Die Bedeutung von Hautkontakt
Welche Bedeutung der Hautkontakt, das Spüren und Stimulieren über die Haut hat, ist vielen Menschen, insbesondere jungen Eltern, intuitiv bekannt. Schon im Mutterleib entwickeln Ungeborene einen differenzierten „Tastsinn“ über die Haut. Wissenschaftler bezeichnen diesen Tastsinn als die „Mutter aller Sinne“, weil er für die weitere Entwicklung des Kindes prägende Auswirkungen hat. Sowohl für die emotionale als auch für die geistige Reifung des Kindes ist der liebevolle Hautkontakt wichtig.
Die Haut ist unser größtes Organ. Sie hat für uns viele wesentliche Funktionen, beispielsweise Schutz vor Umwelteinflüssen, Ausscheidung (Schweiß), Regulation der Körpertemperatur, Atmung und Sinneswahrnehmung. Letzteres ist besonders wichtig, denn die Haut verbindet Innen- und Außenwelt. Intensiver Hautkontakt vermittelt dem Neugeborenen Geborgenheit und Sicherheit und wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus. Über die Haut macht das Neugeborene die ersten sinnlichen Erfahrungen mit der Umwelt. Berührungen werden positiv (Streicheln) oder negativ (Schmerz) wahrgenommen, ebenso wie Kälte oder Wärme. Da sich die vollständigen Schutzfunktionen der Haut erst in den ersten Lebensmonaten entwickeln, ist die richtige Pflege besonders entscheidend. Hautreizungen oder gar Hauterkrankungen werden mitunter deutlich schmerzhafter wahrgenommen, als dies bei Erwachsenen der Fall ist.
Besonderheiten der Babyhaut
Direkt nach der Geburt verfügt das Neugeborene über einen natürlichen Hautschutz, die so genannte Käseschmiere (Vernix caseosa). Das weiße Talgdrüsensekret wird ungefähr in der 17. Schwangerschaftswoche gebildet und schützt die Haut des Fetus vor dem Austrocknen im Fruchtwasser. Bei der Geburt dient es als natürliches Gleitmittel, nach der Geburt als Kälteschutz. Die in der Käseschmiere enthaltenen antibakteriellen Substanzen schützen das Baby vor Infektionen während oder unmittelbar nach der Geburt. Schließlich wird durch die erste sanfte Reinigung die Käseschmiere entfernt, und ab diesem Zeitpunkt muss eine angemessene Pflege der Babyhaut durch die Eltern erfolgen.
Die Haut eines Neugeborenen ist dünner als die eines Erwachsenen. Besonders dünn ist die Hornschicht. Die Hornschichtzellen sind außerdem wasserhaltiger als im Erwachsenenalter und nicht so dicht gepackt. Es können z. B. Krankheitserreger leichter durch die Haut eindringen. Das liegt einerseits an der dünneren Hautschicht, andererseits auch daran, dass die Talg- und Schweißdrüsen noch nicht vollständig entwickelt sind, der schützende Fettfilm fehlt und der natürliche Säureschutzmantel noch nicht stabil genug reagiert. Das noch nicht vollständig entwickelte Unterhautfettgewebe ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass Babys schnell auskühlen können.
Mit jedem Wasser- oder Seifenkontakt lässt der bereits bestehende, aber noch unterentwickelte natürliche Hautschutz nach und es dauert längere Zeit, bis sich Babys Haut davon erholt hat.
Babyhaut nimmt zwar schneller Feuchtigkeit auf als die Erwachsenenhaut, durch den noch nicht ausgereiften Lipidfilm wird diese aber auch sehr schnell wieder nach außen abgegeben. Hinzu kommt, dass der Anteil natürlicher Feuchtigkeitsbinder deutlich geringer ist als bei Erwachsenen. Durch einen schnellen Feuchtigkeitsverlust beziehungsweise durch trockene Hautzustände neigt die Haut von Säuglingen zu Irritationen und Entzündungen. Insgesamt leiden etwa zwei Drittel aller Babys unter trockener Haut (Xerose).
Und: Das Verhältnis von Hautoberfläche zu Körpergewicht ist bei Säuglingen mehr als doppelt so groß wie bei Erwachsenen. Die Babyhaut verliert dementsprechend schneller Wasser und hat eine größere Angriffsfläche für Bakterien, Pilze und sonstige negative Umwelteinflüsse.
Im Alter von 4 Monaten fällt die Tätigkeit der Schweißdrüsen drastisch ab und wird erst in der Pubertät wieder vollständig aufgenommen. Säuglinge können deshalb ihre Körpertemperatur, besonders bei Hitze, nicht wie Erwachsene regulieren.
Ein weiterer wichtiger Unterschied zur Erwachsenenhaut ist: Die Babyhaut reagiert extrem empfindlich auf UV-Strahlen, da noch sehr wenig Melanin bzw. braune Farbpigmente gebildet werden. Die fehlende Pigmentierung ist auch ein Grund dafür, warum Babys niemals der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden sollen.
