Kosmetik für den Mann
Die Zeiten, in denen kosmetische Pflege für den Mann als überflüssig bzw. „unmännlich“ galt, sind vorbei. Auf die Frage: „Passt Hautpflege zu einem Mann?“ ist die Antwort: „Ja, klar!“ Männer wollen gepflegt sein. Das zeigt auch die Vielfalt der Herren-Serien, die auf die männlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Hierzu zählen auch Anti-Aging-Produkte.
Anti-Aging soll dazu beitragen, die geistige und körperliche Unabhängigkeit, Leistungsfähigkeit und Vitalität zu erhalten. Wellness-Produkte sollen das eigene Wohlbefinden steigern. Weitere Motive für das Pflegeverhalten sind negative Einflüsse von außen vor denen Beauty- und Wellness-Produkte einen Schutz bieten sollen. Mann möchte attraktiv und gepflegt aussehen, nicht zuletzt, um einen guten Eindruck auf seine Umgebung zu machen.
Hier findet sich die komplette Produktpalette der Gesichts- und Körperpflegemittel: Shampoo, Duschgel, Rasiermittel, After-Shave, Körper-, Gesichts- und Augenpflegeprodukte, Haastayling, Selbstbräuner bis hin zu Make-up Produkten.
Die Haut des Mannes
Die Haut von Männern und Frauen unterscheidet sich deutlich. Männer sind, was ihre Hautbeschaffenheit angeht, gegenüber Frauen zunächst im Vorteil. Da die Oberhaut mehr Zellschichten hat und die Dermis mehr Collagen enthält, ist Männerhaut etwa 20 Prozent dicker als Frauenhaut. Männerhaut hat ein gröberes Hautrelief, ist robuster und kommt mit Umweltbelastungen, wie Sonne oder trockener Luft aus Klimaanlagen, besser zurecht. Ein höheres Wasserbindungsvermögen lässt die Haut insgesamt fester und straffer erscheinen und sorgt länger für ein faltenfreies Aussehen. Der pH-Wert von Männerhaut ist saurer, ihr schützender Hydrolipidmantel stabiler, und sie ist intensiver durchblutet. Vor Sonne und UV-Strahlen schützt Männer häufig ein dunklerer Teint, denn ihre Oberhaut enthält im Durchschnitt mehr Melanin. Kleiner Wehrmutstropfen der robusteren Männerhaut: Die Neigung zu übermäßiger Verhornung ist stärker ausgeprägt.
Und es gibt auch „Schwachstellen“: Das Unterhautfettgewebe ist schwächer ausgebildet als bei Frauen, weshalb sich Männerhaut weniger zart und weich anfühlt. Dafür sind Männer zunächst beim Bindegewebe im Vorteil. Das sieht in seiner Struktur anders aus als beim weiblichen Geschlecht: Die kollagenen und elastischen Fasern verlaufen in der Männerhaut über Kreuz, so dass die gesamte Struktur fester und elastischer wird. Bei Frauen sind die Bindegewebsstränge dagegen fast parallel angeordnet. Cellulite ist daher für Männer kein Thema, im späteren Alter aber Falten umso mehr.
Bis etwa zum 30. Lebensjahr haben Männer eine deutlich straffere Haut als Frauen. Sie zeigt bis dahin kaum Falten, aber spätestens ab dem Alter von 35 macht Männerhaut wesentlich schneller schlapp: Die Produktion neuer Hautzellen verlangsamt sich, die Elastizität des Bindegewebes lässt rapide nach. Die Haut verliert ihre Fähigkeit, genügend Feuchtigkeit zu binden.
Männliche Hormone steigern Talgproduktion
Männerhaut verfügt über mehr und größere Talgdrüsen, die zudem viel aktiver sind als bei Frauen. Pro zehn Quadratzentimeter Hautoberfläche produzieren Männer täglich zwei bis drei Milligramm Talg, Frauen nur etwa 1,5 mg. Männerhaut ist deshalb in der Regel fettiger und großporiger. Die Talgproduktion und -ausscheidung wird durch männliche Hormone (Androgene) gesteuert. Besonders rasant erhöht sich ihre Produktivität in der Pubertät bis etwa Mitte 20, also genau in der Zeit, in der junge Männer beginnen, Wert auf ein gepflegtes Äußeres zu legen. Die Talgausschüttung wird durch das männliche Hormon Testosteron und seine aktive Form, das Dihydrotestosteron, gesteuert und bleibt von der Pubertät bis ins hohe Alter nahezu unverändert hoch. Die Folge ist eine starke Neigung zu Akne, Mitessern und Hautunreinheiten, hinzukommen Fettglanz, große Poren und ein fahler Teint. Die Akne bei jungen Männern verläuft oft schwerer als bei jungen Frauen. Denn um jedes der vielen tausend Barthaare sitzen gleich mehrere Talgdrüsen, deren Absonderungen die Poren verstopfen können, wenn die Oberhaut zu stark verhornt ist. Die Talgdrüsen produzieren aber auch die Lipide, die im Hydrolipidfilm auf der Hautoberschicht die Epidermis schützen und vor dem Austrocknen bewahren. Nimmt ihre Produktion altersbedingt ab, graben sich die Falten viel tiefer in die Haut ein.
Körperbehaarung
Ein Charakteristikum der männlichen Haut ist die starke Behaarung; sie ist deutlich ausgeprägter als bei Frauen. Zwischen 5.000 und 30.000 Haare befinden sich allein in einem Drittel des Gesichts, der Bartzone. Unter dem Einfluss der männlichen Hormone (Androgene) werden Körper- und Barthaare bei Männern deutlich dicker als weibliche Haare. Das Barthaar ist im Schnitt etwa doppelt so dick wie ein Kopfhaar. Barthaare wachsen täglich um 0,25-0,4 mm, das entspricht fast 14 cm im Jahr.
Jedes Haar ist von mehreren Haarbalgdrüsen oder Talgdrüsen umrandet. Ebenso wie die stärkere Talgproduktion wird die Behaarung der männlichen Haut durch Testosteron beeinflusst. Die Androgene sind auch dafür verantwortlich, dass vielen Männern verhältnismäßig früh die Kopfhaare ausgehen.
Problemzone Bart
Eine spezielle Problemzone ist der Bart. Die tägliche Rasur stellt für die Haut eine starke Belastung dar und beeinträchtigt den Hydrolipidfilm. Außerdem führt die Rasur zu Mikro-Verletzungen und einer Austrocknung der Haut, die sich nicht selten in Rötungen, Irritationen, Pickelchen oder mangelndem Wohlbefinden ausdrückt. Typisch ist der sogenannte Rasurbrand (medizinisch: pseudofolliculitis barbae). Das sind Rötungen und Reizungen, die nach der Rasur auf der Haut entstehen. Meist brennen und jucken die Stellen und es können sich zudem kleine rötliche Rasierpickel entwickeln, die teils erst nach mehreren Tagen abheilen.
Der Duft des Mannes
Auch beim Körpergeruch unterscheiden sich die Geschlechter. Körpergeruch entsteht, wenn Bakterien den so genannten apokrinen Schweiß und die in ihm enthaltenen Proteine, Fette und Aminosäuren zersetzen. Die für den Abbau dieses erst ab der Pubertät gebildeten apokrinen Schweißes verantwortlichen Keime gehören zur Gruppe der so genannten grampositiven Bakterien. Sie werden von Mikrobiologen so genannt, weil sie sich im Aufbau ihrer Zellwand von gramnegativen Bakterien unterscheiden und sich deshalb im Gegensatz zu diesen blau einfärben lassen. Dieser Unterschied ist vor allem wichtig für die medizinische Diagnostik, aber auch für Infektionskrankheiten. Hintergrund: Die beiden Bakteriengruppen reagieren unterschiedlich auf Antibiotika.
