Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Dekoratives | Wirkungen dekorativer Kosmetik

Wirkungen dekorativer Kosmetik

Dekorative Kosmetik

Decoratio – das Hervorheben des Schönen – diese lateinische Bezeichnung prägt den heutigen Begriff „dekorative Kosmetik“. Schon in frühester Zeit versuchten Frauen und Männer sich mit Hilfe von pflanzlichen, tierischen und mineralischen Farbstoffen zu verschönern. Inzwischen haben sich zwar die Mittel und Schönheitsideale gewandelt, aber der Wunsch nach Schönheit und Attraktivität ist geblieben. Während man in früheren Epochen das Gesicht mit viel Geschick unter einer Maske versteckte, zielt heute die Anwendung von dekorativer Kosmetik auf die Unterstreichung der eigenen natürlichen Vorzüge sowie auf die Überdeckung von kleinen Schönheitsmakeln oder den Folgen des Älterwerdens.

Dekorative Kosmetik steht in einer großen Auswahl von Produkten zur Verfügung, bspw. für Haut, Augen, Lippen und Nägel. Alle enthalten einen mehr oder weniger großen Anteil an Farbstoffen, mit denen im jeweiligen Anwendungsgebiet eine farbliche Veränderung erzielt werden soll. Als Farbstoffe werden Weißpigmente wie Talkum, Zinkoxid, Kaolin und Titandioxid, anorganische Farbpigmente wie Eisenoxide, sowie organische Farbpigmente eingesetzt. Auch Perlglanzpigmente kommen zum Einsatz.

Dekorative Kosmetik bietet nachweislich ein hohes Maß an Sicherheit und Verträglichkeit. Die Produkte unterliegen strengen gesetzlichen Bestimmungen, durch die die Sicherheit kosmetischer Mittel gewährleistet wird. Auch die Reinheitsanforderungen an Farbstoffe sind verbindlich festgelegt.

Die Wirkung dekorativer Kosmetik

Das äußere Erscheinungsbild spielt eine entscheidende Rolle für unsere Wirkung auf andere. Die Anerkennung durch andere steigert das eigene Selbstwertgefühl und stärkt eine positive Grundstimmung. Diese wiederum fördert das gute Aussehen. Dekorative Kosmetik kann dementsprechend dazu beitragen, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken und sich gut zu fühlen.

Pflege

Neben der Beeinflussung des Erscheinungsbildes kann dekorative Kosmetik auch über eine Pflegewirkung verfügen. So gibt es bspw. Gesichts-Make-up auch auf verschiedene Hautbedürfnisse abgestimmt, um eine gezielte Pflege zu ermöglichen.

Schutz

Haut, Haare und Nägel sind täglich Umwelt- und Witterungseinflüssen ausgesetzt, deren negative Folgen durch dekorative Kosmetik verhindert oder minimiert werden können. Make-up kann die Haut z. B. vor der Einwirkung der Sonnenstrahlung und der Austrocknung durch Wind und Kälte schützen. Ein Nebeneffekt von Nagellack ist bspw., dass er die Nagelplatte gegen chemische Einflüsse in Haushalt und Beruf abschirmt und den Wasser- bzw. Feuchtigkeitsverlust verringert.

Häufig wird der Begriff „Make-up“ synonym für dekorative Kosmetik gebraucht. Je nach Rezeptur, Anwendungsgebiet und gewünschtem Effekt werden sie in Form von Puder, Emulsionen, Pasten, Tuschen, Stiften, Ölen und Lacken wie auch Sprays angeboten.

Historisches: Die Kunst des Schminkens ist uralt

Die Ursprünge des Färbens und Bemalens des menschlichen Körpers gehen sehr weit in die Geschichte zurück. Als das bisher früheste Datum für einen Hinweis auf die rituelle oder kosmetische Körperbemalung gilt die Zeit um 350.000 vor Christus. Archäologische Funde in europäischen Höhlen legen die Vermutung nahe, dass sich schon der altsteinzeitliche Mensch durch Farbauftragung schmückte. So wurden u.a. mit tierischen Fetten vermischte Pigmente gefunden, die in Behältern aus Knochen und Geweihen aufbewahrt worden waren. Als Farbstoffe dienten vor allem gelbe, braune und rote Eisen- und Manganoxide.