Pflege der Babyhaut
Tipps zur Pflege der Babyhaut
Spezielle Waschpflege für Babys ist für die speziellen Bedürfnisse der Babyhaut entwickelt und verhindert ein zu starkes Austrocknen der Haut. Wichtig ist, dass Eltern die Haut des Säuglings sorgfältig beobachten und eventuell auftretende Rötungen gleich zu Beginn erkennen und behandeln. Die Kontrolle der Hautfalten im Windelbereich, unter den Achseln und am Hals sollte regelmäßig stattfinden. Diese besonders empfindlichen Stellen sollten am besten täglich gereinigt und gründlich aber sanft getrocknet werden. Das beugt Entzündungen vor. Für das Waschen und das Eincremen gilt allgemein: nur so viel und so oft wie nötig!
Ein Pflegeprodukt wirkt optimal, wenn die Inhaltsstoffe optimal ausgewählt und aufeinander abgestimmt sind und wenn das Produkt richtig angewandt wird. Den meisten Kinderprodukten sind ausführliche Gebrauchsinformationen beigefügt, oft auch mit Bebilderung.
Tipps zur Babypflege der Babyhaut
- Cremes und Lotionen nicht zu dick auftragen.
- Puder nicht im Gesichtsbereich anwenden, es könnte vom Baby eingeatmet werden. Puder zuerst in die Hand streuen, dann auftragen.
- Baden ist besser als waschen. Zweimal die Woche bis zum Krabbelalter stellt kein Problem dar. Danach kann bei Bedarf öfter gebadet werden. Rückfettende Badezusätze verhindern das Austrocknen der Haut.
- Der Windelbereich braucht besonderen Schutz. Die Haut ist hier durch Urin und Kot einer besonderen Belastung ausgesetzt. Mikroorganismen fühlen sich im feuchtwarmen Milieu besonders wohl. Babycreme am Po beugt Hautirritationen vor. Sie darf nicht zu dick aufgetragen werden. Möglichst oft Luft an den Po lassen.
- Bei Kälte Gesicht und Ohren mit einer Fettcreme (ohne Wasser!) schützen.
- Ein Ausschlag im Gesicht und am Hals in den ersten vier bis zehn Wochen kann durch eine Hormonumstellung nach der Geburt ausgelöst werden. Man spricht deshalb auch von Neugeborenenakne. Sie belastet das Baby nicht und heilt ohne Behandlung von selbst wieder ab.
- Keine synthetischen Kleidungsstücke fürs Baby verwenden. Baumwolle ist hautfreundlich, atmungsaktiv, pflegeleicht und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Besonders gut für empfindliche Haut ist Seide.
Öle, Lotionen und Cremes
In den ersten Lebenswochen des Neugeborenen erscheint die Haut trocken und schuppig. Die Haut erneuert sich und die alten Hautzellen werden in Form von Schuppen abgestoßen. Für die Rückfettung der Haut sind Öle, Cremes und Lotionen von Geburt an sinnvoll. Sie sollten jedoch nicht zu häufig eingesetzt werden. Nach dem Baden oder wenn Hautreizungen sichtbar werden, ist der Einsatz der Pflegemittel äußerst wichtig. Ansonsten muss man je nach Hautzustand individuell reagieren.
Der Fettgehalt der Zubereitungen variiert je nach Anwendungsgebiet sehr stark. Körperlotionen enthalten etwa 20 Prozent Fett (Lipide), Schutzcremes gegen Austrocknung und Kälte können bis zu 70 Prozent Fett enthalten. Grundsätzlich kommen Haut- und Gesichtscremes sowie Körperlotionen und -öle zum Einsatz. Pflegeprodukte mit angepasstem pH-Wert helfen der Haut beim Aufbau des natürlichen Säureschutzmantels. Gutes Einziehvermögen erleichtert die Anwendung. Cremes sind in der Regel Öl-in-Wasser-Gemische, so dass ihnen Emulgatoren zugesetzt werden müssen, um die Konsistenz zu erhalten. Da das Wasser die Entwicklung von Mikroorganismen fördert, sind in der Regel auch Konservierungsmittel enthalten. Dies gilt in verstärktem Maße auch für Lotionen (in der Regel Öl-in-Wasser-Gemische), die einen besonders hohen Wassergehalt aufweisen. Bei einer sehr trockenen Haut sind stark rückfettende Zubereitungen besser geeignet als leichte feuchtigkeitsspendende Lotionen.
Öle eignen sich gut zur Massage, können aber auf der Haut klebrige Rückstände hinterlassen. Als Basisöle haben sich pflanzliche Öle und Mischungen aus pflanzlichen und mineralischen Ölen bewährt.
Tipps zum Eincremen
- Körper und Gesicht: Wenn die Haut trocken aussieht oder sich trocken anfühlt.
- Wann?
- Gesicht: wenn es bei kalter Witterung (unter 10 °C) ins Freie geht.
- Po: wenn die Windel voll war oder der Po beim Windelwechsel gerötet ist.
- Womit?
