Die Haut und vor allem der Teint sind für viele Maßstab für Schönheit und Gepflegtheit. Weil wir uns bei einer Begegnung zunächst ins Gesicht schauen, gilt die Gesichtshaut als Gradmesser für Attraktivität und als Ausdruck der Persönlichkeit. Die Gesichtspflege hat daher zu allen Zeiten einen besonderen Stellenwert in der Körperpflege eingenommen.
Hautpflege zielt vorrangig darauf, die Haut in ihren natürlichen Funktionen zu unterstützen und diese gegebenenfalls zu regulieren. Zu den Aufgaben der Haut gehört der Schutz vor Kälte, Hitze und Strahlung ebenso wie vor Druck, Stoß und Reibung. Die Haut verhindert Wärme- und Wasserverlust, schützt vor dem Einwirken chemischer Substanzen und gegen das Eindringen von Keimen, hauptsächlich durch Ausbildung eines Säureschutzmantels. Sie wehrt eingedrungene Mikroorganismen ab und ist in der Lage, verschiedene Wirkstoffe aufzunehmen. Durch das Ausscheiden von Schweiß und über die Durchblutung reguliert die Haut Feuchtigkeitshaushalt, Körpertemperatur und Kreislauf.
Damit die Haut geschmeidig bleibt, muss die Hornschicht bei bereits eingetretenen Schäden in ihrem natürlichen Regenerationsvermögen gestärkt bzw. die Barriere-Eigenschaften der Haut wiederhergestellt werden. Außerdem ist die Haut vor Umwelteinflüssen zu schützen und vor vorzeitiger Hautalterung zu bewahren. Grundsätzlich gilt: Nur gesunde Haut ist auch schön. Deswegen muss die Gesichtshaut sorgfältig gepflegt und unterstützt werden – und das ein Leben lang!
Die Grenzen der Hautpflege
Es gibt unzählige innere und äußere Ursachen für Hautkrankheiten. Das kann eine erbliche Veranlagung (genetische Ursache) sein, die etwa bei Neurodermitis und Schuppenflechte eine wichtige Rolle spielt, oder eine berufliche Überbeanspruchung der Haut oder auch eine Sensibilisierung gegenüber bestimmten Substanzen, die zu Allergien führen. Solange der Schutzmechanismus der Haut intakt ist, kann normaler, gesunder Haut wenig passieren. Ist das Immunsystem aber geschwächt oder sind die Belastungen außergewöhnlich langanhaltend und stark, kommt es zu mehr oder weniger schwerwiegenden Erkrankungen der Haut wie etwa Ekzemen. In diesem Fall kann Hautpflege allein keine Linderung bewirken, sondern die professionelle Hilfe eines Arztes wird erforderlich.
Auf die Bedürfnisse kommt es an
Die richtige Pflege schützt die Haut und kann sie in ihren Funktionen unterstützen. Ein vorsorglicher Umgang mit der Haut, um eine frühzeitige Hautalterung zu vermeiden, Umwelteinflüsse wie u.a. UV-Lichtschädigungen zu reduzieren und den altersbedingten Prozess der Austrocknung der Haut zu aufzuhalten, sollte schon frühzeitig bedacht und gelebt werden.
