Das bewirken Spülungen
Insbesondere nach der Haarwäsche zeigt sich das Haar oft ruppig und widerspenstig. Der Grund: Wasser und die Reibung beim Shampoonieren haben die Schuppenschicht der einzelnen Haare aufgeraut. Sie verheddern sich ineinander und können beim Durchkämmen leicht geschädigt werden. Es empfiehlt sich daher, nach jeder oder jeder zweiten Haarwäsche einen Conditioner (Spülung) anzuwenden. Er versorgt die äußere Schuppenschicht mit Proteinen und Pflegestoffen, die die Oberfläche glätten und dem Haar mehr Geschmeidigkeit verleihen. Außerdem wirken die Produkte antistatisch, das heißt, beim späteren Fönen und Frisieren laden sich die Haare nicht so leicht elektrisch auf. Hair Conditioner werden auch als Haarspülung, Haarbalsam oder Balm bezeichnet.
Da sich der Conditioner wie ein Schutzfilm um das einzelne Haar legt, gleitet der Kamm anschließend einfacher durch das nasse Haar. Nach dem Trocknen lässt sich das Haar dann leichter frisieren, es fliegt nicht Kamm oder Bürste hinterher, fühlt sich besser an und glänzt mehr. Darüber hinaus wirkt der hauchdünne Film bis zur nächsten Wäsche als unsichtbarer Schutz, der das Haar gegen äußere Einflüsse wie Föhnhitze widerstandsfähiger macht. Am deutlichsten zeigt sich der Pflegeeffekt an den Haarspitzen, die am stärksten geschädigt sind und entsprechend mehr Pflegestoffe aufnehmen. Insbesondere bei langen Haaren ist es daher sinnvoll, regelmäßig einen pflegenden Conditioner anzuwenden.
Hair Conditioner oder Haarspülungen gehören zu den von Verbrauchern am meisten genutzten Haarpflegemitteln. Häufig auf Basis von Öl-in-Wasser-(O/W)-Emulsionen formuliert, werden Conditioner unmittelbar nach der Haarwäsche angewendet. Sie bieten dem Verbraucher eine bequeme Pflege, die keinen großen Zeitaufwand erfordert. Entweder wird ein Conditioner wie ein Shampoo kurz einmassiert und nach maximal fünf Minuten wieder ausgewaschen, oder er wird in Form eines Sprays in das feuchte oder trockene Haar gesprüht, das anschließend getrocknet bzw. frisiert werden kann. Auch pflegende Schaumbalsame oder Schaumgele, deren feinporiger Schaum sich meist gut verteilen lässt, sind Conditioner, die im Haar verbleiben.
Ihre Wirkung verdanken Hair-Conditioner oder Haarspülungen überwiegend quartären Ammoniumverbindungen, Fetten, Ölen, Silikonen und Säuren. Je nach Anwendungszweck werden Pflege- und Wirkstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen zugefügt, beispielsweise Pflanzenextrakte und natürliche Öle, gelegentlich auch Antischuppenwirkstoffe. Bei den ausspülbaren Produkten sorgen spezielle Inhaltsstoffe dafür, dass sich die Pflegestoffe trotz des Kontakts mit Wasser an der beschädigten Haaroberfläche anlagern können.
Quartäre oder quaternäre Ammoniumverbindungen (lat. quaternarius = aus je vieren bestehend; Ammonium-Ion: NH4+) sind organische Verbindungen, bei denen alle vier Bindungsstellen eines Stickstoff-Atoms organisch gebunden sind. Man bezeichnet sie auch als QAVs oder Quats. QAVs gehören zur Gruppe der Tenside – Stoffe mit oberflächenaktiver Wirkung. Es sind Substanzen, die in ihrem Molekül eine wasserabweisende Kette und eine wasserlösliche Gruppe vereinen. QAVs gehören zu den sogenannten kationischen Tensiden.