Im Herbst und Winter zeigen sich an der Frisur typische „Frizz-Probleme“. Der Begriff „Frizz“ stammt aus dem englischen Sprachgebrauch und benennt den „Kräuselprozess“. Haare zeigen sich widerspenstig und sträuben sich, eine gewünschte Form anzunehmen. Lockige und trockene Haare sind besonders anfällig.
Die Ursachen für diese Phänomene können vielfältig sein: Kleidung, falsches Styling, Heizungsluft und Nieselregen. Heizungsluft entzieht den Haaren Feuchtigkeit und trocknet sie so aus. Im Herbst und Winter verstärkt der ständige Wechsel zwischen trockener Heizungsluft in geschlossenen Räumen und feucht-kaltem Wetter den Frizz-Effekt. Falsches Styling kann die Haare zusätzlich austrocknen, z. B. zu heißes Föhnen oder das Glätten der Haare ohne Hitzeschutz. Reibt das Haar ständig an der Kleidung, raut dessen Oberfläche weiter auf. Insbesondere Mützen, Schals und Rollkragenpullover können so Frizz begünstigen.
Struktur des Haares
Jedes Haar besteht aus drei Schichten: Cuticula, Cortex und Medulla. Die äußerste Schicht (Cuticula) wird auch Schuppenschicht genannt und schützt das gesunde Haar vor äußeren Einflüssen, indem ihre Schuppen bis zu den Spitzen eng zusammenliegen und übereinander greifen. Ist das Haar jedoch beschädigt oder spröde, raut die Schuppenschicht auf – infolgedessen trocknet das Haar aus und es versucht den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen, indem es Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt. Gelangt diese Luftfeuchtigkeit unter die Schuppenschicht, beginnt sich das Haar zu kräuseln.
Eine besondere Pflege ist hilfreich. Für besonders widerspenstiges, schwer zu bändigendes und sprödes Haar hat der Markt ein „Zähmungs-“ bzw. „Reparaturset“ anzubieten: Spezielle Glättungs-Spülungen und -Balsame. Sie sollen die Kämmbarkeit auch bei störrischen und strapazierten Haaren verbessern, ohne das Haar zu beschweren. Mit Hilfe innovativer Technologien gelingt es Herstellern heute, intensive Anti-Frizz-Seren mit glättenden Inhaltsstoffen zu verbinden. Die Wirkstoffe dringen recht schnell in das Haarinnere ein und sollen das Haar entspannen. Weil sie es auch gegen Feuchtigkeit abschirmen, kräuselt sich die Haare selbst bei nassem Wetter und hoher Luftfeuchtigkeit kaum.
Für diejenigen, die prachtvolle Locken lieben, gibt es Haarspülungen mit gegenteiligem Effekt: Lockenbalsame sollen Naturwellen in üppige Locken voller Energie, Glanz und Sprungkraft verwandeln. Dabei ist lockiges Haar äußerst anspruchsvoll: Seine spiralige Struktur reflektiert kaum Licht. Naturlocken oder -wellen wirken deshalb häufig stumpf. Da es ihnen zudem an Feuchtigkeit fehlt, sehen die Haare oft trocken und spröde aus. Die Lockenbalsame sollen deshalb eine Mischung aus Pflege und Halt ermöglichen: Zum Einsatz kommen zu diesem Zweck beispielweise ausgewählte Lipide (Fette), Aloe Vera (Echte Aloe, spendet Feuchtigkeit), Vitamin B3 und Panthenol (Provitamin B5). Diese Kombination soll selbst widerspenstige Locken geschmeidig machen und ihnen einen möglichst gesund wirkenden Glanz schenken.