Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Nach dem Vorbild der Natur: Biomimetik (Bionik)

Ein anderes innovatives Pflegekonzept ist die Biomimetik. Dieses Konzept stellt die natürlichen biochemischen Strukturen und Aktivitäten der Epidermis auf biologische Weise nach. Dabei werden die Pflegeprodukte nicht mehr ausschließlich als Träger für Wirkstoffe, sondern als eigenes Wirkprinzip eingesetzt. Der Eigenschutz der Haut wird mit hautaffinen oder hautanalogen Antriebsstoffen unterstützt, so dass bestimmte Hautfunktionen ihre natürliche biologische Aktivität wieder erhöhen. Auf dem biomimetischen Prinzip basiert z. B. auch die Versorgung der Haut mit Sauerstoff – einer der wichtigsten Energiequellen zur Zellerneuerung. Im Laufe der Zeit nimmt der Sauerstoffgehalt in der Haut durch Ermüdung, Stress und Umweltverschmutzung ab; die Zellen altern. Zum Einsatz kommen entweder Inhaltsstoffe, die in der Haut selbst vorkommen, oder die als Vorprodukt die Produktion hauteigener Substanzen und Prozesse anregen.

Verschiedene Formulierungen für die reife Haut basieren auf hautähnlichen, biomimetischen (Bionik/Biomimetik: systematischer Erkenntnistransfer von der biologischen Grundlagenforschung in innovative technische Produkte und Verfahren) Wirkstoffen. Hier schauen sich Forscher bei der Natur etwas ab. Sie betrachten beispielsweise die Schutzkonzepte mit denen sich Pflanzen vor äußeren Einflüssen schützen und untersuchen, ob und wie diese sich in kosmetische Effekte umsetzten lassen. Beispiele sind Extrakte aus Pflanzen mit einem erstaunlichen Regenerationsvermögen, die sich auch nach dem (Ver-)Trocknen, wieder zum Leben erwecken lassen. Die Extrakte enthalten stark Feuchtigkeit spendende Kosmetikwirkstoffe. Weiteres Beispiel sind bestimmte Flavonoide, die die Zellkerne bestimmter Pflanzen vor den Folgen starker Sonneneinstrahlung schützen. Diese Substanzen sollen in Kosmetika die Haut vor lichtbedingter Hautalterung bewahren und das zelleigene Reparatursystem anregen. Auch der bekannteste biomimetische Ansatz hat in die Kosmetik Einzug gehalten: Durch Proteine mit einem „Lotuseffekt“ für Haut- und Haaroberfläche lassen sich Schmutzpartikel leichter abspülen. Ein weiterer Wirkstoff (Acetyl Hexapeptid 3) beeinflusst die Herstellung und Freisetzung von Neurotransmittern und soll so, ähnlich wie die berühmte Antifalten-Spritze, die Bildung dynamischer Falten bremsen. Die Kollagendecke‚ die naturgemäß unter den Falten dünner geworden ist‚ soll Zeit bekommen, sich zu regenerieren. Andere Wirkstoffe werden von der Haut aufgenommen und von ihr als „Stimulatoren” eingestuft. Ihre Wirkung ist der hauteigener Substanzen vergleichbar: Sie sollen helfen, altersbedingte Lücken im hauteigenen Regenerationssystem zu schließen.

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