Für die Menschen des Altertums besaß der Myrrhestrauch eine ganz besondere Attraktivität. Aus ihm gewann man ein Aphrodisiakum, das in unterschiedlichen Parfümarten Verwendung fand. Das wirkungsvolle Harz erfreute sich so großer Beliebtheit, dass bereits 1500 v. Chr. in Simbabwe Myrrheterrassen angelegt wurden. Der Großanbau der Bäume diente offensichtlich dem Duftexport ihrer Harze.
Bereits in der Steinzeit gab es durch wandernde Stämme einen Kultur und Handelsausstauch in den verschiedensten Teilen Afrikas. Eine sehr geschätzte Handelsware waren Riechstoffe, insbesondere die Harze der Myrrhebäume, die schon früh in die bekannte Welt exportiert wurden. Archäologen haben in den Ruinen der Stadt Keramik aus China und Persien sowie arabische Münzen gefunden.
Zu den wohl bekanntesten Handelszentren, in denen sicherlich auch Techniken und Informationen zur Parfümherstellung ausgetauscht wurden, zählten u. a. Babylon sowie eine weitere Stelle an der Westküste des heutigen Israel, wo die Seeverladung vor allem nach Griechenland stattfand. Feste Handelswege, die bereits vor 1700 v. Chr. den Karawanen dienten, führten durch den gesamten Nahen und Mittleren Osten, wie über den Nil mit Landverbindung zum Roten Meer zu den einzelnen Handelszentren.