- Kleine Hautareale mit einer Creme, große mit einer dünnflüssigeren Lotion. Je trockener die Haut, desto reichhaltiger die Pflege.
- Im Gesicht: im Warmen und bei Reizerscheinungen eine möglichst leichte Creme, in der Kälte eine möglichst fettige Creme verwenden.
- Am Po: Creme mit guter Abdeckwirkung verwenden, bei Rötungen Zinksalbe.
Beim Eincremen des Körpers sollte eine Zimmertemperatur von ca. 24° C gegeben sein. Der Einsatz einer Wärmelampe ist ebenfalls zu empfehlen. Eltern sollten warme Hände beim Auftragen haben. Gegebenenfalls Hände vorher unter warmes Wasser halten. Allgemein gilt: Nicht zu viel Pflegeprodukt auf einmal nehmen, sondern lieber mehrmals kleine Mengen auftragen.
Pflege des Windelbereiches
Der Windelbereich verdient besondere Aufmerksamkeit und sollte von den Eltern bei jedem Windelwechseln auf Reizungen und Rötungen kontrolliert werden. Die Haut ist hier durch Urin und Kot extremen Belastungen ausgesetzt. Für die tägliche Reinigung im Windelbereich wird warmes Wasser und ein milder Waschzusatz oder ein Pflegeöl empfohlen. Mit einem Waschlappen oder Feuchttuch lassen sich Verunreinigungen entfernen. Den Waschlappen nach Verwendung waschen.
Nach der Reinigung ist das gründliche Abtrocknen des Pos, vor allem auch der Falten, sehr wichtig. Dabei sollte man nicht reiben, sondern sanft tupfen. Bewährt hat sich auch der Einsatz eines Haarföhns (auf Temperatur achten!). Bei Bedarf sollten Windel- und Wundschutzcremes angewendet werden, beispielsweise bei bereits geröteter Haut, um einer Windeldermatitis vorzubeugen. Die entsprechenden Zubereitungen sind Wasser-in-Öl-Gemische oder Pasten mit einem hohen Fettanteil. Dadurch wird die Haut vor reizenden Substanzen aus Urin und Kot sowie vor mikrobiellen Zersetzungsprodukten und Enzymen geschützt.
Als Fettkomponente werden neben Vaseline anderen gut verträgliche Fette und Öle verwendet. Weitere pflegende Zusätze sind beispielsweise Ringelblumenextrakte, Panthenol oder Zinkoxid.
Tipp:
Bei Hautreizungen im Windelbereich sollten Eltern noch häufiger als gewohnt die Windeln wechseln und möglichst viel Luft an die geröteten Hautstellen lassen. Das Baby sollte bei ausreichend warmer Raumtemperatur möglichst oft „unten ohne“ sein.
Hautreinigung
Grundsätzliches zur Reinigung von Babyhaut
Während Gesicht und Hände des Säuglings täglich gereinigt werden sollten, verdient der Windelbereich besondere Aufmerksamkeit. Nach jedem Entfernen der Windel muss die Windelregion gereinigt und gegebenenfalls eine Wundschutzcreme aufgetragen werden. z. B. wenn erste Anzeichen für Reizungen sichtbar werden. Für das Baden wird eine Frequenz von max. zweimal wöchentlich bis zum Krabbelalter empfohlen. Es sollten immer nur speziell für Babys formulierte Hautreinigungsprodukte verwendet werden.
Zur Reinigung sind leicht sauer eingestellte Syndets (z. B. “pH-hautneutral“) den Seifen vorzuziehen. Als Syndet (zusammengesetzter Begriff aus synthetische Detergenzien) werden synthetische waschaktive Substanzen bezeichnet. Sie sind hautschonender und für Säuglinge oder Allergiker gut verträglich.
Grundbestandteil von solchen Reinigungsmitteln sind die Tenside. Sie lösen jedoch nicht nur Schmutzpartikel und Schuppen von der Haut, sondern auch Fett. Deshalb ist es besonders wichtig, dass den Reinigungsmitteln Pflegesubstanzen zugesetzt werden, die für eine ausreichende Rückfettung der Haut sorgen, beispielsweise Mandelöl. Um Irritationen der Babyhaut vorzubeugen, werden hochwertigen Badezusätzen oder Reinigungsmitteln für Babys auch hautberuhigende Wirkstoffe zugesetzt. Auszüge aus Kamille, Ringelblume (Calendula) oder auch der Zusatz von Panthenol eignen sich beispielsweise dafür.
Empfehlung zur Hautreinigung
Im Februar 2007 trat eine Expertengruppe von sechs europäischen Dermatologen und Pädiatern zusammen, um Richtlinien zur Hautreinigung bei Babys festzulegen. Es wurden mit Bezug auf publizierte Studien und bestehende Richtlinien Empfehlungen formuliert, wie die noch nicht ausgereifte Babyhaut von Kindern im ersten Lebensjahr am schonendsten gereinigt werden kann.*)
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen:
- Neugeborene können bereits vor dem Abheilen des Nabels ohne Risiko gebadet werden – sanftes und gründliches Abtrocknen des Nabelbereichs nach dem Bad vorausgesetzt).