Die Haut und ihr Puffersystem
Die kleinsten lebenden Einheiten des Körpers sind Zellen. Sie entwickeln sich in einem kontinuierlichen Prozess durch Zellteilung aus einer Stammzelle. Die Haut unterliegt so einer ständigen Erneuerung, ihre Regeneration erfolgt in der Oberhaut. Nach der Teilung bleibt eine der Tochterzellen dauerhaft in der Basalschicht, also der untersten Sicht der Oberhaut und teilt sich nach etwa 20 Tagen erneut. Die jeweils andere neue Zelle verbleibt nach der Trennung von der Stammzelle zunächst für sechs bis sieben Tage in dieser untersten Epidermisschicht und wandert anschließend langsam an die Hautoberfläche. Während dieser Wanderung verändert sich ihre Struktur: von der Stachelzelle zur Körnerzelle zur Hornzelle. Zwischen den Zellen befindet sich lipidhaltiger „Zellkleber“, der die Zellen zusammenhält und für die Geschmeidigkeit der Haut sorgt. Je mehr sich die Zellen der Hautoberfläche nähern, desto stärker verhornen sie durch das Einlagern keratiner Substanzen, also verschiedener wasserunlöslicher Faserproteine. Die Zellkerne sterben in der obersten Epidermisschicht angekommen ab, die Zellen werden zu Hornzellen. Sie bilden schließlich eine flache, dachziegelartige Hornschicht auf der Haut und werden nachfolgend als tote Hautschüppchen abgestoßen. Diese Abstoßung wird auch als Abschilferung bezeichnet. Der gesamte Prozess von der jungen Basalzelle bis zur zellkernlosen Hornzelle verläuft normalerweise in ca. 28 Tage.
Die verhornten, zellkernlosen Zellen haben eine wichtige Aufgabe: Sie stellen eine Schutzbarriere gegen Einflüsse von außen dar und verhindern, dass Feuchtigkeit aus der Haut verdunstet. Zusätzlich bildet sich auf der Haut ein Hydro-Lipid-Mantel aus Talg, Schweiß, Lipiden (Fetten), Aminosäuren und den verhornten Zellschuppen. Diese Schicht schützt die Haut nicht nur vor dem Austrocknen, sondern auch vor Keimen und schädigenden Stoffen aus der Umwelt. Außerdem hält sie die Oberfläche der Haut geschmeidig, also glatt, weich und elastisch. Der Hydro-Lipid-Film enthält Substanzen, die die Hautoberfläche auf einen leicht sauren pH-Wert von ca. 4,5 bis 5,75 einstellen. Daher rührt der Name „Säureschutzmantel der Haut“.
Die gesunde Haut ist in der Lage, ihren Säureschutzmantel immer wieder selbst zu regenerieren. Etwa eine Stunde nach einem gründlichen Händewaschen z. B. ist wieder ein normaler pH-Wert aufgebaut. Bei Kleinkindern, älteren Menschen und bei bestimmten Hauterkrankungen funktioniert dieses Puffersystem allerdings nicht immer reibungslos. Auch genetische und hormonelle Faktoren sowie die Jahres- und Tageszeit, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur spielen eine Rolle. Zu intensive Reinigungsvorgänge mit alkalischen Mitteln können den Hydro-Lipid-Film schädigen und die Haut austrocknen. Auch ein „Überpflegen“ schadet dem natürlichen Gleichgewicht: Durch zu viel Feuchtigkeit quillt die Hornschicht auf, und die Empfindlichkeit der Haut nimmt zu.
Die Hautalterung
Der „Zahn der Zeit“ macht auch vor der Haut nicht Halt. Die genetisch bedingte Hautalterung setzt etwa mit dem 25. Lebensjahr ein; Altersveränderungen der Haut werden spätestens im vierten Lebensjahrzehnt sichtbar. Im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses verliert die Haut immer mehr die Fähigkeit zur Regeneration. Der Hautstoffwechsel wird langsamer, Durchblutung und Lymphzirkulation verschlechtern sich. Die verminderte Versorgung mit Nährstoffen, die geringere Sauerstoffaufnahme und der langsamere Abtransport von Abfall- und Schadstoffen haben Folgen für die Hautstruktur: Mit zunehmendem Alter schwindet die Elastizität der Lederhaut und das Fettgewebe der Subcutis wird geringer. Gleichzeitig werden mehr Bindegewebsfasern im Corium gebildet, die aber nicht mehr ihre ursprüngliche Dehnbarkeit besitzen, sondern zunehmend verhärten und ihre Fähigkeit zur Bindung von Wasser verlieren. Die Haut wird dünn, unelastisch, faltig und schlaff. Weil sich die Schweiß- und Talgdrüsen-Sekretion verringert, fehlen wichtige Substanzen für den Aufbau des Hydro-Lipid-Films. Der Säureschutzmantel kann seine Wirkung nicht mehr voll entfalten, die Haut trocknet schneller aus und kann leichter durch Umwelteinflüsse geschädigt werden.
