Ob eine Frisur gut sitzt, hängt vor allem von der so genannten Qualität des Haares ab. Für die Beurteilung der Haarqualität ist die Menge der vorhandenen Haare, deren Dicke, aber auch deren Form entscheidend. Haarfülle und Haarstärke sind zum großen Teil genetisch vorgegeben, werden also von Eltern und Großeltern auf die Nachfahren vererbt. Doch nicht alle Haare auf einem Kopf sind gleich. In einem Haarschopf finden sich fast immer unterschiedliche Haarstärken mit unterschiedlichen Elliptizitäten. Mit Ausnahme des asiatischen Haares sind die Querschnitte von Haaren meist nicht kreisrund, sondern elliptisch. Die Elliptizität beschreibt das Verhältnis der flachen zur hohen Querschnittsachse eines Haares. Ihr Zahlenwert liegt bei Haaren mit kreisrundem Querschnitt bei 1 und bei vollkommen elliptischem Haarquerschnitt bei 0,5. Anhand ihrer Dicke beschreibt man Haare als fein, normal oder dick. Bezogen auf den europäischen Durchschnitt gilt Haar von ca. 0,04 bis 0,06 Millimeter als „fein“. „Normales“ Haar weist einen Durchmesser von ca. 0,06 bis 0,08 Millimeter auf, „dickes“ Haar ist ca. 0,08 bis 0,1 Millimeter stark. Europäische Haare sind im Gegensatz zu asiatischen Haaren dünner und haben einen stärker elliptischen Querschnitt, wodurch die Elastizität der Haarfaser wie auch die Haltbarkeit der Frisur beeinflusst wird. Hat das einzelne Haar einen runden Durchmesser und ist dabei nicht zu dünn, verfügt es über eine gute Elastizität; ovales oder bandartiges Haar (im Querschnitt stark abgeflacht) lässt sich dagegen schlechter verformen.
Das Haar verändert sich, je älter und länger es wird. Während seiner Lebensdauer ist es vielerlei Belastungen ausgesetzt: Angefangen von Umwelteinflüssen über die Haarwäsche bis hin zum täglichen Kämmen, Bürsten und Föhnen. Selbst als gesund bezeichnetes Haar zeigt vom Ansatz über den Mittelteil bis hin zur Haarspitze keine einheitliche Struktur, das gilt insbesondere bezogen auf die Cuticula, die schützende Schuppenschicht.