Bereits in der Antike gab es eine Parfümerie bzw. Parfümindustrie, deren Parfümeure mit immer neuen Parfümtrends Duftliebhaber begeisterten. Dabei hatten oft ägyptische wie auch persische Parfümeure die Nase vorn. Der Erfolg der ägyptischen Parfümeure lag auch an der längeren Wirkung und Haltbarkeit ihrer Parfüms, sowie am Fingerspitzengefühl der Parfümeure für die richtige Verarbeitungstemperatur sowie die Reihenfolge der Inhaltsstoffe. Durch noch bessere riechende Inhaltsstoffe, z. B. für Rosenparfüms, hatten die Perser ihrerseits ihre „Dufthits“. Persische und ägyptische Parfümeure waren lange der griechischen Parfumherstellung überlegen, bis die griechischen Parfümeure im 1. Jahrhundert n. Chr. den antiken Duftmarkt eroberten.
Wie damals sind auch heute Parfümliebhaber interessiert, die neusten Parfüms zu riechen, auch wenn sie ihren Lieblingsdüften – meistens Duftklassiker – dann doch die Treue halten. In einigen Duftmärkten sind bis zu 30 % der Düfte nicht älter als zwei Jahre, weil Duftverwenderinnen und -verwender immer Neues riechen, bzw. erleben wollen. Spätestens seit der Antike waren Parfumkreationen Teil der Unterhaltungsindustrie. So wurden Düfte, bereits von Steinzeitmenschen für ihr Wohlbefinden eingesetzt – bis heute einer der Hauptgründe für die Parfumwahl.
Generationen von Parfümliebhabern werden bestätigen, dass sich mit dem richtigen Duft gezielt sowohl Wohlbefinden und Stimmung steigern als auch Unwohlsein wie Stress reduzieren lassen. Auf diese Weise können Bewusstsein und Stimmung verbessert sowie positive, freudige Emotionen ausgelöst werden. Auch zielen immer mehr Düfte auf den Wunsch ab, bis ins hohe Alter fit und gesund zu bleiben. Dabei ist der uralte Wunsch, einen Jungbrunnen zu finden, aktueller denn je. Er zeigt sich in den letzten Jahren in einem Trend zur „Garden-Parfümerie“. Darunter versteht man Parfüms mit gesund riechenden Gemüsenoten, aber auch mit jugendlich heiteren Blumen- und Obstnoten. Letztere mit süßen Früchten wie Kirschen oder Beeren. Selbst bei dem Trend zu Gemüsenoten wie Karotte, Tomaten oder Erbse riecht es zunehmend nach jungem Gemüse.
In den letzten Jahren kam es dann auch zu einem weiteren, zunächst unbeabsichtigten Interesse am Duft, der dann in seiner faszinierenden Wirkung für eine unsichtbare Sinnes- und Genuss-Bereicherung und damit als „olfaktorischer Stimmungsverbesserer“ diskutiert wurde. Ausgelöst durch die Erfahrungen mit Corona und den damit oft einhergehenden temporären Geruchsverlust, wurde von großen Teilen der Bevölkerung die Bedeutung von etwas gut „riechen-können“ für die Lebensqualität und psychische Gesundheit wieder neu entdeckt.