- Baden ist hautschonender als Waschen; es fördert außerdem das allgemeine Wohlbefinden des Kindes.
- Badeschwämme sollten wegen der Keimanfälligkeit nicht verwendet werden.
- Das Bad sollte 5 bis 10 Minuten dauern.
- Die Wassertemperatur sollte 37 – 37,5° C betragen.
- Babys nicht täglich baden; bis zum Krabbelalter werden max. zwei Bäder pro Woche empfohlen.
- Baden vor dem Zubettbringen hat möglicherweise eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung.
- Badespielzeug sollte vor jedem Bad desinfiziert werden.
- Nach dem Baden sollte das Baby sofort in ein Handtuch gewickelt und die Haut ohne Rubbeln trockengetupft werden.
- Bei Hautveränderungen wie Trockenheit, Einrissen oder Schuppung sollte ein Pflegeprodukt angewendet werden.
- Hautpflege ist von besonderem Nutzen für Babys mit Risiko für atopisches Ekzem (Neurodermitis).
- Bereits Baden oder Waschen mit Wasser ohne Zusätze kann die Haut des Babys austrocknen und reizen.
- Hartes Wasser hat vor allem bei Babys mit atopischem Ekzem (Neurodermits) eine Reizwirkung.
- Geeignete Reinigungsprodukte für Babys können das Austrocknungs- und Reizpotenzial reduzieren.
- Hautreinigungsprodukte für Babys sollten auf ihre Eignung für Babyhaut geprüft sein.
- Bei Parfümzusatz zu Hautreinigungsprodukten sollte eine besonders gute Verträglichkeit dieser Zusätze nachgewiesen sein.
- Hautreinigungsmittel sollten ausreichend gegen Verunreinigung durch pathogene Keime geschützt sein, z. B. durch Zusatz von geeigneten Konservierungsstoffen.
- Herkömmliche Seifen können die Haut reizen und austrocknen. Sie bringen den natürlichen Säureschutzmantel aus dem Gleichgewicht, seifenfreie Hautreinigungsmittel (Syndets) sind zu bevorzugen.
- Hautreinigungsmittel sollten den Säureschutzmantel nicht verändern.
- Hautreinigungsmittel für Babys sollten eine gute Verträglichkeit am Auge aufweisen.
- Die Dosierungsanweisungen auf der Packung sollten beachtet werden.
- Bei Babys mit Risiko für atopisches Ekzem trägt regelmäßige Hautreinigung zur Verhütung bakterieller Hautinfektionen bei und fördert die Ablösung von Verhornungen.
- Regelmäßiges Baden entsprechend (max. zweimal wöchtentlich) schädigt die Haut von Kindern mit atopischem Ekzem nicht.
- Badezusätze für Babys mit atopischem Ekzem sollten rückfettende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften haben.
Badezusätze
Die Verwendung eines milden Babybadezusatzes für die schonende Reinigung schadet der Babyhaut nicht und kann beim Baden gesunder Säuglinge eingesetzt werden. Europäische Experten aus den Fachbereichen Pädiatrie und Dermatologie befürworten sogar die Verwendung milder Badezusätze gegenüber klarem Wasser. Sie argumentieren, dass Wasser allein einen stärker austrocknenden Effekt auf die Haut hat, als ein milder, speziell für Babys entwickelter Babybadezusatz. Zudem reinigen die entsprechenden Badezusätze für die Säuglingspflege die Haut auch von fettlöslichen Substanzen wie Fäkal- oder Cremeresten. Dies gelingt nicht mit Wasser allein. Als Zusätze für Babybäder werden Badeöle und Schaumbäder angeboten. Nach Ansicht der Experten sollten Säuglinge nach dem Baden mit einer Babypflegecreme eingecremt werden. Badeöle enthalten rückfettende Bestandteile und schäumen nur wenig. Mit Schaumbädern ist das Schaumvergnügen größer. Schaumbäder sind im Allgemeinen jedoch weniger rückfettend und trocken die Haut stärker aus. Viele Badeprodukte enthalten rückfettende Substanzen wie Paraffinöl (INCI: Paraffinum Liquidum), Jojobaöl (INCI: Simmondsia Chinensis Seed Oil) oder Polysiloxan/Polyglycol-Copolymer (INCI: Dimethicone Copolyol). Als Feuchthaltesubstanzen (Schutz vor Austrocknen) werden beispielsweise Glycerol (INCI: Glycerin), Sorbitol (INCI: Sorbitol) oder Propylenglycol (INCI: Propylene Glycol) eingesetzt. Hautpflegende und beruhigende Inhaltsstoffe sind Panthenol, Allantoin oder Bisabolol.