Auf der Männerhaut sorgen Corynebakterien (lipophile Diphteroide) für einen unangenehm stechenden Geruch. Mikrokokken sind so genannte Kugelbakterien, die in aller Regel nicht krank machen. Die auf der menschlichen Haut häufig vorkommenden Corynebakterien sind ebenfalls nicht pathogen, lösen also im Normalfall keine Krankheiten aus. Die Mikroflora aus harmlosen Bakterien hält im Gegenteil krankmachende Keime in Schach. Weniger angenehmer Nebeneffekt dieser Mikroflora: Es entstehen Geruchsstoffe. Die „duftenden“ Substanzen sind Abbauprodukte des Testosterons. Da sich bei Männern eine höhere Anzahl an Corynebakterien auf der Haut findet, sind die geruchsbildenden Prozesse bei ihnen stärker ausgeprägt als bei Frauen. Männer schwitzen durchschnittlich auch mehr und an anderen Stellen, z. B. an der Stirn. Auch Schweißfüße sind ein häufig vorkommendes Männerproblem. An keiner Stelle des Körpers befinden sich so viele Schweißdrüsen wie am Fuß. An heißen Tagen kann so bis zu 250 ml Fußschweiß entstehen. Ein kleiner Sturzbach.
Für die Reinigung und Erfrischung des Körpers stehen Dusch- und Badezusätze sowie Seifen, Peelings und Deodorants zur Verfügung. Der Hautpflege dienen neben Allzweckcremes parfümierte oder neutrale Körperlotionen. Hinzu kommen Produkte für die Gesichts- und Handpflege. Auf Haarreinigung und -pflege sind Haarshampoos und Haarwässer, spezielle Problemlöser und das wachsende Styling-Segment zugeschnitten. Pre-Shaves, After-Shaves sowie Rasiermittel decken den großen Bereich der Rasur ab. Dem männlichen Bedürfnis gut zu duften schließlich dienen Duftwässer wie Eau de Toilettes und Eau de Cologne.
Die Reinigung des Gesichts
Männerhaut hat mehr Talgdrüsen als Frauen und die sind auch noch aktiver. Ihre fettige, grobporige Haut glänzt meist um Nase und Stirn, neigt zu Pickeln und Mitessern. Darauf abgestimmt gibt es eine Vielzahl von Reinigungsprodukten, die Hautglanz und großen Poren Einhalt gebieten sollen. Neben der täglichen Reinigung kann eine Peelinglotion Sinn machen, um Verhornungen abzutragen. Will Mann die Hautreinigung intensivieren, kann er zweimal in der Woche zusätzlich eine Reinigungsmaske anwenden. Auch bei der hormonell bedingten unreinen oder irritierten Haut ist die morgendliche und abendliche Tiefenreinigung das Wichtigste, um in erster Linie überschüssigen Talg und Verhornungen zu entfernen. Dafür stehen am Markt spezielle Produkte zur Verfügung, die die Haut nachhaltig entfetten und zudem desinfizierend wirken. Nicht empfehlenswert für die Gesichtsreinigung sind normale Seifen , da sie bei zu häufigem Gebrauch die Haut auswaschen und austrocknen können. Der Verlust von Feuchtigkeit wiederum ist einer der Hauptgründe für die Bildung erster Fältchen.
Waschgele
Waschgele beseitigen am Morgen die Ausscheidungen des nächtlichen Stoffwechsels, ohne die Haut dabei auszutrocknen. Die Entfernung von Talg, Schweiß und abgestorbenen Hautschüppchen bereitet die Haut zudem gut auf die Rasur und die anschließende Pflege vor. Abends empfiehlt es sich, die Haut vom Schmutz zu befreien, der sich tagsüber angesammelt hat. Waschgele enthalten beides, mild reinigende und pflegende Wirkstoffe, die die Haut während der Reinigung befeuchten, erfrischen und pflegen. Auf diese Weise können sie zu einer Verbesserung des natürlichen Hautbildes beitragen. Waschgele können täglich benutzt werden. Dazu werden sie in der Hand leicht aufgeschäumt, auf das feuchte Gesicht massiert und anschließend mit viel klarem Wasser abgewaschen. Alternativ dazu kann ein Syndet verwendet werden.
Peeling
Eine porentiefe Intensiv-Reinigung lässt sich mit einem Peeling erzielen. Es entfernt recht schonend abgestorbene Hautzellen und Unreinheiten auch in tieferen Hautschichten. Ein Peeling aktiviert die Erneuerung der Gesichtshaut, belebt und glättet sie. Willkommener Nebeneffekt: Das natürliche Hautbild wird verbessert. Sofern die Haut nicht durch Akne beeinträchtigt ist, wird ein Peeling ein- bis zweimal pro Woche nach der normalen Reinigung empfohlen. Und so funktioniert’s: Das Peeling wird auf dem feuchten Gesicht kreisend verteilt und sanft einmassiert. Die besonders öligen Stellen Stirn, Nase und Kinn werden mit etwas mehr Druck geklärt, die Augenpartie dagegen ausgespart. Mit viel klarem Wasser abwaschen.
Körperreinigung
Duschgel
Bei der Reinigung des Körpers gehört die Verwendung eines Duschgels zum täglichen Programm. Duschgele reinigen schonend und sollen zugleich die Hautfunktionen sanft anregen. Für viele Männer sind Sport und Sportlichkeit ein großes Thema. Das soll sich auch im Duft der Reinigungs- und Pflegeprodukte widerspiegeln. Die Artikel für den Mann werden daher häufig mit einem „sportlichen Duft“ ausgestattet. Wichtig außerdem: Die Produkte sollen erfrischend und belebend wirken. Duschgels enthalten, je nach Anwendungszweck, unterschiedliche Wirkstoffe, die in der Deklaration der Produkte nachzulesen sind. Häufig werden Kombinationen aus Duschgel und Shampoo angeboten. Sogenannte 2-in-1 Produkte. Sie werden für die Reinigung von Körper und Haaren verwendet und können bei unempfindlichen Häuten gelegentlich auch für die Gesichtsreinigung verwendet werden
Seifen und Syndets
Der Körperreinigung dienen auch Seifen oder die aus künstlichen Tensiden bestehenden Syndets. Die gute, alte Seife hat noch immer nicht ausgedient. Sie eignet sich eher für die normale bis trockene Haut, ein Syndet eher für die fettige. Grundsätzlich sollten Waschzusätze – gleich welcher Art – sparsam eingesetzt werden, um nicht durch übermäßigen Gebrauch den Säureschutzmantel der Haut anzugreifen. Der Säureschutzmantel ist eine Schutzschicht aus Schweiß, Hautfetten und Mikroorganismen der so genannten Hautflora. Die schwachsaure Schicht hat einen pH-Wert zwischen 4 und 6,5. Das bietet ideale Bedingungen für die dauernden Mitbewohner auf unserer Haut, die harmlosen Bakterien. Hautfora und Säureschutzmantel helfen, unser Immunsystem zu trainieren und die Haut vor Krankheitserregern sowie vor alkalischen Substanzen zu schützt. Der Einsatz von Seife greift nicht nur den Schmutz, sondern auch diese schützenden Bakterien und den sauren pH-Wert an. Bekommt der Bakterienrasen jedoch durch zu häufiges Duschen oder übermäßigen Gebrauch von Waschensubstanzen Lücken und verschiebt sich der pH-Wert unserer Haut ins Basische, dann ist dies das ideale Milieu für schädliche, krankmachende Bakterien. Eindeutige Zeichen für zu häufige oder falsche Reinigung sind: gerötete, rissige oder schuppige Haut. Auch wenn sie spannt und juckt, ist die Haut überfordert. Empfindliche oder belastete Haut verträgt in der Regel solche Waschsubstanzen am besten, deren pH-Wert dem der Haut (um 5,5) entspricht. Außerdem wichtig: Sparsam dosieren.
Pflege für Männerhaut
Der Vergleich zwischen Männer- und Frauenhaut macht deutlich, dass Männer tatsächlich eigene Kosmetika benötigen. Eine Pflegecreme für trockene Frauenhaut beispielsweise wäre für die Mehrzahl der Männer viel zu fetthaltig. Folge: Die Haut würde glänzen, schwitzen, die Creme nicht einziehen. Sie könnte die Haut sogar „überfüttern“ und Unreinheiten hervorrufen.
