Die kleinen weißen Flocken auf Kragen oder Schulter sind unbeliebt, unästhetisch und für den Träger daher unangenehm. Zwar haben Kopfschuppen in aller Regel überhaupt nichts mit Ungepflegtheit zu tun, im Gegenteil, die Anlagen werden meist vererbt und auch falsche oder übertriebene Pflege können Kopfschuppen auslösen. Dennoch sind die Schneeflöckchen vielen nicht nur lästig, sondern regelrecht peinlich. Die Auslöser von Schuppen sind vielfältig. Wie die Haut des gesamten menschlichen Körpers erneuert sich auch die oberste Schicht der Kopfhaut etwa alle vier Wochen. Dabei stößt sie kleinste abgestorbene Hautzellen ab. Manchmal erfolgt die Abstoßung jedoch verfrüht und in zu großen Zellverbänden. Diese zeigen sich dann als störende Schuppen im Haar und auf der Kleidung. Nicht optimal funktionierende Talgdrüsen können ebenfalls die Schuppenbildung begünstigen. Kommt das Fett zu dickflüssig aus der Talgdrüse heraus, fettet es nicht das Haar, sondern verklumpt die abgestoßenen Hautzellen zu größeren, sichtbaren Zellballen. Stress, falsche Ernährung oder Hormone können die Neubildung von Hautzellen über das gesunde Maß hinaus anregen. Aber auch trockene Heizungsluft sowie falsche oder nur ungenügend ausgespülte Haarpflegemittel können Ursache von Schuppenbildung sein. Hartnäckige, länger andauernde Schuppenbildung kann eine erhöhte Empfindlichkeit der Kopfhaut hervorrufen. Unangenehmer Juckreiz und Entzündungen sind dann die Folge. Auch Pilze und Bakterien finden in Schuppen einen idealen Nährboden und können ebenfalls zu Entzündungen und Juckreiz mit vermehrter Schuppenbildung führen.
Deshalb ist es nicht nur aus kosmetischen Gründen notwendig, etwas gegen Schuppen zu unternehmen. Von normalen Kopfschuppen, als milde Ausprägung ohne Entzündung, sind etwa 15-20 Prozent der Erwachsenen in unseren Breiten betroffen. Kinder haben bis zur Pubertät praktisch keine Schuppen. Die Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren ist am häufigsten mit der Schuppenbildung belastet. Männer sind generell häufiger betroffen als Frauen. Im Herbst und Winter treten Schuppen häufiger auf, da die warme Luft in zentralbeheizten oder klimatisierten Räumen wenig Feuchtigkeit enthält und die Haut austrocknet. Auch die winterliche Kälte setzt trockener Kopfhaut zu, sie verringert die Talgproduktion weiter. Die Auswahl des Shampoos hängt unter anderem davon ab, ob die Schuppen durch trockene oder fettende Kopfhaut bedingt sind. Für trockene Köpfe besonders milde, nicht entfettende Shampoos und Spülungen verwenden. Auch bei fettigen Schuppen ist von entfettenden Shampoos oder Haarsprays und Haarfestigern, die z.B. Isopropylalkohol enthalten, eher abzuraten. Das überschüssige Fett muss regelmäßig und schonend entfernt werden. Wichtig ist es in jedem Fall, Haarpflegemittel immer gründlich auszuspülen, damit Rückstände nicht den Schuppenbefall begünstigen. Trockene Haut könnte sonst weiter austrocknen, fettige zu erneuter, übermäßiger Talgproduktion angeregt werden. Sind die Schuppen der Eigenbehandlung nicht zugängig, könnte auch der Hautarzt nach der Ursache forschen. Das macht besonders dann Sinn, wenn Rötungen, Juckreiz und nässende, krustige Stellen auf der Kopfhaut vorhanden sind. Auch Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte) oder das Seborrhoische Ekzem (Talgüberproduktion plus starke Hautschuppung) sowie auch Hautpilze können Ursache für die Schuppenbildung und für Entzündungen sein. Kontaktekzeme können ebenfalls eine Rolle spielen. Die fachgerechte Therapie kann dabei nur der Dermatologe durchführen.