Entfernung von Körperbehaarung
Eine glatte, haarlose Haut gilt bei vielen Menschen als attraktiv. Es ist aber Geschmackssache, inwieweit „Mann“ oder „Frau“ auf Körperbehaarung verzichten möchte. Dies unterliegt auch immer wieder wechselnden Trends. Haarentfernung ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern ein Thema. Das Interesse an möglichen Methoden der Haarentfernung ist daher groß.
Haar ist nicht gleich Haar
Wachstum und Ausfall der Haare sind einem Zyklus unterworfen, den man in 3 Phasen einteilt, die Wachstumsphase oder Anagenphase, die Übergangsphase oder Katagenphase sowie die Ausfallphase oder Telogenphase. Rein biologisch betrachtet sind Haare so genannte Anhangsgebilde der Haut. Sie bestehen, wie auch die äußere Schicht der Epidermis der Haut, aus verhornten Epithelzellen (Epithel = Deckgewebe). Das Haar setzt sich zusammen aus Haarwurzel, Haarfollikel und Haarschaft. Der Haarschaft ist der sichtbare Teil des Haares, der aus der Haut hinausragt. Die Haarwurzel ist in einer sackartigen Einstülpung der Haut, dem Haarfollikel, eingebettet. Die Wurzel wird durch die in der Haarpapille befindlichen Blutgefäße und Nerven mit den notwendigen Nährstoffen versorgt. Körperhaare haben eine wesentlich kürzere Wachstumsphase als Kopfhaare. Ob die Behaarung am Körper stärker oder weniger stark ausgeprägt und über den Körper verbreitet ist, hängt mit unterschiedlichen Erbanlagen zusammen. Aber auch Hormone, insbesondere männliche Geschlechtshormone (Androgene), können das Erscheinungsbild der Körperbehaarung beeinflussen. Frauen haben vorzugsweise auf dem Kopf, unter den Achseln und in der Schamregion einen mehr oder weniger kräftigen Haarwuchs. Die Härchen im Gesicht sowie an den Armen und Beinen fallen zumeist kaum auf.
Nicht nur im Sommer auch im Winter können Körperhaare das ästhetische Empfinden stören. Fehlen sie oder wachsen sie an falscher Stelle, kann dies mitunter die Psyche stark belasten. Um lästige Behaarung an bestimmten Körperpartien wie zum Beispiel Armen, Beinen, Achselhöhlen und Gesicht zu entfernen, bieten sich grundsätzlich zwei Vorgehensweisen an: Die Depilation und die Epilation. Beide Begriffe lassen sich aus dem Lateinischen herleiten: e, ex = aus, de = weg und pilus = Haar.
Bei der Depilation handelt es sich um verschiedene Methoden, bei denen der sichtbare Teil des Haares (Haarschaft) entfernt wird. Dadurch ist die Haarentfernung auch nur temporär.
Im Gegensatz dazu wird bei der Epilation das Haar samt Wurzel entfernt – die Haarentfernung kann je nach Methode temporär oder dauerhaft sein.
Übrigens: Ganz egal, welche Methode der Haarentfernung man wählt, danach wachsen die Haare nicht schneller und auch nicht dichter!
Allgemeine Tipps zur Enthaarung
- Die Hautpartien vor dem Enthaaren waschen und entfetten. Die Haut sollte möglichst weich und fettfrei sein. Eine Enthaarung nach dem Baden oder Duschen ohne Öle ist empfehlenswert. Nicht zu lange Baden, damit die Haut nicht zu sehr aufweicht.
- Haarentfernungsmittel sollten nicht länger als erforderlich auf der Haut verblieben, um mögliche Reizungen zu vermeiden. Die Gebrauchsanweisung genau beachten.
- Haare auf Muttermalen und Leberflecken niemals zupfen. Bei übermäßiger Reizung besteht die Gefahr der Zellveränderung! Diese Haare kann man abrasieren oder mit einer Schere kürzen.
- Auch bei Krampfadern oder offenen Wunden nicht enthaaren. Den Arzt konsultieren.
- Achselhaare wachsen in verschiedene Richtungen, dies vor allem bei Wachspräparaten beachten. Das Wachs in Haarwuchsrichtung auftragen, und dann flach gegen die Haarwuchsrichtung abziehen.
- Vor einer Laser- oder IPL-Sitzung sollten die Haare im Behandlungsareal gekürzt werden. Es ist daher möglich, die zu behandelnde Hautpartie bis wenige Tage vor der Enthaarung weiterhin zu rasieren (bis 2 Tage vorher). Mehrere Wochen vor der Behandlung sollten die Haare nicht mehr gezupft oder mit Wachs entfernt werden, da die Haarbälge hierdurch stark beansprucht werden. Und ganz wichtig: Vor der Behandlung mehrere Wochen auf Solarienbesuche und intensive Sonnenbestrahlung verzichten. Sonst können helle oder dunkle Flecken auf der Haut entstehen, es besteht also das Risiko einer zeitweiligen Über- oder Unterpigmentierung im Behandlungsareal.
- Nach der Enthaarung ist Pflege angesagt, da die Haut gereizt ist. Die frisch enthaarten Körperpartien mit einem beruhigenden und unparfümierten Pflegepräparat behandeln. Auch Eiswürfel oder kalte Kompressen mit Kräuterzusätzen tragen zur Beruhigung der Haut bei. Am besten führt man eine Enthaarung am Abend aus, um der Haut eine Erholungsphase zu gönnen.
- Mit dem Deo oder anderen alkoholischen oder parfümierten Pflegeprodukten besser hinterher ein paar Stunden warten, sonst brennt die Haut.
- In den Stunden nach der Enthaarung möglichst keine enganliegende Kleidung tragen, die an der Haut scheuert.
- Enthaarungsmittel nicht bei geschädigter Haut wie z. B. Sonnenbrand anwenden.
- Die enthaarten Bereiche anschließend vor intensiven Sonnenstrahlen schützen und auch nicht auf die Sonnenbank gehen.