Zu den natürlichen Ursachen kommen weitere Faktoren, die die Hautalterung forcieren: Klima, UV-Strahlen, aggressive Tenside oder der Umgang mit Reinigungs- und Lösungsmitteln wirken auf längere Sicht ebenso negativ auf den Hautzustand wie Stress, schlechte Ernährung, Nikotin, Alkohol oder dauerhafte psychische Probleme.
Die verschiedenen Hauttypen
Gezielte Pflege ist etwas sehr Individuelles, da jede Haut anders ist und auf Pflege unter Umständen auch ganz verschieden reagiert. Für eine optimale Pflege müssen daher zunächst die spezifischen Anforderungen jeder Haut ermittelt werden, die sie an die Pflege stellt. Das individuelle Hautbild ergibt sich aus dem Hauttyp und dem aktuellen Hautzustand bzw. der Hautbeschaffenheit sowie den äußeren Belastungen, denen die Haut ausgesetzt ist. Doch Vorsicht: Keine Hautdiagnose gilt für die Ewigkeit. Weil sich die Haut kontinuierlich verändert, muss immer wieder überprüft werden, ob die verwendeten Hautpflegeprodukte noch dem tatsächlichen Hautzustand entsprechen.
Den aktuellen Hautzustand erkennen und richtig pflegen
Neben der normalen Haut gibt’s die fett-feuchte, die fett-trockene, die fettarm-trockene und die fettarm-feuchte Haut. Damit geht man heute über die starre Einteilung in die drei grundlegenden Hauttypen normal, fett (seborrhoisch) und trocken (sebostatisch) hinaus. Dabei gilt es zu beachten, dass der Gegensatz von fett nicht trocken, sondern fettarm ist. Der Gegensatz von trocken ist feucht. Der Hautzustand verändert sich zudem im Laufe des Lebens aus verschiedenen Gründen.
Normale Haut
Normale Haut ist glatt, geschmeidig, feinporig und zart. Sie hat genügend Feuchtigkeit und Fett, fettet aber nicht nach. Ihr Spannungszustand ist gut, aber sie spannt nicht. Normale Haut ist problemlos zu reinigen und zu pflegen und nicht so leicht zu reizen. Allerdings muss es nicht dauerhaft bei diesem Hautzustand bleiben. Durch äußere oder innere Einflüsse wie etwa dem längeren Aufenthalt in beheizten oder klimatisierten Räumen mit trockener Luft kann es dennoch zu Irritationen kommen. Auch Hormonumstellungen oder die falsche Pflege beispielsweise mit einer zu fettreichen Creme können zu Hautunreinheiten oder Hauttrockenheit führen.
Die normale Haut zu pflegen ist recht einfach. Zur Reinigung eigenen sich beispielsweise Reinigungsmilch oder -gel, gefolgt von einem alkoholfreien oder -armen Gesichtswasser. Die Pflege wird auf die Jahreszeit, das Alter und äußere Einflüsse abgestimmt. Treten Spannungsgefühle auf, kann ein- bis zweimal täglich eine leichte Feuchtigkeitscreme (O/W-Emulsion) zum Einsatz kommen. Auch bei Sonnenschutzprodukten nicht zu fettreiche Artikel auswählen.
Fettige Haut
Fettige oder fett-feuchte Haut zeigt sich an einer ölig glänzenden, großporigen Hautoberfläche, vor allem in der T-Zone des Gesichts (Stirn, Nase und Kinn), am Dekolleté und am Rücken. Dort sind besonders viele Talgdrüsen angesiedelt. Bei diesem Hauttyp wirken auch die Haare bereits kurz nach der Wäsche wieder fettig und schwer. Auslöser für fettige Haut ist eine übermäßige Produktion der Talgdrüsen (Seborrhoe), die durch Vererbung, Veränderungen im Hormonhaushalt und in einigen Fällen durch Witterungseinflüsse und Medikamente ausgelöst werden kann. Eine Seborrhoe ist außerdem vom Alter abhängig; ihren Höhepunkt erreicht sie meist in der Pubertät. Mit zunehmendem Alter geht die Talgdrüsensekretion wieder zurück.
