Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Archiv | „Gut und schön – aber auch riskant“ – Übersicht zu Effekten des Sonnenlichts

„Gut und schön – aber auch riskant“ – Übersicht zu Effekten des Sonnenlichts

1. August 2024 | Sonnenschutz

Sonnenstrahlen – haben vielfältige Wirkungen. Sie schaffen einerseits notwendige Grundlagen für Leben überhaupt. Zum Beispiel ermöglicht Sonnenlicht erst die Photosynthese der Pflanzen und schafft damit einen Großteil der Nahrungsgrundlagen für Tier und Mensch. Bei der Evolution des Lebens auf der Erde spielte und spielt das Licht der Sonne eine zentrale Rolle. Welche bedrohlichen Folgen eine Überhitzung auf der Erde hat, zeigt sich an erkennbaren Phänomenen des Klimawandels – wie Dürren oder Überschwemmungen. Wissenschaftliche Szenarien eines zukünftigen Fortschreitens zeichnen düstere Bilder.

Für den Menschen ist Sonnenlicht sowohl ein „Stimmungselexier“ als auch ein „Gesundbrunnen“. Die Konzentration des „Glückshormons“ Serotonin in unserem Körper ist im Sommer höher als in den dunkleren Jahreszeiten wie Herbst oder Winter. Weniger Schlafhormon Melatonin wirkt sich positiv auf das Sexualleben aus. Höhere Temperaturen im Sommer erhöhen außerdem die Durchblutung. Wohl dosiertes Sonnenlicht kann sogar den Blutdruck sowie das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken.

Vitamin D: Unter Einwirkung der UV-Strahlung des Sonnenlichts wird die Vitamin-D-Bildung in der Haut angeregt. Vitamin D dient dazu, Kalzium aus der Nahrung durch die Darmwand ins Blut zu transportieren. Das ist wichtig, denn Kalzium stärkt die Knochen und ist auch für das reibungslose Funktionieren von Muskeln und Nerven unerlässlich. Das mit Hilfe der UV-Strahlung gebildete Vitamin D gilt auch als Schutzstoff vor Zuckerkrankheit, Osteoporose und dem Metabolischen Syndrom. Einige wissenschaftliche Studien unterstützen sogar einen möglichen Schutzeffekt gegen Krebs. Um genügend Vitamin D zu produzieren, reichen 10 Minuten Sonne pro Tag vollkommen aus.

Rheuma: Menschen mit rheumatischen Erkrankungen berichten, dass es ihnen bei trockenem und warmem Wetter am besten geht. Offensichtlich senkt Sonnenlicht das Risiko für rheumatoide Arthritis.

Multiple Sklerose: Natürliche UV-Strahlung senkt das Risiko von Schüben der Multiplen Sklerose. Positive Effekte zeigen sich auch bei Schuppenflechte.

Eigenschutz der Haut (Lichtschwiele und Pigmentierung):Die nach UV-Bestrahlung in der Haut entstehende natürlich Bräune (Pigmentierung durch hauteigenes Melanin) ist wesentlicher Bestandteil des Eigenschutzes der Haut. Das von Hautzellen, den sogenannten Melanozyten, gebildete Melanin schützt die Zellkerne vor weiteren UV-Schäden. Die Ausbildung dieses Schutzes dauert allerdings einige Tage bis Wochen. Daneben verdickt sich die oberste Hornschicht der Haut als Folge der Bestrahlung, was auch als Lichtschwiele bezeichnet wird. Sie streut und reflektiert das einfallende Licht und verlängert über die Verdickung den Weg der Strahlung durch die Haut.

Schädliche Effekte des Sonnenlichts

Sonne auf der Haut fühlt sich gut an, aber zu viel Sonne schadet. Hautschäden wie Sonnenbrand, Keratosen und einige Hautkrebserkrankungen sowie ein erheblicher Teil der Hautalterung– die sogenannte lichtbedingte Hautalterung – werden durch die UVA- und UVB-Strahlung des Sonnenlichtes ausgelöst oder gefördert. Da man als Mensch UV-Strahlung weder sehen noch spüren kann, ist ein angemessener Umgang mit der Sonne ganz entscheidend. Hitzschlag und Sonnenstich sind ebenfalls Folgen übermäßiger Sonnenbestrahlung. Hier prognostizieren einige Forscher eine Zunahme der Fälle wegen einem erhöhten Risiko von Hitzewellen.