Die Hersteller haben deshalb spezielle Rezepturen für Männerkosmetika entwickelt. Die unterschiedlichen physiologischen Voraussetzungen spiegeln sich in diesen Rezepturen wider. Daneben werden spezielle Anforderungen der Anwender aufgegriffen. Auf der Rangliste der Pflegeziele ganz oben stehen gesundes Aussehen der Haut, Wohlbefinden und effektive Lösungen für typisch männliche Hautprobleme.
Wird häufig geduscht, sollte dem Körper Verlorengegangenes mit Hilfe von Pflegestoffen zurückgegeben werden. Speziell auf die Männerhaut abgestimmte, nicht fettende Körperlotionen, werden rasch von der Haut aufgenommen. Sie lassen sich leicht auf der Körperhaut verteilen, spenden Feuchtigkeit und schützen die Haut.
Spezielle Bodygels mit Wirkstoffen wie Koffein und Ginseng helfen Männern dabei, die Haut zu festigen. Die männlichen Problemzonen betreffen allerdings weniger schlaffe Oberschenkel oder Cellulite, sondern vor allem den Bauch.
Pflege für die reife männliche Haut
Nur wenn die Haut bereits reifer, sehr trocken oder geschädigt ist, sollten leistungsfähigere Cremes mit speziellen Transportsystemen gewählt werden, die Wirkstoffe in tiefer gelegene Hautschichten schleusen. Bei diesen, von den Herstellern auch als wirksame Aktivstoffe bezeichneten, Wirkstoffen kann es sich beispielsweise um Vitamine, Provitamine oder Proteine handeln. Ihre Aufgabe ist es, möglichst lang anhaltend Feuchtigkeit zu spenden, müde Haut zu revitalisieren oder Defizite auszugleichen. Und noch zwei weitere Aufgaben sollen die Wirkstoffcremes erfüllen: Die Haut vor schädigenden Umwelteinflüssen zu schützen und die Zellen mit neuer Energie zu versorgen. Pflanzenextrakte, z. B. aus der Aloe vera, dem Ginkgobaum oder Jojobaöl, zielen darauf, die Regeneration der Haut zu unterstützen, sie mit der nötigen Pflege zu versorgen und den Elastizitätsverlust zu verringern. Die Wüstenlilie Aloe vera (Echte Aloe) enthält neben zahlreichen weiteren Inhaltstoffen ein langkettiges Polysaccharid namens Acemannan, das die Zellmembranen schützen und antibakteriell wirksam sein soll. Der Fächerblatt- oder Ginkgobaum (Ginkgo biloba), ist eine uralte Baumart, ein lebendes Fossil der Urzeit. Seine Blätter wurden schon von den alten Chinesen zwischen 300 v. Chr. und 200 n. Chr. als Heilmittel verwendet. Auch im Mittelalter kurierte man mit Ginko Hautkrankheiten und viele andere Erkrankungen. Heute werden vor allem eine durchblutungsfördernde Wirkung sowie antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften angenommenen. Die „nussähnlichen“ Samen des Jojobastrauches aus den Wüsten Mittelamerikas enthalten ein bei Zimmertemperatur flüssiges Wachs, das als Jojoba-Öl bezeichnet wird. Es pflegt durch seine günstige Fettsäurezusammensetzung die Haut intensiv und schützt die Haut vor Austrocknung. Vor lichtbedingter Hautalterung schützen UV-Filtersysteme. Ziele: Die Haut soll wieder geschmeidig glatt aussehen, das Hautgefühl spürbar verbessert werden. Trotz ihrer reichhaltigen Wirkstoffe fetten die Intensiv-Pflegeprodukte nicht und ziehen schnell ein, versichern die Hersteller. Sie werden nach der Reinigung aufgetragen oder in Kombination mit After-Shave-Gel oder After-Shave-Balsam angewendet.
Pflege für dünne Haut
Dünne Haut kommt bei Männern sehr viel seltener vor als bei Frauen; sie tritt meist bei blonden, hellhäutigen Typen auf. Kennzeichen sind z. B. erweiterte Äderchen auf den Wangen. Diese Haut reagiert mit Flecken auf Hitze und Kälte, auf scharfes Rasierwasser oder auf Stress-Situationen. Sie schuppt leicht und braucht besonders intensive Pflege. Ähnliches gilt für die sensible, rasurempfindliche Haut. Auch diese neigt zu Irritationen, z. B. durch eingewachsene Barthaare, ist häufig gereizt, entzündet und brennt nach der Rasur. Typische Merkmale sind Rötungen und Schwellungen.
Pflege für empfindliche Haut
Insbesondere für empfindliche Hauttypen wurden Balsame entwickelt. Bei regelmäßiger Anwendung sollen sie Hautirritationen keine Chance lassen. Ihre Aktivstoffe, wie z. B. Vitamine, die die Haut beruhigen sollen, vermindern in der Regel verhältnismäßig schnell und zumeist auch recht effektiv Hautreizungen und sollen zugleich dem Entstehen neuer unerwünschter Reaktionen vorbeugen. Die geschmeidigen Rezepturen ziehen rasch in die Haut ein, hinterlassen keine sichtbaren Spuren und versprechen ein angenehmes Hautgefühl und Wohlempfinden.
Pflege für unreine Haut
Durch Rötungen, Mitesser und Pickel wirkt die unreine Haut insgesamt sehr uneben und unruhig. Dieser Hautzustand ist entweder hormonell bedingt, kann aber auch die Folge falscher oder mangelhafter Reinigung sein. Insbesondere jüngere Männer neigen in der Pubertät zu Pickeln, Mitessern und Akne.
Zur Pflege unreiner Männerhaut haben sich vor allem Gels bewährt. Mit angenehm erfrischender Wirkung sind Hydro-Gels völlig fettfrei, klären und desinfizieren die Haut und sollen Unebenheiten ausgleichen. Gleichzeitig geben sie aufgrund ihrer wässrigen Struktur der Haut Feuchtigkeit, die in der Regel als wohltuend empfunden wird. Spezielle Inhaltsstoffe wirken zudem antibakteriell und talgregulierend. Sie hemmen das Wachstum von Bakterien, die Hautreizungen verursachen, und beseitigen so eine der Ursachen von Entzündungen.
Der Bart
Zu den Besonderheiten der männlichen Haut gehört auch der Bartwuchs. Für Nicht-Bartträger gehört die (tägliche) Rasur daher zum festen Bestandteil der Körperpflege. Weil Männerhaut wesentlich dicker und großporiger ist und mehr Talg produziert als Frauenhaut, ist die tägliche Rasur ein perfekter Beitrag zur Hautpflege. Sie wirkt zudem erfrischend und macht die Haut glatt und geschmeidig.
Kleine Barthaarstatistik: Menge, Länge, Zuwachs
Auf Kinn und Wangen sind etwa 45 Barthaare pro Quadratzentimeter verteilt. Sie werden jeweils von einem kleinen Hautmuskel gehalten, der sich in der Oberhaut befindet. Ein Barthaar hat einen Durchmesser von 0,09 bis 0,23 Millimeter und ist damit etwa doppelt so dick wie ein Kopfhaar. Individuell sehr unterschiedlich, wachsen Barthaare zwischen 2 und 3,5 mm pro Tag.
Für ihre Entfernung benötigt Mann im Schnitt pro Rasur zehn Minuten. Da kommt im Laufe des Lebens einiges an Zeit zusammen, die Männer mit dem Rasieren verbringt. Insgesamt etwa 3.000 Stunden bzw. 140 Tage seines Lebens verbringt er durchschnittlich mit der Bartentfernung.
