Zum Anfang der Parfümerie
Lange konnte die Archäologie eine ausgeprägte Duftkultur erst ab 3.000 v. Chr. nachweisen. Das Internationale Museum der Parfümerie im französischen Grasse datiert aber inzwischen den Beginn der Parfümerie aufgrund von Gegenständen, die man im Nahen Osten gefunden hat und die als Parfüm- und Kosmetik-Behältnisse angesehen werden können, auf 7000 v. Chr.
Aktuelle archäologische Entdeckungen führen jedoch zu völlig neuen und ganz überraschenden Erkenntnissen in Bezug auf die Geschichte von Duft, Parfüm und der Parfümerie. So setzte man schon in der Steinzeit den Geruch von Pflanzen zur Beduftung von Strohbetten (mehrere Zentimeter dicke Grasmatten) ein. Aktuelle Funde der Archäologie in der Sibudu Höhle in Südafrika belegen, dass man bereits in der Steinzeit nicht nur den Wohlgeruch bestimmter Pflanzen schätzte, sondern deren Duft gezielt auch einsetzte, um Plagegeister wie Flöhe und Läuse fernzuhalten. So wurde die zerriebenen Blätter der Kap-Quitten, die dann einen aprikosenartigen Duft haben, bereits vor 77.000 Jahren auf Strohbetten verstreut. Mittlerweile wird diskutiert, ob mit den südafrikanischen Steinzeitmenschen, die zwischen 100.000 und 30.000 v. Chr. in Afrika lebten und ihre „Betten“ bereits bedufteten, die Parfümerie begann.