Shampoos
Shampoos werden erst bei älteren Babys benötigt, wenn die Haarpracht es erfordert. Normalerweise reicht es, den Kopfflaum mit Badewasser oder einem feuchten Waschlappen vorsichtig zu reinigen. Anschließend sollten die Haare auf nicht zu heißer Stufe trocken geföhnt und der Kopf mit einer Baumwollmütze warm gehalten werden. Für ältere Babys können Baby-Shampoos verwendet werden. Dabei ist es wichtig, das Shampoo wieder vollständig auszuwaschen und darauf zu achten, dass der Schaum nicht in die Augen gerät. Eltern sollten die Augen des Babys mit einem Waschlappen vor dem herunterfließenden Schaum schützen und nur Babyprodukte verwenden, da diese im Falle eines Kontaktes mit den Augen wesentlich weniger reizend wirken als Erwachsenenprodukte.
Nagelpflege
Für Säuglinge sollte eine spezielle Nagelschere mit abgerundeten Spitzen verwendet werden. Finger- und Fußnägel sollten gerade geschnitten werden, am besten nach dem Baden. In den ersten vier Lebenswochen ist das in der Regel nicht nötig. Schneiden muss man erst, wenn die Nägel so lang werden, dass das Kind sich kratzen könnte.
Zahnpflege von Anfang an
Zahnlose Säuglinge haben erst Kontakt mit Kariesbakterien, wenn sie mit kontaminierten Schnullern oder Saugern in Berührung kommen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Eltern Schnuller oder Sauger reinigen, indem sie diese ablutschen, um sie anschließend dem Säugling wieder in den Mund zu geben. Dann wandern die Keime, die sich im Speichel der Eltern tummeln, auch in Babys Mund.
Fluorid zur Kariesprophylaxe
Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne beginnt die Zahnreinigung. Die Gesundheit der bleibenden Zähne hängt direkt von der Gesundheit der Milchzähne ab. Entzündete Milchzahnwurzeln können nämlich die gesunde Entwicklung der nachfolgenden Zähne gefährden. Zähne haben einen großen Einfluss auf die Kau- und Verdauungsfunktion und sind damit bedeutsam für die körperliche Entwicklung. Außerdem sind gesunde Milchzähne wichtig für die Sprachentwicklung.
Zum täglichen Zähneputzen bei Säuglingen sollte ein Mullläppchen oder Wattestäbchen genutzt werden. Später können die ersten Zähne mit einer weichen Kinderzahnbürste und einer erbsengroßen Menge Zahnpaste (erst ab einem Alter von 6 Monaten) gereinigt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Zahncreme nach dem Putzen ausgespuckt und nicht verschluckt wird. Sind nur die Schneidezähne vorhanden, reicht es, einmal täglich zu putzen. Sobald der erste Backenzahn zum Vorschein kommt, sollte man zweimal putzen, um die Fissuren der Backenzähne von Nahrungsresten zu befreien.
Eine ausreichende Versorgung der Milch- und der bleibenden Zähne mit Fluorid ist entscheidend für die Abwehrkraft des Zahnschmelzes. Fluoride härten den Zahnschmelz, hemmen die Vermehrung von Plaquebakterien und vermindern so die Entstehung von zahnschädigenden Säuren. Bei Säuglingen verordnet der Kinderarzt beispielsweise häufig Fluorid kombiniert mit Vitamin D. Wichtig ist, dass der Arzt informiert wird, ob noch weitere Fluoridquellen wie fluoridiertes Trinkwasser oder Speisesalz genutzt werden, um eine Überdosierung zu vermeiden. Ein kindgerechter Fluoridgehalt in Zahncremes liegt bei maximal 500 ppm.
Wichtig zu wissen: Zahnpasten für Erwachsene haben meist Fluoridgehalte von 1.000 bis 1.500 ppm. Meist enthalten sie außerdem für Kinder nicht empfohlene Inhaltsstoffe wie Menthol oder Minze. Produkte für Erwachsene also nicht bei Babys verwenden.
Quellen
*Übersichts-Artikel im Journal of the European Academy of Dermatology and Venerology 23, 751-759, 2009, “Bathing and cleansing in newborns from day 1 to first year of life: recommendations from a European round table meeting”
Sonnenschutz
Dermatologen empfehlen, Babys und Kleinkinder während der ersten zwölf Monate überhaupt nicht der direkten Sonnenbestrahlung auszusetzen. Stattdessen sollte man das Kind nur im Schatten liegen oder spielen lassen und auch dort mit Kleidung und Sonnenhut schützen. Unterwegs sind Sonnenschirmchen oder -segel für den Kinderwagen nützlich. Ab dem zweiten Lebensjahr dürfen Kleinkinder, durch einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 geschützt, auch mal in die Sonne – aber nur für kurze Zeit und nicht in den strahlungsintensiven Mittagsstunden. Körper und Kopf müssen unbedingt noch durch langärmlige Kleidung und Sonnenhut bedeckt bleiben. Kinder ab drei Jahren sollten jedes Mal, bevor sie in der Sonne oder am Wasser spielen, gründlich mit einem wasserfesten Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor eingerieben werden. Auch sie sollten in der Sonne zumindest mit T-Shirts und Sonnenhüten bekleidet sein. Jeder Sonnenbrand im Kindesalter kann das Risiko einer späteren Hautkrebserkrankung erhöhen. Kinderhaut braucht daher besondere Aufmerksamkeit und bestmöglichen Schutz.