Erythem/Erythema Solare/Dermatitis Solaris/Sonnenbrand: Erythem ist ein dermatologischer Ausdruck für eine Hautrötung bedingt durch eine vermehrte Durchblutung aufgrund einer Gefäßerweiterung. Der Sonnenbrand, oder auch UV-Erythem, Erythema Solare, Dermatitis Solaris, ähnelt einer Verbrennung der Haut und wird durch UV-Strahlung der Sonne oder andere Strahlungsquellen verursacht. Dabei kommt es innerhalb von 1 bis 6 Stunden nach der Bestrahlung zu scharf begrenzter Rötung, Hitzegefühl, Juckreiz, Schmerzen, gelegentlich Blasenbildung und Ödemen der bestrahlten Haut. Die Symptome erreichen ihr Maximum nach 12 bis 24 Stunden und bilden sich innerhalb von drei bis sieben Tagen, ggf. mit Abschuppung, zurück. Sonnenbrand ist zwar eine akute Hautschädigung, hat aber durchaus chronische Relevanz. Häufigere Sonnenbrände, insbesondere in der Kindheit, erhöhen das Hautkrebsrisiko.

Sonnenallergie/polymorphe Lichtdermatose/Photodermatosen: Unter Sonnenexposition kommt es gelegentlich zu Unverträglichkeitsreaktionen (Photodermatosen), welche umgangssprachlich meist als Sonnenallergie bezeichnet werden. Eine besonders häufige Form der Sonnenallergie ist die Polymorphe Lichtdermatose. Die durch UV-Strahlung ausgelösten Hautreaktionen, die auch ohne das Auftragen von Sonnenschutzmitteln entstehen können, treten meist nach der ersten Sonnenbestrahlung besonders intensiv auf und werden im Laufe des Sommers durch Sonnengewöhnung immer schwächer. Die Haut zeigt Rötungen, Bläschen, Knötchen oder nässende Bereiche. Meist sind die Reaktionen von Hautjucken begleitet.

Hautkrebs/malignes Melanom/schwarzer Hautkrebs: Eine schwerwiegende Folge übermäßiger Sonnenexposition ist die Bildung von Hautkrebs – weißer Hautkrebs/schwarzer Hautkrebs. Das Deutsche Krebsforschungszentrum sieht als wesentlichen Umweltrisikofaktor die exzessive Sonnenlicht-Exposition. Daneben spielt auch der Hauttyp eine entscheidende Rolle. Rothaarige, die eine gegenüber UV-Strahlung besonders empfindliche Haut haben, erkranken statistisch gesehen wesentlich häufiger an einem malignen Melanom als Schwarzhaarige.

Man unterscheidet hierbei zwischen dem Melanom und Nicht-Melanom-Hautkrebsarten. Zu den letzteren gehören Plattenepithelkarzinome und Basalzellkarzinome, auch Basaliome genannt. Sie betreffen oft Menschen mit jahrelangem, ausdauerndem Sonnenkontakt. Betroffene Hautpartien sind häufig das Gesicht und die Hände.

Anders als die Nicht-Melanom-Hautkrebsarten ist das maligne Melanom – Melanom, schwarzer Hautkrebs – ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen, der sogenannten Melanozyten. Er ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit mit weltweit stark steigender Anzahl an Neuerkrankungen.

Hitzschlag, Sonnenstich: Wird der Organismus überlastet, kann es zum Sonnenstich, einer Reizung der Hirnhaut, oder zum Hitzschlag, einem Wärmestau im Körper, kommen. Es treten Symptome auf wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlappheit, Krämpfe oder trockener Mund. Es ist daher wichtig, etwa zwei bis drei Liter Wasser oder verdünnte Säfte pro Tag zu trinken. Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel sollten daher in der Sonne ebenfalls obligatorisch sein.

Es gibt also viele gute Gründe ein „Sonnen-Fan“ zu sein und die positiven Wirkungen des Sonnenlichts zu nutzen. ABER es gilt auch die „Belastungsgrenzen“ des Körpers zu erkennen und den Aufenthalt in der Sonne einzuschränken.

Tipps zum Sonnenschutz https://www.haut.de/haut/hautgesundheit-proaktiv/sonnenschutzmittel/

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