Die Rasur
Die Rasur kann bekanntlich entweder trocken oder nass erfolgen. Der Unterschied zwischen beiden Methoden besteht – neben den verwendeten Gerätschaften – in der Art und Weise, wie das Barthaar vorbereitet und gekürzt wird. Bei der Nassrasur wird das Haar mit Rasiermesser oder Rasierklinge gekappt oder abgehobelt; bei der Trockenrasur wird es von der Klinge des Elektrorasierers durchgeschnitten. Bei beiden Techniken kommt es darauf an, dass das Barthaar so dicht wie möglich an der Hautoberfläche gekürzt, die Haut zugleich so weit wie möglich geschont wird und die Rasur nicht für „einschneidende Erlebnisse“ sorgt. Die Entscheidung für die eine oder andere Rasiermethode erfolgt nach persönlichen Vorlieben. Manche Männer rasieren sich sowohl nass als auch trocken. Vor allem bei trockener oder dünner, empfindlicher Haut wird die elektrische Rasur in der Regel besser vertragen, sie reizt die Haut weniger. Dagegen eignet sich die Nassrasur insbesondere für die unreine Haut. Jede Nassrasur wirkt wie ein Peeling. Bei starker Akne oder infektiöser Haut allerdings ist die Trockenrasur besser geeignet.
Für die Haut ist die Rasur nicht ganz unproblematisch. Durch den Rasiervorgang ist die Gesichtspartie permanent großem Stress ausgesetzt. Vergleichbar mit einem starken Peeling, werden nicht nur die Bartstoppeln entfernt, sondern auch die Hornschüppchen der obersten Hautschichten – der natürliche Hautschutz – abgetragen. Zudem entstehen winzige Schnittwunden, die sofort von der Haut repariert werden müssen, damit die Rasur keine über den Tag sichtbaren Folgen hinterlässt. Funktioniert dieser natürliche Mechanismus nicht oder wird keine entsprechende Pflege verwendet, kann es sein, dass die Haut gereizt bleibt, austrocknet und sich rote Flecken oder sogar kleine, lästige, rote Pickel zeigen.
Probleme nach der Rasur sind keine Ausnahmeerscheinung. Spezielle Produkte sollten dem entgegenwirken.
Die Trockenrasur
Bei der Trockenrasur, d. h. der Verwendung eines Elektrorasierers, kommt es darauf an, dass die einzelnen Barthaare möglichst weit und gerade aus der Hautoberfläche herausragen. Gleichzeitig müssen sie steif und trocken sein. Hier kann man mit geeigneten Kosmetika ein wenig nachhelfen: Es gibt so genannte Pre-Shaves für die Elektrorasur, die Haut und Bart für eine leichte und gründliche Rasur vorbereiten sollen. Sie enthalten hochprozentige alkoholische Lösungen, die entwässernd und versteifend wirken. Damit der Elektrorasierer leicht über das Gesicht gleitet, wird zudem der bremsende Feuchtigkeitsfilm von der Haut entfernt und ihre Oberfläche geglättet. Gleichzeitig werden die Barthaare aufgerichtet. Neben dem Alkohol ist meist eine Komposition ätherischer Öle mit erfrischenden und adstringierenden Wirkstoffen wie Menthol oder Kampfer enthalten. Nach einer solchen Vorbereitung soll die Rasur rascher und schonender vonstattengehen. Pflanzenextrakte sollen die Haut zudem pflegen.
Die Nassrasur
Bei der Nassrasur dagegen muss die Talgschicht auf dem Barthaar vor dem Rasieren entfernt werden, damit Wasser in das Haar eindringen und es aufweichen kann. Erst wenn das Barthaar gut aufgequollen ist, sind mit der Klinge glatte, weiche Schnitte möglich. Dadurch wird auch das unangenehme Ziehen am Haarschaft vermieden. Gleichzeitig sorgen die Rasiermittel dafür, dass die Klinge sanft über die Haut gleitet, um die typischen Rasurschäden, wie kleine Schnitte und Hautreizungen, möglichst zu verhindern. Nassrasurmittel werden als Rasierseifen, -schäume, -cremes und -gele angeboten.
Produkte für die Nassrasur
Rasierseife
Lange Jahre galt Rasierseife als der Klassiker unter den Rasiermitteln schlechthin. Rasierseife unterscheidet sich von den üblichen Feinseifen durch einen besonders hohen Anteil an Kaliumseifen. Diese sind schneller löslich als Natriumseifen und bilden damit auch schneller Schaum. Stearinsäure, eine gesättigte Fettsäure, ist der wichtigste Fettbestandteil, hinzu kommen Feuchthaltemittel wie Glycerin sowie Parfumöl und Lanolin. Lanolin heißt auch Wollwachs und ist der Talg, der aus der Schafswolle gewonnen werden kann. Wird überwiegend Glycerinmonooleat (schaumstabilisierendes Monoglycerid) zur Verseifung eingesetzt, erhält man transparente Seifensticks. Rasierseifen werden mit dem Rasierpinsel cremig-feinporig aufgeschlagen und auf der Bartzone verteilt.
Rasierschaum
Rasierschaum aus der Dose zählt zu den gängigsten Produkten zur Vorbereitung der Nassrasur. Meist handelt es sich um flüssige Rasierseifen, die zusammen mit Treibgasen abgefüllt sind. Häufig werden Tenside verwendet, die das Schaumverhalten der Seife verbessern. Das Ergebnis ist ein sahniger, feinporiger Schaum, der während des Rasierens feucht bleibt. Damit die Rasierklinge besser gleitet, werden außerdem Paraffinöl, Lanolin, Vaseline) oder pflanzliche Wachse zugesetzt. Zugleich beruhigen Rasierschäume Hautreizungen und kleine Verletzungen. Spezielle Wirkstoffkombinationen haben die Aufgabe Irritationen vorzubeugen und die Haut mit zusätzlicher Feuchtigkeit zu versorgen.
Rasierschäume für empfindliche Haut enthalten die gleichen Wirkstoffe wie die üblichen Schäume, sind aber mit weiteren Pflegesubstanzen ausgestattet. Ihr Job: Die gereizte Haut cremen, pflegen, beruhigen und stärken.
Rasiergel
Während Rasierschäume sofort anwendbar aus der Dose quellen, entwickelt sich bei Rasiergelen der Schaum erst beim Auftragen auf die Haut. Die meist transparenten Produkte werden auf die Hand aufgesprüht und schäumen beim Verteilen auf der Bartfläche innerhalb von etwa 5 Sekunden vollständig auf. Ein Charakteristikum solcher Gele ist ihr Gehalt an wasserlöslichen bzw. in Wasser quellbaren Polymeren, die als Verdickungsmittel dienen.
Rasiercreme
Bei Rasiercremes handelt es sich um nicht oder nur wenig schäumende kompakte Tubenprodukte. Sie sind aufgrund höherer Gehalte an Stearinsäure und bestimmten Fettalkoholen „überfettet“ und machen dadurch die Barthaare besonders weich. So kann die Klinge leicht über die Hautoberfläche gleiten, die Rasur verläuft schonend und die Haut bleibt glatt. Ausgewählte Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder andere Pflanzenextrakte dienen zudem der Pflege der Haut; sie spenden Feuchtigkeit oder schützen vor Reizungen und Verletzungen. Rasiercremes können ohne Pinsel direkt auf die Haut aufgetragen werden.
Rasierwasser
Traditionelle Rasierwässer sind ausschließlich zur Erfrischung des Gesichts und zur Beseitigung unangenehmer Nachwirkungen der Rasur gedacht. Außerdem sollen sie bakterielle Entzündungsprozesse vermeiden, die von nicht ausreichend gesäuberten Rasierern ausgelöst werden können. Rasierwässer enthalten im Wesentlichen Alkohol, Wasser und Parfümöl. Vom Nutzer in der Regel als angenehm empfunden: Nach der Anwendung prickeln Rasierwässer kühl auf der Haut und verbreiten einen angenehmen Duft. Wegen ihres hohen Alkoholgehaltes sind sie vor allem bei sehr fettiger und robuster Haut zu empfehlen. Trockene oder empfindliche Haut könnte auf den Alkohol gereizt reagieren.
An die Stelle der klassischen Rasierwässer treten zunehmend After-Shave-Produkte mit geringerem Alkoholgehalt, die dadurch weniger stark auf der Haut brennen. Diese Produkte sind dazu konzipiert, nach der Anwendung von Rasiermitteln auf Seifenbasis, neutralisierend, rückfettend und adstringierend, also zusammenziehend auf die Haut zu wirken. Weitere Aufgaben: kühlen, erfrischen und die Heilung von Mikroverletzungen fördern. Die Pflegewirkungen werden z. B. durch Kompositionen ätherischer Öle, feuchigkeitsspendender Substanzen oder adstringierende Komponenten wie Menthol, Kampfer oder Alaun erzielt.