Wichtig zu wissen:
UV-Strahlen erreichen die Haut auch an schattigen Plätzen. Sie werden nicht durch Wolken abgehalten. Deshalb sollten unbedeckte Körperstellen bei Aufenthalt im Freien immer mit Sonnenschutzmittel eingecremt werden.
Tipps zum optimalen Sonnenschutz:
- Babys und Kleinkinder während der ersten zwölf Monate nicht der direkten Sonnenbestrahlung aussetzen.
- Mittagssonne meiden. Aktivitäten im Freien in die Vormittags- und Nachmittagsstunden verlegen.
- Schützen Sie die Haut Ihres Kindes durch Kleidung. Kopfbedeckung und ggf. Sonnenbrille nicht vergessen.
- Schützen Sie die nicht durch Kleidung bedeckten Hautpartien mit geeigneten Sonnenschutzmitteln: „Sonnenterrassen“ wie Wangen, Ohren, Nasenrücken, Nacken, Hand- und Fußrücken großzügig eincremen.
- Durch Schwitzen geht ein Teil der Creme verloren. Daher sollte die Sonnencreme mehrmals während des Tages aufgetragen werden. Mehrmaliges Auftragen verlängert die berechnete Schutzzeit jedoch nicht.
Nach jedem Badegang sollte die Haut nachgecremt werden, auch wenn wasserfeste Mittel verwendet werden. Diese können im Wasser einen Teil ihrer Schutzwirkung verlieren oder durch Abtrocknen abgetragen werden.
Deklaration von kosmetischen Inhaltsstoffen
Auf allen kosmetischen Mitteln ist die vollständige Angabe der Inhaltsstoffe vorgeschrieben. Sie erfolgt nach der so genannten INCI-Nomenklatur (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients). Diese baut auf chemischen Fachbezeichnungen sowie lateinischen Pflanzennamen auf. Verbraucherinnen und Verbraucher können mit diesen Bezeichnungen meist recht wenig anfangen. Im Falle einer Allergie oder Unverträglichkeit können sie allerdings leicht feststellen, welche Produkte sie vertragen und welche nicht. In diesem Fall kennen sie den INCI-Ausdruck des für sie unverträglichen Stoffes. Die Inhaltsstoffe in Anteilen von mehr als 1 Prozent werden auf der Verpackung mit absteigender Reihenfolge ihrer Konzentrationen angegeben. Was an erster Position steht, ist am meisten enthalten.
Unverträglichkeitsreaktionen
In Einzelfällen kann ein Körperpflegemittel zu Irritationen führen bzw. eine allergische Reaktion hervorrufen. Nach Angaben des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e. V. wird im Durchschnitt nur eine Unverträglichkeit auf fast eine Million verkaufte Produkte gemeldet. Bei 90 Prozent der Fälle handelt es sich dabei nicht um eine Allergie, sondern um eine andere Unverträglichkeitsreaktion, wie z. B. eine Hautreizung (Irritation). Unter Hautreizungen versteht man Sofortreaktionen der Haut auf eine bestimmte Substanz. Sie zeigen sich in Form von Entzündungen mit Rötung, Juckreiz und Pustelbildung.
Bei einer Allergie handelt es sich dagegen um eine Überreaktion des körpereigenen Immunsystems. Dieses reagiert dann auf bestimmte, für den Körper unschädliche Stoffe (Allergene). Die Allergene werden bekämpft wie schädliche Krankheitserreger. Die Überreaktion erfolgt allerdings erst beim Zweitkontakt. Beim Erstkontakt mit dem Allergen wird dieses als Feind eingestuft, beim Zweitkontakt hat der Körper entsprechende „Waffen“ bereitgestellt und reagiert in vollem Umfang.
Grundsätzlich kann jeder Stoff, ob natürlich oder chemisch, eine allergische Reaktion hervorrufen. Tritt eine allergische Reaktion auf, sollte immer ein Hautarzt hinzugezogen werden, der das Allergen ermittelt. Sollte es sich bei diesem Stoff um einen Bestandteil von kosmetischen Mittel handeln, so können Produkte, die diesen Stoff enthalten, mit Hilfe der INCI-Bezeichnung auf der Verpackung identifiziert und gemieden werden. Bei den allergischen Reaktionen auf Körperpflegemittel handelt es sich in der Regel Kontaktallergien. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes sind rund ein Prozent der Verbraucher davon betroffen. Kontaktallergien sind auf die Hautstellen begrenzt, die mit dem Allergen in Berührung kamen. Gut zu wissen: Säuglings- und Kinderpflegeprodukte zeichnen sich durch eine besondere Sorgfalt bei der Auswahl der Rohstoffe aus.
