Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Haut | Babypflege | ABC der Babyhautpflege

ABC der Babyhautpflege

ABC der Baby-Hautpflege

A

Abdecken der Haut durch Wundschutzcremes ist im Windelbereich wichtig, um bei gereizter Haut zu verhindern, dass Kot und Urin die Haut weiterhin schädigen. Überall sonst sollte eine vollständige Abdeckung durch dick aufgetragene Cremes vermieden werden, um einen Hitzestau und damit verbundene Reizerscheinungen an der Haut zu vermeiden. Bei trockener Haut ist allerdings eine teilweise Abdeckung sinnvoll, um die unzureichende hauteigene Barrierefunktion gegen weitere Austrocknung und gegen das Eindringen von Schad- und Reizstoffen zu vermeiden.

 

B

Baden sollten Babys und Kleinkinder nicht zu oft. Experten empfehlen für Säuglinge, dass diese zweimal pro Woche gebadet werden sollten. Das Wasser sollte bei Babys um 37° C, bei älteren Kindern um 35° C warm sein. Die Dauer des Bades sollte bei Babys maximal 10, bei Kleinkindern maximal 15 Minuten betragen. Nach dem Baden sollte das Kind von Kopf bis Fuß eingecremt werden, vor allem, wenn es trockene Haut hat.

 

C

Cremes bieten der Babyhaut Pflege und Schutz. Da die hauteigenen Schutzmechanismen noch nicht voll ausgereift sind, ist das regelmäßige Eincremen wichtig, um die Haut gesund zu erhalten. Je trockener die Haut ist, desto öfter muss sie eingecremt werden.

 

D

Dehnungsstreifen entstehen während der Schwangerschaft am Busen, am Bauch, am Po und an den Oberschenkeln. Um sie zu vermeiden, sollte bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel, spätestens aber im zweiten mit dem regelmäßigen Massieren der beanspruchten Hautpartien begonnen werden. Cremes, Lotionen und Öle machen die Massage angenehm und pflegen die Hautoberfläche glatt und geschmeidig. Sie sollten je nach Hauttyp ausgewählt werden, d. h. bei trockener Haut reichhaltiger als bei normaler Haut sein. Wichtig ist das Einmassieren der Produkte, es fördert die Hautdurchblutung und unterstützt die Funktion der Bindegewebszellen. Diese produzieren das dringend benötigte neue Faser- und Füllmaterial, das für ein straffes Hautbild nötig ist.

 

E

Empfindlich ist die Haut bei Neugeborenen in besonderem Maß, weil sie dünner und durchlässiger ist als im späteren Leben. Deshalb sollten ausschließlich spezielle Hautpflegeprodukte genutzt werden, keine Erwachsenenprodukte.

 

F

Fett und Feuchtigkeit braucht Babyhaut in stärkerem Maß als im späteren Leben, weil die dünne Haut leicht austrocknet und noch nicht ausreichend Talgfett als natürlichen Schutz produziert. Beim und nach dem Waschen wirken fett- und feuchtigkeitsspendende Pflegestoffe dem Austrocknen der Haut entgegen. Selbst bei regelmäßigem Eincremen verlernt die Haut nicht, selbst Fett und Feuchtigkeit zu produzieren.

 

G-K der Baby-Hautpflege

G

Gesichtshaut ist bei Erwachsenen dünner als die Haut am übrigen Körper. Für Babys trifft dies in noch größerem Maß zu. Aber Vorsicht mit sehr fetthaltigen Cremes: Immer dünn auftragen. Der Hitzestau, den sie in gut geheizten Räumen oder in der warmen Jahreszeit auch draußen verursachen können, reizt die empfindliche Gesichtshaut. Auch bereits bestehende Rötungen und Pickelchen können sich durch zu fettige Cremes verschlimmern. Bei Kälte ist eine solche Creme allerdings sinnvoll, um die Haut vor Schädigungen zu schützen.

 

H

Haut und Haare sind bei Babys anders als bei größeren Kindern und Erwachsenen. Die Barriere der Haut gegen Austrocknung und gegen schädliche Umwelteinflüsse, die Abwehr von Krankheitserregern, die Reparatur von Zellschäden durch UV-Strahlung, die Talgproduktion, der Säureschutzmantel und die Wärmeregulation reifen in den ersten vier Lebensjahren langsam heran. Auf dem Kopf und manchmal auch am Körper befinden sich feine Flaumhaare, die in den ersten Monaten ausfallen und dann durch kräftigeres Haar ersetzt werden.

 

I

Inhaltsstoffe von Reinigungs- und Pflegeprodukten für die Babyhaut unterliegen vielfältigen Sicherheits- und Qualitätskontrollen seitens der Industrie. Ein Teil dieser Kontrollen wird vom Gesetzgeber vorgeschrieben und durch weitere freiwillige, individuelle Maßnahmen der Hersteller ergänzt. Eine Deklaration der Inhaltsstoffe nach der international einheitlichen INCI-Nomenklatur auf der Verpackung hilft Allergikern, diejenigen Stoffe bzw. Produkte zu vermeiden, auf die sie allergisch reagieren.