Kampfer ist ein farbloses bis weißes Granulat aus wachsweichen Kristallen. Es ist Bestandteil der ätherischen Öle von Lorbeergewächsen, Korbblütlern und Lippenblütlern. Der immergrüne, asiatische Kampferbaum (Cinnamomum camphora), in dessen Rinde, Harz, Holz und Blättern es bei älteren Exemplaren (ab ca. 50 Jahren) enthalten ist, gehört ebenfalls zur Familie der Lorbeergewächse. Kampfer hat einen sehr charakteristischen, angenehm holzig-eukalyptusartigen Geruch und wirkt wie Menthol leicht kühlend. In höheren Konzentrationen kann Kampfer auf das Zentrale Nervensystem, die Nieren und das Atemzentrum einwirken. In Kosmetik- und Medizinpräparaten ist es jedoch nur in geringen Mengen enthalten. Kampfer wird auch in der Aromatherapie äußerlich und innerlich eingesetzt. In der Hautpflege kommt verdünnte Kampferessenz bei fettiger und unreiner Haut zum Einsatz und wirkt zudem ausgleichend bei Hitze und Kälte. Auch juckreizstillende und leicht schmerzlindernde Eigenschaften werden ihm nachgesagt. Der Zahnarzt desinfiziert mit Hilfe von Kampfer entzündete Wurzelkanäle. Vorsicht bei Kampferessenzen und -destillaten: Zu hoch konzentriert kann es hautreizend wirken, und die Einnahme in höherer Dosierung ist nichts(!) für Epileptiker, Schwangere und Kleinkinder!
Auch Alaun spielte in der traditionellen Heilkunde eine Rolle, es wirkt blutstillend, adstringierend und antibakteriell. Adstringierende Wirkung bedeutet, die Haut zieht sich zusammen. Alaun wurde traditionell auch als so genannter Rasierstein benutzt, gegen kleine Wunden, die durch das Rasieren entstanden sind. Für diesen Zweck wird Alaun in Stiftform angeboten. In Deos (z.B. Kristall-Deo) hilft es, die Schweißporen des Körpers zu schließen. Sind Alaun-Kristalle mit Schadstoffen oder Schwermetallen verunreinigt, kann die hautfreundlich verloren gehen.
Chemisch betrachtet ist Alaun ein farbloses, kristallines und in Wasser leicht lösliches Salz der Schwefelsäure, und zwar ein Doppelsalz von Kalium und Aluminium, also Kaliumaluminiumsulfat. Aber auch Aluminiumsulfat kann unter dem Namen Alaun firmieren. In zahlreichen anderen Alaunen sind verschiedene andere Metalle miteinander kombiniert, die jedoch nicht in der Kosmetik zum Einsatz kommen. Wegen seiner gerbenden und beizenden Eigenschaften war Alaun von der Antike bis etwa 1850 eines der wichtigsten und begehrtesten Hilfsstoffe zur Ledergerbung, Papier- und Textilherstellung, kam aber auch in der Heilkunde vielfältig zum Einsatz.
Balsame
Den niedrigsten Alkoholgehalt aller After-Shaves weisen After-Shave-Balsame auf. Bei ihnen steht vor allem die Pflege der rasierten Haut im Vordergrund. Besonders bei empfindlicher, sensibler und leicht zu Rötungen neigender Haut sind sie einem alkoholhaltigen After-Shave vorzuziehen. Bei Balsamen oder Balms handelt es sich um nichtfettende, geschmeidige O/W-Emulsionen mit hautfreundlichem, also leicht saurem pH-Wert. Sie sind eher dickflüssig und fühlen sich fast wie eine Creme an. Trotzdem ziehen sie schnell ein und machen die Haut zudem geschmeidiger und glatter.
Spezielle Moisturizing Balms zielen darauf, die Haut mit einer Extraportion Feuchtigkeit zu versorgen. Doch Moisturizer bringen nicht nur Wasser in die Haut, sondern sie dienen ihrem Schutz und fördern einen geordneten Abschuppungs-Prozess. Das kann die Haut schon nach kurzer Zeit regelmäßiger Anwendung sichtbar glatter erscheinen lassen. Auch die Faltentiefe nimmt im Idealfall ab, der Bildung neuer Falten kann vorgebeugt werden. Zugleich helfen hochaktive Wirkstoffe das Spannungsgefühl nach der Rasur zu lindern und schützen die Haut vor Irritationen. Einige Produkte enthalten Anti-Aging-Komplexe, die freie Radikale neutralisieren und die natürliche Regeneration der Haut unterstützen sollen.
After-Shave-Lotionen
After-Shave-Lotionen haben in vielen Badezimmern die Rasierwässer ersetzt. Mit einem reduzierten Alkoholgehalt von bis zu 40 Prozent werden sie von Männern mit empfindlicher Haut besser vertragen und daher bevorzugt. Vor allem soll die entfettete Haut rückgefettet werden. Bei After-Shave-Lotionen ist der Parfumölanteil deutlich höher als bei Rasierwässern. Einige Lotionen werden als 2-Phasen-Produkt angeboten, bei dem jede Phase eine andere kosmetische Funktion. Unmittelbar vor Gebrauch werden beide Phasen durch Schütteln zu einer Emulsion verbunden und als After-Shave auf der Haut verteilt.
Gele
Mancher wünscht sich nach der Rasur eine Extra-Portion Frische. Dafür sorgen After-Shave-Gele. Sie ziehen besonders schnell in die Haut ein ohne zu fetten und erzielen gleichzeitig einen Kühleffekt auf den rasierten Hautpartien. After-Shave-Gele sind in der Regel mild und eignen sich am besten für normale Haut. Sie sind auch für jene Männer gedacht, die – im Gegensatz zu ihrer Haut – alkoholhaltige After-Shaves mit ihrer prickelnd-erfrischenden und desinfizierenden Note schätzen.
Tipps rund um die Rasur
Tipps zur Trockenrasur
- Recht bequem und schnell erledigt ist die Trockenrasur. Während die tägliche Nassrasur wie ein Peeling wirkt und regelmäßig abgestorbene Hornschüppchen entfernt, ist das bei der Elektrorasur nicht der Fall. Wer sich trocken rasiert, kann sich einmal wöchentlich ein Gesichtspeeling gönnen, wenn er will. Vor der Rasur kann ein vorsichtiges Peeling auch eingewachsene Haare befreien und damit das Rasurergebnis verbessern.
- Die Schneidefläche von Elektrorasierern zum Desinfizieren regelmäßig mit Alkohol reinigen.
- Die Trockenrasur sollte vor der Dusche erledigt werden, denn das Barthaar darf keinesfalls zu weich sein. Wasser und Wasserdampf könnten Haut und Bart sonst so sehr aufweichen, dass der Elektrorasierer das Barthaar nicht mehr richtig fassen und abschneiden kann.
- Um Irritationen und Entzündungen zu vermeiden, empfiehlt es sich die Bartzone mit einer Gesichtsreinigung auf die Trockenrasur vorzubereiten.
Tipps zur Nassrasur
- Die Nassrasur gilt als die gründlichere Methode und als guter Beitrag zur Hautpflege. Sie erfrischt, wirkt wie ein Peeling und macht die Haut glatter und geschmeidiger. Doch Nassrasieren will gelernt sein. Es ist einerseits schonend, bringt aber andererseits eine Verletzungsgefahr mit sich.
- Nassrasierern wird empfohlen, sich auf nüchternen Magen zu rasieren. Warum? Die Antwort ist ebenso einfach wie einleuchtend: Durch die Frühstücksverdauung nimmt die Herzfrequenz und damit die Durchblutung der Haut zu. Das steigert die Verletzungs- und Blutungsgefahr für die dicht unter der Hautoberfläche liegenden Kapillaren.
- Wenn möglich, sollte man sich morgens rasieren, denn später am Tag ist die Haut besonders empfindlich und nicht mehr so elastisch.
