Haarausfall ist nicht auf das männliche Geschlecht beschränkt – Frauen sind davon ebenfalls betroffen. Auch der weibliche Haarausfall ist in der Regel erblich bedingt. Experten schätzen, dass bei etwa drei Viertel der Frauen mit Alopezie (sichtbare Lichtung des Kopfhaares) der Haarausfall erblich bedingt ist. Schon Frauen zwischen 20 und 30 können davon betroffen sein. In der Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahren leidet bereits jede zehnte Frau unter erblich bedingtem Haarausfall. Sinkende Östrogen- und steigende Androgenspiegel in den Wechseljahren beschleunigen den anlagebedingten Haarausfall der Frau. Im Alter steigt der Anteil der Frauen mit anlagebedingtem Haarausfall auf bis zu 30 Prozent. Ein Hinweis auf einen erblichen Hintergrund ergibt sich, wenn weibliche Verwandte ebenfalls unter Haarausfall leiden oder litten. Insgesamt ist etwa jede dritte Frau in Deutschland von Haarproblemen wie dem Verlust der Haarqualität oder von Haarausfall betroffen.
Unterschiede gibt es beim Haarausfallmuster: Während sich beim männlichen Haarausfall im fortgeschrittenen Stadium eine Glatze ausbildet, der seitliche und hintere Haarbesatz jedoch bestehen bleibt, verbreitert sich bei Frauen der Bereich des Mittelscheitels und es entstehen lichte Stellen, die immer größer werden können. Insgesamt ist der weibliche Haarausfall eher diffus, zu einer völligen Glatze kommt es jedoch nicht. Die Ursachen für den erblich bedingten Haarverlust sind bei Männern und Frauen gleich: In beiden Fällen führt die Rückbildung der hauchdünnen, feinen Blutgefäße zu einer Unterversorgung der Haarfollikel. Die Wachstumsphase der Haarfollikel verkürzt sich und der Übergang zur Ruhephase, in der das Haar ausfällt, verläuft schneller. Zunächst wird immer dünneres und kürzeres, später nur noch feines und unpigmentiertes Haar gebildet, bis schließlich nur noch ein winziges, dünnes Haar wächst, so genanntes Vellus-Haar (Flaumhaar). Es ist mit bloßem Auge kaum noch erkennbar.