Die fett-feuchte Haut ist etwas dicker als die normale Haut und daher vergleichsweise unempfindlicher gegen mechanische Einwirkungen. Der gut ausgebildete Hydro-Lipid-Film schützt sie vor dem Austrocknen und macht sie widerstandsfähiger gegen äußere chemische oder physikalische Einwirkungen. Andererseits leiden Menschen mit fett-feuchter Haut nicht nur unter dem fettglänzenden Erscheinungsbild, sondern auch unter der Neigung zu Hautunreinheiten und Mitessern, die außerdem eine entscheidende Rolle beim Entstehen von Akne spielen und das Wachstum von Bakterien sowie die Besiedelung mit Pilzen begünstigen. Vorteil diese Hautzustandes: Die fett-feuchte Haut ist sehr robust und auch etwas unempfindlicher gegen Sonneneinstrahlung.
Nicht die ganze Körperoberfläche muss diesem Hauttyp entsprechen. Arme und Beine beispielsweise können bei der gleichen Person fettarm-trocken sein. Hier ist dementsprechend die Anwendung anderer Pflegeprodukte erforderlich.
Für die Reinigung von fett-feuchter Haut eignen sich ein Syndet oder Reinigungsgel, gefolgt von einem alkoholhaltigen Gesichtswasser. Generell kann die fett-feuchte Haut mit entfettenden und bei Akneneigung auch mit austrocknenden Präparaten gereinigt werden. Pflegeprodukte müssen sehr fettarm sein, sind die Pflegeprodukte zu fetthaltig, kann eine Akne provoziert werden. Als Tagespflege stehen beispielsweise leichte Feuchtigkeitsgele oder -fluids zur Verfügung. Die Behandlung von Akne oder zu Akne neigender Haut gehört in die Hand des Facharztes, der je nach Ausprägung unterschiedliche Wirkstoffe verschreiben kann.
Trocken-fettarme Haut
Bei der trockenen Haut ist häufig der Säureschutzmantel nicht intakt. Durch ihr verringertes Feuchtigkeitsbindevermögen und den geringeren Lipidgehalt erscheint die Haut rau, spröde und rissig, bildet Schuppen, Fältchen, juckt und wirkt auch optisch unelastisch und matt. Es können Spannungen, Rötungen und Juckreiz entstehen, trockene, raue Stellen geben der Haut ein unruhiges Erscheinungsbild. Für die trocken-fettarme Haut (Sebostase) gibt es verschiedene Ursachen: Bei der anlagebedingten trockenen Haut wird zu wenig Talg produziert, wodurch die Entwicklung des Hydro-Lipid-Films beeinträchtigt ist. Rückfettung und Wasserbindungskapazität der Haut reichen nicht aus, um den Lipidentzug nach der Reinigung schnell wieder zu kompensieren. Die Haut ist dünn und die Schutzfunktion nach innen und außen eingeschränkt. Für diesen Hautzustand können neben der Vererbung äußere Faktoren wie der Kontakt mit Reinigungs- und Lösungsmitteln, kalt-trockene Witterung, Wind und übermäßige UV-Strahlung sowie trockene Luft in Wohn- und Arbeitsräumen verantwortlich sein. Auch Kinder mit Neurodermitis leiden an trocken-fettarmer Haut, hinzu kommen hier jedoch eine Störung der Hautbarriere sowie entzündliche Prozesse. Die Erkrankung muss daher vom Facharzt behandelt werden.
Eine entscheidende Rolle spielt auch das Lebensalter: Viermal mehr ältere als junge Menschen sind von trocken-fettarmer Haut betroffen, denn mit zunehmendem Alter nimmt die Talgdrüsenproduktion ab. Den negativen Begleiterscheinungen, z. B. die durch den gestörten Hydro-Lipid-Film ausgelöste frühzeitige Entwicklung von Fältchen und Runzeln und das Auftreten kleiner, juckender Hautentzündungen, stehen als positive Aspekte die seltenere Neigung zu Hautunreinheiten und Akne gegenüber. Pathogene Keime haben es schwer, sich auf trockener Haut anzusiedeln.