- Vor der Rasur die Haut befeuchten und von Schmutz, Schweiß und Talg befreien. Barthaar quillt fast wie ein Schwamm durch Wasser auf. In diesem Zustand ist es leichter zu schneiden. Am besten warmes Wasser benutzen, weil es die Poren erweitert und sich die Haut dann besser rasieren lässt. Den gleichen Effekt erfüllt ein warmer, feuchter Waschlappen, der für ein bis zwei Minuten auf das Gesicht gelegt wird. Er weicht die Bartstoppel auf und macht sie geschmeidiger. Ideal ist es, vor der Nassrasur zu duschen oder ein Bad zu nehmen, so kann sich auch die Haut so richtig mit Feuchtigkeit vollsaugen und entspannen. Aber auch das Reinigen des Gesichts von Talg und Unreinheiten mit einem Reinigungsgel ist eine gute Vorbereitung.
- Im zweiten Schritt kommen Rasierschaum und Co zum Einsatz. Die Barthaare werden so noch weicher und richten sich für den Schnitt optimal auf. Die Haut erhält zudem einen Schutzfilm und wird so gut wie möglich vor Irritationen und Mirkoschnitten geschützt.
- Die Verwendung von Feinseifen ersetzt die speziellen Rasierprodukte nicht.
- Rasierseifen und -sticks können direkt auf die feuchte Bartzone aufgetragen und anschließend mit einem gut feuchten Rasierpinsel zum Schäumen gebracht werden. Alternativ kann man sie auch zunächst in einer Schale mit dem Pinsel zum Schäumen bringen und anschließend auftragen.
- Aerosol-Rasierschäume werden auf die leicht feuchte Haut aufgetragen und mit den Fingern in der Bartzone verteilt. Zu starkes Reiben kann zur Entschäumung führen.
- Cremes zum Aufschäumen auf das Kinn massieren, dann mit dem Rasierpinsel aufschäumen.
- Nichtschäumende Rasiercremes auf der leicht abgetrockneten Bartzone mit den Fingern gründlich verreiben. Der Pinsel ist überflüssig, man beginnt nach kurzer Einwirkzeit direkt mit dem Rasieren.
- Damit die Barthaare richtig aufquellen können, sollte man sich – unabhängig vom verwendeten Rasierprodukt – ein bis zwei Minuten Zeit lassen, bevor das eingeschäumte Barthaar abrasiert wird.
- Nun kommt die Klinge zum Einsatz: Um Hautreizungen zu minimieren wird heute empfohlen, mit sanften Strichen immer in Wuchsrichtung des Haars zu rasieren. Die Rasur gegen die Wuchsrichtung ist nur etwas für die robuste, unempfindliche Haut. Welches die gründlichere Methode ist, darüber streiten sich die Fachleute. An Wangen und Hals ist das Barthaar am weichsten, hier sollte die Rasur beginnen. Damit sich die Haare optimal aufrichten, spannt man am besten die Haut mit der freien Hand. Schlusspunkte der Rasur sind der Oberlippenbereich und das Kinn, dort ist der Bart am härtesten. Den Rasierkopf zwischendurch immer wieder mit warmem Wasser abspülen. Abschließend empfiehlt es sich, die Klinge unter heißem fließendem Wasser sehr gründlich abzuspülen, damit sich Mikroorganismen nicht auf Hautschuppen und Schaumresten vermehren können.
- Um Schnittverletzungen und Entzündungen zu vermeiden, sollte die Rasierklinge regelmäßig gewechselt werden. Spätestens wenn es hakt und das Gesicht sich rötet, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Klinge gewechselt werden muss.
- Nach dem Rasieren das Gesicht erst mit warmem Wasser säubern. Anschließend mit eiskaltem Wasser abspülen. Die Gefäße ziehen sich so schneller und besser wieder zusammen.
- Bei Schnittverletzungen einen gerinnungshemmenden Stift bzw. einen Alaun-Stein auftragen. Er stoppt die Blutung und beschleunigt die Heilung.
- Um die Haut nach den Strapazen wieder zu beruhigen, ist nun der Zeitpunkt für die After-Shave-Produkte gekommen. Sie erfrischen oder beruhigen die Haut nach der Rasur. Die Haut ist jetzt gut für eine Pflege vorbereitet. Ziel ist es, Rötungen zu vermeiden, Mikroverletzungen zu reparieren, Reizungen zu beruhigen und für den Anwender zudem ein angenehmes Gefühl zu erzeugen.
- Eine rasurfreie Zeit, ab und zu, tut der Haut gut und gibt ihr Gelegenheit zur Erholung und Regeneration. Der Haut geht’s dabei wie ihrem Träger, manchmal tut es einfach gut, wenn man mal ganz in Ruhe gelassen wird.
Tipps bei rasurbedingten Hautproblemen
- Rasur ist nicht für jeden eine reine Wohltat. Für manchen endet sie mit roten Flecken im Gesicht oder mit kleinen, lästigen Pickelchen, bei anderen wiederum sorgt sie für viele einschneidende Erlebnisse. Ob Trocken- oder Nassrasur, Schaum oder Gel, Rasierwasser oder Balm, all das ist in erster Linie Geschmackssache. Es gibt jedoch Hautzustände, die das eine oder andere Produkt, die eine oder andere Rasurmethode geeigneter erscheinen lassen. Rasierwässer können brennen, Haarbälge sich entzünden, Barthaare in die Haut einwachsen. Bei starker Akne oder infektiöser Haut beispielsweise ist die Trockenrasur die bessere Wahl. Bei so genannter „Rasierakne“ dagegen wählt man besser den Nassrasierer.
- Bei einer Neigung zu „Rasurbrand“ sollten After-Shaves auf alkoholischer Basis gemieden werden. Sie verstärken das Brennen und die Reizung der Haut und trocknen sie weiter aus.
- Rötungen nach der Rasur, die innerhalb einer Stunde abklingen, sind unproblematisch. Durch ein After-Shave kann man die Haut bei ihrem Entspannungsprozess unterstützen. Auch Juckreiz und Prickeln sind subjektive, nicht messbare Empfindungen und gehören zu den harmlosen Erscheinungen nach der Rasur, die sich meist durch geeignete Produkte mildern oder abstellen lassen.
- Viele Männer neigen zu einer Entzündung der Barthaarbälge, der so genannten Rasurfollikulitis. Dabei können auch Eiterpusteln auftreten. Verursacht wird die Rasurfollikulitis durch die Verschleppung von Bakterien während der Rasur, z. B. wenn ein Pickel oder eine Hautunreinheit durch den Schnitt der Klinge geöffnet wurde. Auch schlecht gereinigte Rasierapparate können für bakterielle Infektionen verantwortlich sein. Ein desinfizierendes After-Shave hilft hier am ehesten. Dabei kommt den Lotionen wegen ihrer regenerativen Wirkung eine größere Bedeutung zu als den stärker pflegeorientierten Produkten wie Balms oder Cremes. In hartnäckigen Fällen können Einmal-Rasierer helfen oder die regelmäßige Desinfektion des Rasierapparats nach jeder Anwendung.
- Auch eingewachsene Barthaare können Entzündungen auslösen. Das trifft vor allem Männer mit kräftigen, gekräuselten Barthaaren. Werden die Haare länger, drehen sie sich und wachsen im Bogen wieder in die Haut hinein. Auch eine zu stark verhornte Oberhaut kann die Ursache sein. Dann können sich einige Barthaare querlegen und unter der Haut weiter wachsen. Vorbeugung ist das beste Mittel dagegen: Mit regelmäßigem Peeling kann man nicht nur Hornschuppen, überschüssiges Fett und kleine Mitesser entfernen, sondern auch eingewachsene Barthaare befreien. In diesen Fällen ist oftmals die Trockenrasur einer Nassrasur vorzuziehen. Mit dem Elektrorasierer werden die Barthaare stumpf abgeschnitten, während sie mit der Klinge scharf abgekappt und dadurch angespitzt werden. Diese winzigen Stacheln können sich leichter wieder in die Haut bohren. Schaffen die vorbeugenden Maßnahmen und der Wechsel der Rasiermethode keine Abhilfe, muss eine Kosmetikerin oder sogar ein Arzt hinzugezogen werden.