Auch die Menschen der antiken Hochkulturen waren im Umgang mit farbigen Zubereitungen sehr geübt. In Ägypten benutzten sowohl Männer als auch Frauen schon seit frühgeschichtlichen Zeiten Salben und Schminke und bemalten Finger- und Zehennägel. Mit pulverisiertem Malachit wurden die unteren Augenlider gefärbt, Wimpern und Brauen mit einer aus Bleiglanz bereiteten schwarzen Paste nachgezogen. Als Lippenstift verwendete man Pflanzenstengel, die mit einer roten Salbe aus Fett und Henna oder Purpurschneckensaft getränkt waren. Die Anwendung dieser Kosmetika diente jedoch nicht nur der Ästhetik und dem Wunsch, das eigene Erscheinungsbild zu verschönern, sondern war auch Ausdruck der Verbindung des Menschen mit der Natur und dem Göttlichen. Neben mythisch-religiösen und rituellen Aspekten spielten ebenso medizinische Faktoren eine wichtige Rolle. Dazu gehörten z. B. der Schutz vor dem Austrocknen der Haut, vor starker Sonneneinstrahlung oder vor Insekten.

Im antiken Griechenland und durch den „Export“ der griechischen Kultur später auch im Römischen Reich waren die Pflege und farbliche Veränderung des Gesichtes gleichermaßen hochentwickelt. Hier wie dort aber wurde die dekorative Kosmetik nicht völlig anerkannt. In zahlreichen zeitgenössischen Schriften bedachte man das damals gebräuchliche Make-up mit Spott und Satire. Im Früh- und Hochmittelalter, die im christlichen Europa durch eine ausgeprägte Leibfeindlichkeit gekennzeichnet waren, wandte sich die Stimmung vollends gegen die Körperpflege. Kosmetische Mittel, insbesondere Lippenstifte und Rouge, wurden als heidnisch verdammt; eine Frau, die ihr Gesicht „bemalte“, galt als Hure.

Eine der bedeutendsten kulturellen Leistungen des römischen Altertums war das Bad; hier fanden medizinische und kosmetische Behandlungen statt. Im Verlauf der Jahrhunderte veränderte sich jedoch die Bedeutung des Badens durch den Einfluss verschiedener Kulturen. Im Mittelalter kam in Europa sogar der Glaube auf, dass Wasser schädlich für die menschliche Haut sei. Noch im 18. Jahrhundert gab es in kaum einem europäischen Schloss ein Bad und ganz allgemein wurde nur ein Minimum an Wasser verwendet. Um die Folgen dieser mangelnden Körperpflege zu überdecken, wurden in großem Umfang Parfum, Puder und Schminke eingesetzt. Die gleichen Mittel dienten dazu, um Blatternarben zu verdecken.

Während das Mittelalter Wert auf die unsterbliche Seele des Menschen gelegt und in der Folge die Eitelkeit menschlicher Schönheitspflege verdammt hatte, begann man ab der Renaissance, sich von geistlich-klerikaler Vorherrschaft zu befreien. Der Mensch wurde sich selbst zum Maßstab aller Dinge und legte dementsprechend größten Wert auf seine äußere Erscheinung. Die Kosmetik erlebte, wie viele Gebiete von Wissenschaft und Kunst, eine Blütezeit. Gleichzeitig blieb sie von magischen und abergläubischen Praktiken bestimmt und stand der geheimnisumwitterten Lehre der Alchimie nahe.

In der Neuzeit nahm das Wissen auf allen Gebieten explosionsartig zu. Von besonderer Bedeutung für die Kosmetik war der Aufstieg der Chemie. Sie lieferte Stoffe, die bis dahin kaum oder gar nicht zugänglich waren. Die moderne Wissenschaft wurde zur Basis für praktisch alle heute gängigen kosmetischen Mittel. Gleichzeitig wurden Produkte, die zuvor nur mit größten Schwierigkeiten und in kleinen Stückzahlen hergestellt werden konnten, zu erschwinglichen Gebrauchsartikeln, über die jeder verfügen konnte. Das Zeitalter der Industrialisierung und der Massenwaren hatte begonnen.

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