Kriterien für die Herstellung von Pflegeprodukten für Babys und Kleinkinder
Für die Herstellung von Pflegeprodukten für Babys und Kleinkinder gibt es in Deutschland und Europa hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards. Diese werden grundsätzlich vom Gesetzgeber vorgegeben und von den Herstellern durch eigene weitergehende Leistungen ergänzt. Bereits bei der Entwicklung und Herstellung der Produkte werden umfangreiche Qualitätskontrollen und Verträglichkeitsuntersuchungen vorgenommen. Bevor ein Produkt für Babys und Kleinkinder auf den Markt kommt, wird zusätzlich eine abschließende Verträglichkeitsprüfung durchgeführt. Diese bezieht sich auf das fertige Produkt, nicht auf einzelne Rohstoffe oder Herstellungsvorstufen. Dabei fließen objektive Kriterien zur Verträglichkeit des Produktes, aber auch subjektive Meinungen von Anwendenden (Eltern) und gegebenenfalls medizinischem Fachpersonal mit ein.
Seitens des Gesetzes werden kosmetische Mittel in der Europäischen Union durch die EG-Kosmetik-Verordnung geregelt. Diese stellt konkrete Anforderungen speziell an die Verträglichkeit und Sicherheit von Produkten für Babys und Kleinkinder. Hierzu zählen z. B. spezielle Stoffregelungen (Verwendungsverbote und -einschränkungen) sowie Anwendungs- und Warnhinweise. Zudem sieht die EG- Kosmetik-Verodnung für Produkte, die für Kinder unter drei Jahren bestimmt sind, eine spezifische Bewertung in Bezug auf die Sicherheit der Produkte vor.
Sicherheitsbewertung
Bei der Entwicklung kosmetischer Mittel für Kleinkinder und Babys gelten besondere Ansprüche. Es werden stets die neuesten, für diese Altersgruppe relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich der Sicherheit und Verträglichkeit berücksichtigt. Wichtige Selektionskriterien für Rohstoffe sind neben dem toxikologischen Profil und dem Haut- bzw. Schleimhautreizungspotenzial insbesondere die mikrobiologische Qualität und die Reinheit der einzelnen Komponenten. Weitere Qualitätsanforderungen an die Rohstoffe umfassen beispielsweise die Prüfung auf Verunreinigungen mit Schwermetallen oder mit Pestiziden. Es werden nur unbedenkliche Spurenkonzentrationen toleriert. Bei der Auswahl der Rohstoffe ist die Beachtung aller gesetzlich vorgegebenen Stoffregelungen sowie weitergehender Empfehlungen, u. a. der Bewertungen des SCCS (Scientific Committee on Consumer Safety, wissenschaftliches Beratergremium der Europäischen Kommission), obligatorisch.
Auf Basis der toxikologischen Bewertung der Rohstoffe wird dann die Sicherheitsbewertung des Fertigproduktes vorgenommen. Physikochemische Parameter wie pH-Wert oder Viskosität (Maß für die Zähflüssigkeit eines Produktes) spielen dabei eine Rolle, aber auch die bestimmungsgemäße und vorhersehbare Anwendung.
Ein wichtiges Bewertungskriterium ist auch das Alter der Zielgruppe. So gibt es insbesondere in den ersten Wochen nach der Geburt signifikante Unterschiede in der Anatomie und Physiologie der Haut von Neugeborenen im Vergleich zu Erwachsenen. Babys bis zu einem Jahr weisen auch noch merkliche Unterschiede in ihren Hautfunktionen im Vergleich zu Erwachsenen auf. Bei älteren Babys und Kleinkindern ist die Haut aus toxikologischer und dermatologischer Sicht bereits nahezu wie die eines Erwachsenen zu bewerten.
Verträglichkeit
Die steigende Anzahl von Allergien und anderen Unverträglichkeiten verunsichert Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend. Insbesondere für Babypflegeprodukte wird höchste Qualität vorausgesetzt. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, streben die Hersteller das höchstmögliche Sicherheitsniveau an. Dementsprechend dürfen nur solche Stoffe zum Einsatz kommen, die für Babys unbedenklich sind. Deshalb werden bereits während der Entwicklungsphase bestimmte in-vitro Studien (im Reagenzglas) durchgeführt, um ein Irritationspotenzial an Haut- und Schleimhaut auszuschließen. Anwendungstests an Kindern werden, wenn überhaupt, erst nach eingehender Prüfung an Erwachsenenhaut durchgeführt, und dann auch nur unter dermatologischer und pädiatrischer Aufsicht. Alle diese Studien werden auf Initiative der Hersteller durchgeführt, um die bestmögliche Qualität des Endproduktes sicherzustellen.
Kriterien für die Verwendung von Rohstoffen
Farbstoffe
Durch die Farbe eines Produktes können bestimmte Eigenschaften unterstrichen und über visuelle Sinneseindrücke Botschaften vermittelt werden. Die Hersteller von Kinderpflegeprodukten setzen ausschließlich Stoffe ein, die vom Gesetzgeber als unbedenklich eingestuft werden. Viele davon sind auch für die Verwendung in Lebensmitteln oder pharmazeutischen Produkten zugelassen. Allergene Effekte durch Farbstoffe in Kinderkosmetika sind kaum von Bedeutung.