- Dagegen entsteht so genannte Rasierakne, kleine Eiterpickel auf der Haut, eher bei der Elektro- als bei der Nassrasur. Auch hier ist ärztlicher Rat angezeigt.
- Ärztliche Hilfe ist ganz besonders dann erforderlich, wenn nach dem Rasieren eine Kontaktdermatitis auftritt. Sie unterscheidet sich von vorübergehenden Reizungen durch eine dauerhafte Rötung der rasierten Haut. Auch zu einer allergischen Kontaktdermatitis gegen kosmetische Inhaltsstoffe kann es kommen. Allergiker und Neurodermitiker beispielsweise besitzen eine gewisse Prädisposition für allergische Reaktionen der Haut.
Das männliche Haar
Haartypen
Auch die Pflege der Männerhaare weist einige Besonderheiten auf. Neben schnell fettendem Haar sind Männer vor allem von drei weiteren wichtigen Problemen betroffen: Schütterem Haar, Haarausfall und Schuppen.
Schütteres Haar: Bei etwa 60 Prozent aller Männer wird das Haar mit zunehmendem Alter immer lichter, feiner und dünner. Bereits ab etwa 30 Jahren verliert das Haar an Dichte, die Anzahl der Haare pro Quadratzentimeter nimmt ab. Ab 50 wird dann auch noch das Haar selbst feiner. Dichtes, gesundes Haar ist für Männer aber häufig Synonym für Männlichkeit, Kraft und Jugend. Das schütter werdende Haar kann sich schlimmstenfalls auch negativ auf die Psyche oder das Selbstbewusstsein auswirken.
Noch stärker emotional besetzt ist Haarausfall. Er stellt das bedeutendste und heikelste Haarproblem von Männern dar. Aus diesem Grund wird in Forschung und Wissenschaft permanent nach Möglichkeiten gesucht, dem Haarausfall vorzubeugen oder ihn zu stoppen.
Schuppen: Die Kopfhaut erneuert sich ständig und stößt dabei ihre äußerste Schicht in Form kleiner, kaum sichtbarer Partikel ab. Sie werden bei der Haarwäsche herausgespült. Veranlagung sowie bestimmte Mikroorganismen können zu einer beschleunigten Zellbildung führen und die abschilfernden Zellverbände vergrößern. Sie sind dann mit bloßem Auge als Kopfhautschuppen erkennbar und vermitteln auf der Kleidung einen unschönen, ungepflegten Eindruck. Auch von diesem Problem sind knapp zwei Drittel aller Männer betroffen.
Haarreinigung
Der Markt bietet zahlreiche Produkte für die unkomplizierte Reinigung des Haares, die in aller Regel sowohl effiziente als auch schonend wirken Hinzu kommen spezielle Shampoos zur Unterstützung bei männlichen Haarproblemen. Gegen schütteres Haar sollen Shampoos mit Vitaminen, Aktivstoffen und Antioxidantien wirken. Sie sollen die Kopfhaut stärken und vitalisieren. Bei der Anwendung wird der Feuchtigkeitsgehalt der Kopfhaut erhöht und damit ihre Widerstandskraft verbessert. Einige Pflege-Shampoos enthalten Wirkstoffe, die nach dem Vorbild der wichtigsten Bestandteile des Haares entwickelt wurden. Sie enthalten unter anderem strukturgebende Inhaltsstoffe und wirken von der Haarwurzel aus. Ziel ist es, das Haar zu stärken, damit es länger auf dem Kopf bleibt, und zu kräftigen, damit es wieder mehr Volumen bekommt. Durch den haltgebenden Effekt bleibt auch die Frisur länger in Form und fällt nicht so schnell auseinander. Auch bereits lichtes Haar erscheint so dichter und deckender. Um die Haarfasern zu schützen, werden besonders milde Rezepturen eingesetzt. Das erlaubt auch die häufige Anwendung. Die beste Vorbeugung gegen nicht hormonell oder erblich bedingten Haarausfall ist eine gesunde Kopfhaut mit kräftigem, widerstandsfähigem Haar. Milde Pflege-Shampoos enthalten spezielle Inhaltsstoffe, die die Kopfhaut schützen, Reizungen verhindern, das Haar stärken und dadurch seine Widerstandskraft unterstützen sollen. Anti-Schuppen-Shampoos beseitigen bei regelmäßiger Anwendung heute recht wirksam vorhandene Schuppen und sind zudem meist auch in der Lage, ihrer Neubildung vorzubeugen. Gleichzeitig soll die Kopfhaut beruhigt und entspannt werden. Ist das Haar schuppenfrei, sieht es gepflegt aus.
Haarpflege
Die Wirkung der Shampoos kann durch maßgeschneiderte Haarpflegemittel verstärkt werden. Zur Bekämpfung des Haarausfalls beispielsweise stehen Haarwässer und Tonics zur Verfügung. Die eingesetzen Wirkstoffe wie Biotin oder Coffein regen die Durchblutung der Kopfhaut an und verbessern die Zufuhr von Nährstoffen zur Haarwurzel. Das kann helfen, das Haar zu kräftigen und seinen Lebenszyklus zu verlängern.
Haarstyling
Die Haare zu stylen, gehört für viele Männer zur täglichen Schönheitspflege-Routine. Eine kreativ und individuell gestaltete Frisur unterstreicht die Persönlichkeit und trägt zum persönlichen Wohlbefinden bei. Eigens für die Stylingbedürfnisse des Mannes wurden daher komplette Serien entwickelt. Gleich ob Gel, Schaum, Festiger oder Spray – für jeden gewünschten Look gibt es mittlerweile das passende Produkt.
Vor allem Styling-Gele haben eine große Fangemeinde. Sie geben besonders kürzeren Frisuren einen starken Halt und können sowohl im trockenen als auch im nassen Haar angewendet werden. Mit Gelen lassen sich individuelle, trendige oder auch eher klassische Frisur-Wünsche erfüllen. Angeboten werden Gele für starken und ultra-starken Halt sowie Gel-Wachse. Zum Fixieren der Frisur können zusätzlich noch Haarsprays angewendet werden. Die Produkte werden in der Regel, der Zielgruppe entsprechend, mit einem meist dezent maskulinen Duft versehen. Einige enthalten darüber hinaus schützende Antioxidantien, die freie Radikale abwehren sollen.
Haarfarben
Zur Auffrischung des eigenen Farbtons stehen sauerstoffaktive Pigment-Mousses zur Verfügung. Die Farbstoffe lagern sich an das Haar und geben ihm Farbe. Nach dem Prinzip der Luftoxidation reagieren luftaktive Pigmente und Vitamin C in den zumeist recht sanften Farbprodukten. Sie werden nach der Reinigung angewendet und sollen den natürlichen Haarton zurückbringen.
Der Farbvielfalt ist aber auch bei Männern keine Grenzen gesetzt. Permanente Haarfarben oder auswaschbare Haartönungen für Männer gehören in Drogerien und Fachhandel zu einem guten Angebot dazu.
Tipps für die optimale Pflege der Haare
Die Wirkung der Shampoos kann durch die richtige Anwendung unterstützt werden. Wichtig: Wurden Stylingprodukte verwendet, müssen die Haare vor dem Waschen gut ausgebürstet werden.
Beim Shampoonieren empfiehlt es sich, die Kopfhaut mit den Fingerkuppen leicht zu massieren. Nacken- und Schläfenbereich sollten besonders aufmerksam behandelt werden, denn hier ist die Haut sehr zart und empfindlich.
Bei täglicher Haarwäsche reicht einmaliges Shampoonieren aus.
Haarshampoos müssen immer gründlich ausgespült werden. Faustregel: Das Ausspülen sollte fünfmal länger dauern als das Einschäumen.