 

J

Juckreiz entsteht beispielsweise, wenn die Haut sehr trocken ist. Kratzt sich das Baby, entstehen Wunden, die sich infizieren können. Mit rückfettenden Pflegemitteln kann man hier gegensteuern. Bei warmen Temperaturen dürfen die entsprechenden Cremes allerdings nur dünn aufgetragen werden, damit es nicht zu einem Hitzestau kommt. Halten die Beschwerden länger an, muss ein Kinderarzt aufgesucht werden.

 

K

Kopfhautschuppung, auch als Gneis oder Milchschorf bezeichnet, kommt bei Babys häufig vor. Der typische Milchschorf entsteht, wenn kleine, entzündliche Bläschen auf der Kopfhaut aufplatzen und das Sekret daraus auf der Kopfhaut zu einem Schorf verkrustet. Die Krusten sollten nicht aktiv entfernt werden, sie lösen sich von alleine. Bei manchen Kindern kann es bis zu zwei Jahren dauern, bis diese vollständig verschwunden sind.

 

L-O der Baby-Hautpflege

L

Lippen haben noch dünnere Haut als das Gesicht. Sie haben keine Talgdrüsen, keinen Hautfarbstoff Melanin als Sonnenschutz, keinen Säureschutzmantel und durch Speichel und Lecken eine hohe Belastung auszuhalten. Kein Wunder, dass sie manchmal rau und rissig werden. Das gilt bei Babys verstärkt, weil Schnuller das Trocknen von Speichel verzögern und beim Zahnen verstärkt Speichel fließt. Die Lippen und die Haut darum herum sollten deshalb öfter mit einer fettigen, fürs Baby geeigneten Creme (Ablecken kann nicht ausgeschlossen werden) gepflegt werden.

 

M

Massage tut dem Baby gut, besonders wenn es unter Blähungen leidet. Wichtig ist eine warme Umgebung, entspannte Stimmung von Kind und Massierendem, möglichst wenig Ablenkung und ein für Babys geeignetes Pflegeprodukt, das das angenehme Hautgefühl unterstreicht. Der Einsatz von Kümmelöl bei Blähungen sollte wegen des unangenehmen Eigengeruchs von Eltern überdacht werden. Oft entlastet auch die Massage mit einem wohlriechenden und gut verträglichen Öl den Verdauungstrakt des Babys.

 

N

Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung, die mit trockener Haut, Juckreiz und Neigung zu Hautentzündungen verbunden ist. Die Veranlagung dazu wird von den Eltern auf die Kinder vererbt. Die Ursachen der Neurodermitis sind noch nicht vollständig bekannt. Deshalb ist sie bislang auch nicht heilbar. Die Symptome können aber sehr wirksam behandelt werden und in vielen Fällen verschwindet die Neurodermitis nach wenigen Jahren wieder. Wegen der trockenen Haut ist es wichtig, beim Reinigen sehr mild vorzugehen und regelmäßig Pflegeprodukte zu verwenden, deren Auswahl mit großer Sorgfalt getroffen werden muss. Eine Absprache mit dem Kinder- oder Hausarzt ist unabdingbar.

 

O

Öl ist zur Hautpflege gut geeignet und kann auch zur Reinigung eingesetzt werden. Bei trockener Haut muss nach Ölbädern aufs Abtrocknen verzichtet werden, um den Fettfilm auf der Haut intakt zu belassen. Bei normaler Haut sind die großflächige Anwendung von Öl und die Anwendung im Gesicht vor allem im Warmen nicht geeignet (Hitzestau).

 

P-S der Baby-Hautpflege

P

Paraffine sind vielfältige Rohstoffe mit unterschiedlicher Konsistenz, z. B. flüssige Öle oder feste Wachse. In kosmetischen Mitteln haben sie u. a. filmbildende, schützende und hydrophobierende Eigenschaften. Weiterhin können sie auch als Konsistenzgeber dienen und schützen die Haut vor Feuchtigkeitsverlust. Zahlreiche Untersuchungen belegen die ausgezeichnete Hautverträglichkeit dieser Stoffgruppe. Da sie praktisch keinerlei allergenes Potenzial aufweisen, werden sie auch als Grundlage für Tests an Allergikern verwendet. Mineralölen wird oft nachgesagt, dass sie die Haut „verkleistern“ bzw. mit einem Fettfilm abdichten würden. Dies könnte stimmen – allerdings nur, wenn man sich mit reiner Vaseline am ganzen Körper eincremt. Als Bestandteil in Hautcremes oder Lotionen dagegen verbessert der Stoff die Schutzwirkung der Haut und verringert den sogenannten transepidermalen Wasserverlust, also den Verlust hauteigener Feuchtigkeit.