Konservierungsstoffe
Noch nicht geöffnete Kosmetikprodukte sind aus hygienischer Sicht in einwandfreiem Zustand. Erst wenn die Packung geöffnet und das Produkt angewendet wird, können von außen Mikroorganismen eindringen. Die Rezepturen werden daher so entwickelt, dass das Wachstum von Mikroorganismen verhindert wird.. Auch die Verpackungsart nimmt Einfluss auf die Keimverbreitung. So bieten Tuben weniger Angriffsfläche für Bakterien als Cremedosen. Die Entnahme von Creme aus einem Tiegel mit dem Spatel ist hygienischer als mit dem Finger. Meist ist trotz dieser Maßnahmen der Einsatz eines Konservierungsmittels im Sinne der Produktsicherheit angezeigt. Es werden nur die vom Gesetzgeber zugelassenen Substanzen verwendet, und auch nur in der Menge, die gerade noch ausreicht, um das Produkt vor mikrobieller Kontamination zu beschützen. Verbraucherinnen und Verbraucher können anhand von zwei Symbolen auf der Verpackung erkennen, wie lange ein kosmetisches Mittel haltbar ist: Entweder trägt das Produkt ein Mindesthaltbarkeitsdatum (Aufschrift „mindestens haltbar bis…“ oder das Symbol der Sanduhr), oder es ist das Symbol des offenen Cremetiegels mit der Angabe einer Zahl in Monaten (z. B. 24 M) zu finden, welches die Haltbarkeit nach dem Öffnen angibt.
UV-Filter
Bei Kindern sind die Reparatur- und Eigenschutzmechanismen der Haut noch nicht voll ausgebildet. So weist die Kinderhaut eine geringere Pigmentierung auf, so dass diese nicht oder nur sehr wenig bräunt und nur eine sehr geringe Eigenschutzzeit gegenüber Sonnenstrahlen besteht. Je älter die Kinder, desto mehr gleicht sich deren schützende Hautstruktur dem Erwachsenen-Niveau an.
Die vom Kosmetikrecht in Sonnenschutzprodukten zugelassenen UV-Filter werden den Ansprüchen von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen gerecht. In der Regel werden sowohl unlösliche (pigmentäre) als auch lösliche (organische) UV-Filter in Kombination verwendet. Lösliche UV-Filter sind Substanzen, die in die obere Hautschicht einziehen und dort die schädlichen UV-Strahlen des Sonnenlichtes aufnehmen. Unlösliche UV-Filter sind winzig kleine Teilchen (Mikropigmente) mineralischen Ursprungs (Titandioxid oder Zinkoxid). Die Mikropigmente verbleiben auf der Hautoberfläche und reflektieren und absorbieren das Sonnenlicht.
Babys, die jünger als 12 Monate sind, sollten generell nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Der europäische Kosmetikverband Colipa hat bereits im März 2004 eine Empfehlung zur Angabe von Anwendungshinweisen auf Sonnenschutzprodukten verabschiedet. Diese wurden in den Empfehlungen der Europäischen Kommission von 2006 aufgegriffen. Demnach sollen Sonnenschutzprodukte folgenden Hinweis tragen: „Säuglinge und Kleinkinder nicht dem direkten Sonnenlicht aussetzen“.
Duftstoffe und Ätherische Öle
Düfte in Kosmetika haben die Aufgabe, den Eigengeruch einzelner Inhaltsstoffe zu überdecken, aber auch die Sinne anzuregen. Produkte für Babys und Kleinkinder werden im Vergleich zu Erwachsenenprodukten nur sehr schwach parfümiert. Zudem bieten viele Hersteller zusätzlich zu diesen Produkten auch parfümfreie Alternativen an.
Ob mit oder ohne Duft, generell gilt, dass alle kosmetischen Produkte sicher für ihren Anwendungszweck sein müssen.
Ätherische Öle verleihen dem Produkt eine spezielle Duftnote und haben teilweise eine antimikrobielle, hautberuhigende oder -stimulierende Wirkung. Wie alle anderen Inhaltsstoffe unterliegen auch ätherische Öle strengen Anforderungen und im Rahmen der Sicherheitsbewertung wird ihnen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. So gibt es für bestimmte ätherische Öle wie beispielsweise Eukalyptusöl, Pfefferminzöl (Menthol) oder Teebaumöl festgelegte Maximalkonzentrationen, die nicht überschritten werden dürfen. Außerdem dürfen bestimmte ätherische Öle bei Babys und Kleinkindern überhaupt nicht angewandt werden. Ätherische Öle, die Cineol, Campher oder Menthol enthalten, dürfen beispielsweise nicht im Bereich von Gesicht und Hals bei Säuglingen aufgetragen werden, da es sonst zu einem Atemschutzreflex kommen kann. Eltern sollten die Anwendungshinweise auf den Verpackungen oder Beipackzetteln stets aufmerksam lesen und beachten.