In vielen Hautpflegeprodukten kommt eine bioaktive Substanz namens Ubichinon-50, besser bekannt als Coenzym Q10, als Antioxidans zum Einsatz. Möglicherweise kann es auch die Haargesundheit unterstützen. Der vitaminähnliche Stoff, der sich in Fetten und organischen Lösungsmitteln, aber nicht in Wasser löst, ist wichtig für eine zentrale Funktion des Stoffwechsels, die Zellatmung. Er hilft kleine Energiepakete für die Zellen herzustellen. Q10 kommt in verschiedenen Zellorganellen, besonders aber in den kleinen Zellkraftwerken, den Mitochondrien, vor. Zum Einsatz kommt Coenzym Q10 vor allem in Anti-Aging-Produkten für die Haut. Die Forschungsabteilungen zweier deutscher Kosmetikhersteller haben nun zudem positive Effekte auf menschliche Haarfollikel ausgemacht.
Der Haarfollikel produziert Keratin, die Hauptsubstanz der Haarfasern. Doch auch sie unterliegen einem Alterungsprozess, der sich in einer Abnahme der Produktion dieses grundlegenden Strukturproteins ausdrückt. Das kann Auswirkungen auf Haarwachstum und Haargesundheit haben. Reifes Haar wird deshalb nicht selten brüchig und schwer zu bändigen. Die kosmetische Wissenschaft sucht daher nach Substanzen, die den Alterungsprozess der Haarfollikel bremsen können. Neuen Forschungsergebnissen zufolge kann Q10 die Herstellung von Haarkeratin anregen. Genauer gesagt stimuliert es die Genexpression derjenigen Keratine, die während des Alterungsprozesses reduziert werden. Die Kosmetikhersteller sind nun dabei, ein Shampoo zu entwickeln, das mit Q10 angereichert ist und die Keratinherstellung steigert. Erste Studien stimmen sie optimistisch.
Bedeutung der Ubichinone für den Organismus: Ubichinone haben wichtige biochemische Aufgaben im Rahmen des Stoffwechsels der Zellen, namentlich bei der Zellatmung. Im Elektronentransportsystem der Atmungskette (Energiegewinnung und -bereitstellung) bilden sie eine wichtige Station. Sie gehören zu denjenigen Coenzymen, deren Aufgabe es ist, Wasserstoff bzw. Elektronen und Sauerstoff zu übertragen. Coenzym Q ist ein ausgesprochen mobiler „Elektronentransporter“, und zwar zwischen so genannten Flavoproteinen und den Cytochromen1 der Atmungskette. Der ganze Vorgang hat den Sinn der Energieübertragung und Energiegewinnung für die Zelle. In der Nahrung enthaltene Energie, z.B. aus Zucker, kann so für Lebensvorgänge wie beispielsweise Haarwachstum in den Zellen genutzt werden.