 

Q

Quellung der Haut durch Kontakt mit Flüssigkeit bedeutet eine Störung der Barriere und damit eine erhöhte Austrocknungs- und Reizgefahr. Zudem steigt bei länger andauernder Quellung der Hautoberflächen-pH-Wert an, was zusätzlich Hautinfektionen begünstigt. Zu langes Baden oder Schwitzen unter warmer Kleidung sollte deshalb unbedingt vermieden werden.

 

R

Reinigung der Babyhaut mit Wasser alleine genügt immer dann, wenn kein fest haftender Schmutz vorliegt. Jedoch kann auch Wasser allein z. B. beim Baden zur Austrocknung und Reizung führen. Dagegen lässt sich durch Eincremen nach der Reinigung vorbeugen. Für gründlichere Reinigung sind spezielle, milde Reinigungsprodukte für die Babyhaut sinnvoll, jedoch nach Möglichkeit keine Seifen.

Seifenfreie Syndets in Form von Waschstücken oder Gelen mit einem dem natürlichen Säureschutzmantel der Haut angepassten pH-Wert eignen sich besser zur Reinigung. Trotz guter Verträglichkeit sollten sie bei Kindern unter einem Jahr sparsam dosiert und gut abgespült werden.

 

S

Sonnenschutz ist für Babys ein absolutes Muss. Babys dürfen auf keinen Fall ungeschützt der Sonne ausgesetzt werden, da die natürlichen Schutzfunktionen wie Bräunung, Verdickung der Hornschicht und Reparatur von Zellschäden noch nicht vollständig ausgereift sind. Kleidung mit UV-Schutz, Sonnenbrille, Kopfschutz und das Auftragen einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 30) an den unbedeckten Körperstellen gleichen die noch nicht vorhandenen Schutzfunktionen aus.

 

T-Z der Baby-Hautpflege

T

Tenside sind Waschstoffe, die fettigen Schmutz wasserlöslich machen. Tenside für die Reinigung der Babyhaut sollten möglichst mild und reizfrei sein. Seife, das älteste bekannte Tensid, ist nicht gut für Babyhaut, weil sie die den natürlichen Säureschutzmantels stört und die Haut „auslaugt“. Seife schwächt die Barrierefunktion sowie Abwehrfunktion gegen Krankheitserreger. Hautfreundlicher sind Syndets, die auf die hohe Empfindlichkeit und den pH-Wert der Babyhaut abgestimmt sind.

 

U

Unverträglichkeiten gegen bestimmte Stoffe können bei Babys von Anfang an auftreten. Eine Beschränkung auf möglichst wenige verschiedene Produkte, deren sparsame Dosierung, vor allem bei der Hautreinigung, reduzieren das Risiko dafür. Produkte, die gut vertragen werden, sollten nicht ohne Not gewechselt werden.

 

V

Vernix caseosa oder Käseschmiere ist die Schutzschicht, mit der die Haut des Babys im Mutterleib überzogen ist. Sie besteht aus abgestorbenen Hornzellen und Fett. Sie schützt die Babyhaut vor dem Aufweichen im Fruchtwasser und vor Infektionen. Bei der Geburt kann sie auch als Gleitmittel dienen.

 

W

Windelbereich – eine Problemzone: Kot und Urin können die zarte Babyhaut reizen. Ein häufiger Windelwechsel und möglichst viel Zeit „unten ohne“ beugen einer Windeldermatitis (Entzündung im Windelbereich) vor. Bei bestehenden Reizungen sollte eine schützende und hautberuhigende Creme aufgetragen werden.

 

X

Xerose ist der Fachbegriff der Hautärzte für trockene Haut. Sie ist bei Babys und Kleinkindern weit verbreitet, weil die Haut dünn, durchlässig und ohne schützenden, eigenen Fettfilm ist. Milde Reinigung und Pflege verhindern, dass die Haut rau wird, juckt, brennt oder sich schuppt. Hautstellen, die diese Symptome aufweisen, sollten eine Extraportion rückfettende Pflege erhalten, um das Problem rasch zu beseitigen, denn trockene Haut ist besonders anfällig für Reizungen und Allergien.

 

Z

Zinksalbe wird oft für den Windelbereich eingesetzt, weil sie die Haut gut abdeckt und so vor Schaden durch Kontakt mit Urin und Kot schützt. Das enthaltene Zinkoxid wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung. Zinksalbe verfügt außerdem über eine große Wasseraufnahmefähigkeit, weshalb sie einen austrocknenden Effekt hat. Zinksalben werden oft mit reizlindernden und heilungsfördernden Substanzen wie Panthenol, Bisabolol (Wirkstoff aus Kamillenextrakt) oder Lebertran kombiniert.

 

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