ist es wichtig, die Produkte vor Bakterienwachstum zu bewahren, um gesundheitliche Gefährdungen der Verbraucher auszuschließen. Am häufigsten werden in Kosmetik sogenannte Parabene zur Konservierung eingesetzt. Parabene sind Salze und Ester der para-Hydroxybenzoesäure. Sie werden seit mehr als 80 Jahren als Konservierungsmittel verwendet und schützen Kosmetika, Arzneimittel und Lebensmittel effektiv vor Keimbefall.
„Parabene sind nach der EU-Kosmetikverordnung als Konservierungsstoffe bis zu einer Anwendungskonzentration von 0,4 Prozent zugelassen. Bei Paraben-Gemischen dürfen es zusammen bis zu 0,8 Prozent sein. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission (SCCS) sind Methyl- und Ethylparaben in Kosmetika in dieser Konzentration sicher“, wie die Stiftung Warentest erläutert. „Methyl- und Ethylparabene haben in der empfohlenen Konzentration keine hormonelle Wirkung auf den menschlichen Körper.“