In Anbetracht der bevorstehenden wärmeren Temperaturen und sommerlichen Tage freuen sich viele auf luftige Kleidung. Diese Perspektive geht oft mit dem Wunsch der Haarentfernung an den Beinen einher. Welche Methoden zur Entfernung von Körperhaaren stehen zur Verfügung? Rasierer, Epilierer, Wachs, Creme. Die mechanische Haarentfernung wird als Epilation bezeichnet. Zu diesem Typ gehören die Rasur, das Auszupfen bzw. Ausreißen sowie die elektrolytische Haarentfernung. Grundtypus Nummer zwei ist die chemische Haarentfernung, man nennt sie Depilation.
Als schnelle Methode gilt die Elektro- und die Nassrasur. Sie ist einfach durchzuführen, rasch erledigt und einigermaßen schmerzlos. Das Ergebnis allerdings ist nur von kurzer Dauer, denn rasierte Haare wachsen sehr schnell wieder nach. Die stumpf abgeschnittenen Stoppeln, die beim Nachwachsen sichtbar werden, wirken zudem dicker als unrasiertes Haar. Und: Die Stoppeln können pieksen. Eine Nachrasur ist alle paar Tage erforderlich.
Beim Nassrasieren empfiehlt es sich, die Rasur mit einem Rasierschaum zu kombinieren und den Rasierer möglichst in unterschiedlichen Richtungen zu führen. Längere Rasurpausen ermöglicht ein elektrisches Epiliergerät, das aussieht wie ein Rasierer, die Härchen aber samt der Wurzel durch Spiralbewegung auszupft. Im Epilierer befinden sich rotierende Scheibenpaare, drehenden Walzen oder Federn. Fährt man damit über die Haut, ziehen sie wie eine Pinzette selbst kleinste Härchen mit ihrer Wurzel heraus. Diese Prozedur ist allerdings nicht ganz schmerzfrei. Zur Epilation sollten die Haare etwa 0,3 bis 0,5 cm lang sein, und möglichst nicht länger als 1 cm. Die Haut vorher reinigen, entfetten und gut abtrocknen. Der Einsatz eines Kältekissens vor dem Epilieren kann den Schmerz lindern. Vorteil: Das Ergebnis hält bis zu drei Wochen.
Längere Enthaarungspausen ermöglicht auch die Haarentfernung mit Wachs. Es gibt sie in zwei Varianten: Als Kaltwachs und als Warmwachs. Die Präparate werden auf die zuvor gereinigte, von Hautfett befreite, gut abgetrocknete Haut in Haarwuchsrichtung aufgetragen. Anschließend drückt man spezielle Baumwoll-, Papier- oder Folienstreifen darauf und zieht diese flach, gegen die Wuchsrichtung ruckartig ab. Wachs inklusive Härchen bleibt an den Streifen hängen. Das tut schon etwas weh. In Eigenregie zuhause sollte man zunächst nur Stellen mit Wachs enthaaren, die unempfindlich und leicht zugänglich sind. Die Haarentfernung mit Wachs eignet sich bestens für die Beine. Am besten man geht in kleinen Abschnitten vor. Keinesfalls größere Hautpartien in einem Ruck behandeln. Wer Krampfadern, Wunden oder Besenreiser hat, sollte vor der Anwendung in jedem Fall seinen Hautarzt fragen.
Die chemische Haarentfernung wird als „Depilation“ bezeichnet. Depilatorien sind Enthaarungspräparate, die unerwünschte Körperhaare schnell und schmerzlos auf chemischem Wege beseitigen. Zwar benötig man meist etwas mehr Zeit als fürs Rasieren (ca. 15 Minuten), doch die Wirkung hält für etwa 7 bis 12 Tage an. Die Creme muss in der Regel nach der Applikation je nach Produkt und Haarbeschaffenheit für zirka drei bis zehn Minuten einwirken. Die wirksamen Komponenten dieser Cremes heißen Thioglykolate. Sie spalten die Eiweißbindungen des Keratins und verwandeln das Haar direkt unterhalb der Hautoberfläche in wenigen Minuten in eine weiche plastische Masse. Die Reaktion findet in einem alkalischen Milieu statt. Verglichen mit früheren Präparaten sind die heutigen geruchsärmer. Hat die Enthaarungscreme einige Zeit auf die Hornsubstanz des Haares, das Keratin, eingewirkt und das Haar hinreichend geschädigt, lassen sich die Haare, zusammen mit der Enthaarungscreme, mit Hilfe eines Schabers entfernen. Die Haarwurzel ist nicht betroffen. Zu Pflegezwecken sind den Cremes oftmals Stoffe wie Aprikosenöl, Vitamin E oder Bisabolol zugesetzt. Bisabolol kommt im ätherischen Öl der Kamille vor und wirkt entzündungshemmend. Depilatorien sind als Cremes, Gels oder Schäume mit einem pH-Wert von 10-12 im Handel. Die alkalischen Enthaarungscremes können die Haut gelegentlich auch reizen. Das gilt besonders für empfindlichere Regionen, wie die Achseln. Rötungen, Juckreiz und Brennen können die Folge sein – es lohnt sich, die Gebrauchsanweisung der Produkte genau zu befolgen.