Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haar | Haarstyling | Haarglättung

Haarglättung

Die Haarglättung – so werden Haare seidig glatt

 

Ähnlich wie die Dauerwelle basiert auch die Haarglättung auf dem Prinzip, dass die sehr stabile Struktur des Haares umgeformt wird. Nur während bei der Dauerwelle das Haar in eine gewellte Struktur modelliert wird, findet bei einer Haarglättung genau das Gegenteil statt – also eine Glättung der Haare. Das Ergebnis glatter Haare kann hierbei mehrere Wochen oder Monate anhalten.

Es stehen hierfür verschiedene Verfahren zur Verfügung:

 

Methode 1: Geglättetes Haar mittels Reduktion und Oxidation

Bei dieser Methode werden die stabilen Bindungsbrücken im Haar, die sogenannten Disulfid-Brücken, durch ein Reduktionsmittel geöffnet. Das im Haar enthaltene Keratin wird hierdurch plastisch, das heißt formbar. Das Haar kann nun glattgelegt werden. In der darauffolgenden Oxidation werden die Schwefelbindungen wieder geschlossen und damit das Haar stabilisiert. Das im Haar enthaltene Keratin wird hierdurch in der neuen, glatten Form fixiert.

Zunächst wird das Haar auf Wickler mit großem Durchmesser aufgedreht oder auf einem Glättungsbord, beispielsweise eine Kunststoffplatte, glattgelegt. Das Haar wird dann mit einer Formulierung benetzt, die ein Reduktionsmittel enthält. Oder: Alternativ kann das Haar  während der Einwirkung der keratinreduzierenden Formulierung glattgekämmt werden.

Hauptwirkstoff der keratinreduzierenden Formulierung kann zum Beispiel Ammoniumthioglykolat sein. Das Reduktionsmittel dringt ins Haar ein und spaltet die bestehenden Disulfid-Brücken im Haar. In Folge kann man die erweichten Keratinfasern gut glattstreichen.

Die erweichten Keratinfasern, die sich durch das Glattstreichen, Aufdrehen auf Wickler oder Legen auf das Glättungsbord nun an einer anderen Stelle befinden, müssen im Anschluss wieder gefestigt werden. Das bedeutet, dass die Disulfid-Brücken im Keratin in der vorgegebenen Form wieder geschlossen werden. Das erfolgt durch die oxidative Fixierung.

Sowohl das Reduktionsmittel als auch das Oxidationsmittel müssen jeweils ausgespült werden.

 

Methode 2: Japanische oder Thermische Haarglättung

Die als Japanische oder thermische Haarglättung bezeichnete Methode basiert, wie Methode 1, auf dem Prinzip der Reduktion, Verformung und Oxidation. Allerdings erfolgt die Verformung der Haare mittels Wärmeeinwirkung und in trockenem Zustand.

Dazu wird das Haar zunächst mit einer keratinreduzierenden Formulierung behandelt. Während der Einwirkzeit werden die Disulfid-Brücken im Keratin gelöst. Die Formulierung wird im Unterschied zu Methode 1 jedoch ausgespült und das Haar wird zunächst getrocknet. Das trockene Haar wird dann mit Hilfe eines Glätteisens unter Hitzeeinwirkung geglättet. Danach erfolgt die oxidative Fixierung, die im Anschluss ausgespült wird. Am Ende werden die Haare in geglätteter Form getrocknet.

 

Methode 3: Haarglättung mittels Glyoxylsäure und Wärme

Bei dieser Methode wird das Haar nicht durch Reduktion und anschließende Oxidation geglättet. Die Glättung des Haares erfolgt vielmehr unter dem Einfluss von Hitze.

Hierbei wird das Haar mit einem Glyoxylsäure enthaltenden Präparat behandelt, welches in den Haarschaft eindringt. Damit es seine Wirkung entfalten kann, erfolgt im Anschluss eine Wärmebehandlung mit moderater Wärme, zum Beispiel mit einem Föhn. Dadurch bindet die Glyoxylsäure an die freien Aminogruppen des Keratins. Genauer: Sie bindet an die freien Aminogruppen der im Keratin enthaltenen Aminosäure Lysin.

Durch die Anwendung eines Glätteisens wird das Haar im Anschluss mit starker Hitze glattgestrichen. Dabei bindet die eingebrachte Glyoxylsäure jeweils an ein weiteres Lysinmolekül. Die Glyoxylsäure bildet somit eine neue Brücke zwischen zwei Lysinmolekülen und fixiert dadurch das Haar in der geglätteten Form. Das verformende Präparat kann anschließend ausgespült werden.

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