Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Haut | Fakten zur Haut | Hauterneuerung und Follikelapparat

Hauterneuerung und Follikelapparat

Während sich die meisten Körperzellen nach abgeschlossener Entwicklung nicht mehr teilen, besitzen die Zellen der Haut diese Fähigkeit ein Leben lang. Der Hauterneuerungsprozess dauert durchschnittlich 28 Tage. Durch die ständige Neubildung der Basalzellen in der untersten Schicht der Oberhaut werden die darüberliegenden Zellen kontinuierlich immer weiter nach oben geschoben, wo sie langsam austrocknen, verhornen und die oberste Hornschicht der Haut bilden. So werden aus den wasserreichen Basalzellen im Verlauf ihres Weges nach oben trockene, abgestorbene Hautschuppen. Tag für Tag stößt die Haut etwa bis zu 14 Gramm dieser toten Hornzellen ab. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich jedoch dieser Zellerneuerungsprozess. Außerdem enthält die Haut nun insgesamt weniger Feuchtigkeit.

Der Follikelapparat

Der Follikelapparat besteht aus dem Haarbalg (Follikel) mit trichterförmiger Öffnung, dem Haarschaft und der im tiefen Corneum, also im unteren Drittel der Lederhaut, verankerten Haarwurzel. Außerdem gehören zum Follikelapparat eine Talgdrüse im oberen Corneum, die in den Follikel mündet, ein glatter Muskel sowie ein Gefäß- und Nervennetz zur Versorgung der einzelnen funktionalen Einheiten.

Die Talgdrüsen regeln Fetthaushalt

Jeder Quadratzentimeter der Haut besitzt zahlreiche Talgdrüsen, deren Ausgänge sich an den Haarschäften befinden. Abgesehen von den Handtellern und den Fußsohlen sind die Talgdrüsen über die gesamte Haut verbreitet, besonders dicht jedoch auf der Kopfhaut und der Stirn. Sie gehören zu den „holokrinen“ Drüsen, weil sie ihre eigenen Zerfallsprodukte in Form eines Sekrets abgeben. Dieses Sebum genannte, natürliche Hautfett besteht überwiegend aus Triglyceriden (41 %), Wachsestern (25 %), Fettsäuren (16 %) und dem so genannten Squalen (12 %) und ist für die Glätte und Geschmeidigkeit der Haut unentbehrlich. Squalen ist eine Substanz, die in ihrer chemischen Struktur dem Vitamin E ähnlich ist. Es schützt die Körperzellen vor der Schädigung durch freie Radikale und ist auch in Olivenöl und dem Leberöl von Tiefseefischen enthalten. Triglyceride werden auch als Neutralfette bezeichnet. Sie bestehen aus einem Molekül Glycerin, an das drei Fettsäuren angehängt sind. Die Fettsäuren können dabei durchaus unterschiedlich sein. Triglyceride sind neben dem Cholesterin auch die wichtigsten Blutfette. Gebildet werden sie in der Leber und im Darm. Bei Wachsestern sind Fettsäuren mit langkettigen Alkoholmolekülen verbunden. Wachsester werden auch für die Kaumasse von Kaugummis verwendet.

Die Schweißdrüsen kühlen und entgiften

Während durch die Talgdrüsen die fettlöslichen Stoffe ausgeschieden werden, sind die Schweißdrüsen für die wasserlöslichen Ausscheidungsstoffe verantwortlich. Die Haut enthält bis zu drei Millionen Schweißdrüsen, deren verknäulte Schläuche sich im tiefen Corneum (Lederhaut) und in der Subcutis (Unterhaut) befinden. Sie winden sich in Spiralen durch die Epidermis und münden an die Hautoberfläche. Man unterscheidet ekkrine und apokrine Schweißdrüsen. Die ekkrinen Schweißdrüsen sind die eigentlichen Schweißdrüsen und über den ganzen Körper verteilt, besonders dicht auf Handtellern, Fußsohlen, Achseln und Stirn. Die Sekretion des von ihnen produzierten wässrigen Schweißes wird durch autonome Nervenfasern gesteuert. Bei schwerer körperlicher Arbeit sowie bei großer Hitze können sie bis zu zehn Liter Schweißflüssigkeit am Tag absondern. Beim Verdunsten dieser Flüssigkeit wird die Haut gekühlt und das Blut auf einer gesunden Temperatur gehalten. Durch die Schweißdrüsen werden außerdem Giftstoffe und sonstige Abfallprodukte des Körpers ausgeschieden. Die großen apokrinen, auch Duftdrüsen genannten Schweißdrüsen befinden sich hauptsächlich in den Achselhöhlen, der Kopfhaut und im Genitalbereich. Sie geben lipidhaltige Duftstoffe in die trichterförmigen Öffnungen der Haarfollikel ab und prägen den typischen Geruch eines Individuums.

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