Deodorants und Düfte
Grundsätzlich unterscheidet sich der Schweiß von Männern und Frauen in seiner Zusammensetzung nicht. Aber Männer schwitzen mehr und an anderen Stellen des Körpers als Frauen, und ihr Schweiß wird von anderen Bakterien zersetzt. Daher gibt es eine typisch männliche „Duftnote“. Daraus ergeben sich spezielle Anforderungen an Deodorants und Antitranspirants.
Deo-Produkte für Männer enthalten spezielle Wirkstoffe oder Wirkstoffkomplexe, die unangenehmen Körpergeruch regulieren sollen. Häufig wird den geruchsbildenden Bakterien durch Absenkung des pH-Werts die Lebensgrundlage entzogen. Andere Produkte lassen sich vornehmlich über ihren Duft und das Verpackungsdesign als Männerkosmetik differenzieren. Sie sind in der Regel Bestandteil spezieller Männerserien.
Bei besonders starker Schweißbildung bietet sich die Verwendung von Antitranspirants an. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die die Poren langanhaltend verengen, ohne jedoch den Schweißfluss völlig zu unterbinden.
Deodorants und Antitranspirants werden als Roll-Ons, Sprays, Pump-Zerstäuber und Sticks angeboten. Sie sind jeweils mit oder ohne Alkohol und in männlichen Parfümierungen erhältlich.
Bei starkem Fußschweiß empfiehlt sich die Anwendung eines speziellen Deosprays oder -puders. Wenn das noch nicht ausreicht, um die Füße trocken zu halten, können zusätzlich Fußbäder mit schweiß- und geruchshemmender Wirkung benutzt werden. Außerdem stehen hochwirksame Antitranspirants für die Füße zur Verfügung.
Historisches
Bart und Rasur
Das Rasieren des Bartes ist uralter Bestandteil der männlichen Körperpflege und wird, wie Funde aus der Steinzeit und altägyptischen Königsgräbern belegen, schon seit vielen Jahrtausenden ausgeübt. Bis heute unterliegt die Rasur vielfach religiösen, kulturellen und modischen Geboten.
In der Antike galten Bärte vielfach als Sinnbild männlicher Kraft und standen häufig als Privileg für Freiheit, Würde und Weisheit ihrer Träger. In Ägypten beispielsweise ging nur der einfache Mann bartlos, während die Pharaonen ihren Königsbart pflegten. Die alten Griechen dagegen verschmähten den Bart und rasierten sich. Zahlreiche Schabewerkzeuge in den Museen geben davon ein beredtes Zeugnis. Die Römer übernahmen von den Griechen die Sitte, sich zu rasieren. Bei ihnen gewann das Gewerbe der Barbiere an Bedeutung; und deren Rasierstuben wurden bis in die neuere Zeit zur Quelle für Tagesneuigkeiten und Klatsch. Kelten und Romanen trugen zur Zeit der Römerkämpfe noch häufig Bart, während sich später, ab ca. 450 nach Christus, die Bartlosigkeit durchsetzte und bis um 1500 Mode blieb. Aus jenen Jahren findet sich auf einem Holzschnitt von Jost Amann (1539-1591) erstmals ein Hinweis über die Verwendung von Seifenschaum beim Rasieren.
Den Durchbruch zur barbierlosen Eigenrasur ermöglichte erst 1904 die Patentierung des ersten Sicherheitsrasierapparates mit auswechselbarer Klinge in den USA. Bereits 1924 wurden 6 Milliarden Sicherheitsklingen verkauft. Anfang der 60er Jahre kam die erste rostfreie Rasierklinge auf den Markt und wenige Jahre danach ließen neuartige Doppelklingensysteme dem Barthaar kaum noch eine Chance. Später ermöglichte ein synthetischer Gleitstreifen auf der Klingenschneide eine noch sanftere Führung. Inzwischen haben sich neben den Kosmetikherstellern auch Designer des Rasierens angenommen: Heute ist eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Handrasierapparate erhältlich, die die Nassrasur nicht nur zu einem körperlichen, sondern sogar zu einem ästhetischen Genuss machen können.
Haarmode für Männer
Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es weitaus mehr Herren- als Damenfriseure. Auch die Friseure selbst waren in ihrer großen Mehrheit männlich. Hauptgeschäft der Friseure war jedoch nicht das Haareschneiden, sondern wie zu römischen Zeiten die Rasur. Gelegentlich besserten die Friseure ihren spärlichen Verdienst mit Zusatzleistungen, wie Zähne ziehen oder Gehörgänge reinigen, auf.
Mit der Erfindung des „Rasierhobels“ um 1901, einem Vorläufer der heutigen Nassrasierer, begannen die Barbiere um ihre Existenz zu fürchten. In den Jahren 1908-1910 forderten die Friseurinnungen in manchen Städten vergeblich das Verbot des neuen Rasierinstruments. Rasierapparate für den Hausgebrauch entwickelten sich zum Verkaufsschlager.
Das Bild der Frisurenmode war bis Mitte des 20. Jahrhunderts von preußischer Disziplin und Gründlichkeit geprägt. Die Haare wurden bei Männern fast ausschließlich trocken geschnitten. Männerkosmetik war ein Fremdwort. Männliche Körperpflege bestand aus Kernseife, Rasierschaum, manchmal etwas Rasierwasser, das war’s. Das Äußere der Männer war in jeder Beziehung einfach, zweckmäßig und unauffällig – gleich ob es um Haare oder Kleidung ging.
Mit dem Wandel von Werten und Lebensgefühl in den „Swinging Sixties“ entstanden auch neue Frisurenbilder. Die Veränderung der Männerfrisuren begann mit der Beatles-Ära: Die „Pilzköpfe“ machten Furore und setzten Haartrends. Plötzlich wurde die Mode bunter, die Haare länger – zum Entsetzen der älteren Generation. Veränderte Haarschneidetechniken waren gefragt. Mitte der 60er Jahre war die bisherige Schnittmethode „out“; eine moderne Frisur musste jetzt nass geschnitten werden. Die 70er und 80er Jahre brachten den wilden Lockenlook alla Paul Breitner, luftgetrocknete Dauerwellen und Minipli, bestehend aus kleinsten Locken, auch für Männer. Doch bereits Mitte der Siebziger wurden die Männerhaare wieder etwas kürzer. Der Messerhaarschnitt, mit dem fransig und asymmetrisch gestuft und ausgedünnt werden kann, erlebte ein Comeback. Anfang der 90er Jahre wurde auch der Facon-Schnitt wieder modern: Hinten und an den Seiten kurz – oben etwas länger, über Kamm und Schere werden die Konturen dieser Kurzfrisur herausgearbeitet. Es gibt sie von militärisch-zackig bis flippig-modern und farbig coloriert. Zehn Jahre später waren die luftgetrockneten Dauerwellen der vergangenen Jahre schon wieder out.
Männerdüfte
Im antiken Griechenland war Männerschönheit eine natürliche Selbstverständlichkeit. Davon zeugen zahllose makellose Steinskulpturen. Etwa 3000 v. Chr. verbreitete sich die Körperpflege von Ägypten über den gesamten Mittelmeerraum aus; Duft gehörte untrennbar dazu. Sowohl Römer als auch Griechen glaubten, durch äußere Sauberkeit auch eine innere Reinigung zu vollziehen. Mit wachsendem Einfluss des Christentums jedoch verloren Duft und Salben zunehmend an Bedeutung. Als Höhepunkt des gestörten Verhältnisses zu Wasser und Seife gilt der Hof des Sonnenkönigs Ludwigs XIV, bei dem es lediglich eine Badewanne für das gesamte Schlossvolk gab.
Dagegen liebte es Napoleon I, sich zu pflegen und zu baden. Seine Parfum-Rechnungen sollen astronomische Höhen erreicht haben. Der erste Herren-Duft „Jockey Club“ wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf den Markt gebracht, benannt nach einem Lokal in London, in dem die damals populären Dandys verkehrten.
Den großen Durchbruch feierte der Duft für den Mann zu Beginn der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Endlich war er nicht mehr nur den Reichen und Privilegierten vorbehalten. Mit dem Aufschwung der Parfumindustrie wurden Duftwässer insgesamt erschwinglicher. Heute ist der Duft für den Mann aus der männlichen Körperpflege nicht mehr wegzudenken.