Bei trocken-fettarmer Haut ist konsequente Pflege besonders wichtig. Mit fett- und feuchtigkeitsreichen Produkten lassen sich Spannungs- und Trockenheitsgefühle lindern. Reinigungsprodukte sollten sehr mild sein, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen, das anschließende Gesichtswasser alkoholfrei. Für die Tagespflege eignet sich eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme (O/W-Emulsion, mittlerer Fettgehalt). In der Nacht kann der Fettgehalt noch deutlich gesteigert werden, nun können Fettcremes (W/O-Emulsion, hoher Fettgehalt) zum Einsatz kommen, weil es jetzt auf einen eventuellen Fettglanz auf der Haut nicht ankommt. Geeigneter und gezielter UV-Schutz ist ebenso erforderlich. Beim Sonnenbad natürlich mit entsprechenden Sonnenschutzmitteln, die auf Hauttyp und Sonnenintensität abgestimmt sind. Im Alltag, wenn nur für kurze Zeit eine Sonnenbestrahlung, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit, zu erwarten ist, durch eine pflegende Tagescreme, die gleichzeitig auch UV-Schutz bietet.
Trocken-fettige Haut/Mischhaut
Um Mischhaut, auch als trocken-fettige Haut bezeichnet, handelt es sich, wenn bestimmte Partien des Gesichts wie Stirn, Nase und Kinn, der T-Zone also, die Merkmale fettiger Haut aufweisen, während die Haut auf den Wangen, um die Augen sowie an anderen Körperstellen trocken wirkt. Die trocken-fettige Haut produziert zu viel Talg bei gleichzeitig reduziertem Vermögen, Wasser zu speichern. Die sogenannte Mischhaut sollte gezielt dem jeweiligen Hautzustand entsprechend behandelt werden. Verwendet man nur ein Konzept für alle Bereiche, kann es in dem jeweils andersartigen Gebiet zu Problemen kommen. Konkret heißt das, bei Mischhaut können T-Zone und Wangen kaum erfolgreich mit derselben Creme behandelt werden. Und auch für die Reinigung stellen die einzelnen Partien unterschiedliche Ansprüche.
Die eigentliche fett-trockene Haut ist eine Sonderform, die in der Regel nur kurzzeitig auftritt. Trotz fettglänzendem Schimmer, treten Symptome wie Schuppung, Spannungsgefühl und Rötung sowie Reizungen auf. Ursache kann eine intensive äußerliche Aknetherapie oder sehr starke UV-Bestrahlung im Urlaub oder im Solarium sein. Zur Reinigung kann man Reinigungsgel oder -milch verwenden, das Gesichtswasser sollte möglichst alkoholfrei sein. Als Pflege braucht die Haut jetzt zusätzliche Feuchtigkeit, am besten in Form eines Gels oder ggf. auch einer leichten Feuchtigkeitslotion. Im Zweifel sollte man dazu den Arzt befragen. Zudem Sonne und Solarium meiden und die Aknetherapie in Absprache mit dem behandelnden Arzt anpassen.
Empfindliche Haut
Die empfindliche Haut ist eher trocken und fettarm. Äußerlich zart und feinporig, reagiert sie sensibel auf unterschiedlichste Reize. Da der Hydro-Lipid-Mantel mit seiner Schutzfunktion nur unzureichend ausgebildet ist, reichen schon alltägliche Belastungen wie Waschen, Witterungseinflüsse, Umweltreizstoffe, leichte Sonnenbestrahlung oder Parfumstoffe aus, um empfindliche Haut zu irritieren. Bei Hitze und Kälte brennt, kribbelt oder spannt sie, zeigt Rötungen, wird rau, fleckig oder schuppig. Ursache für die empfindliche Haut sind neben erblichen Faktoren, z. B. einer allergischen Disposition, auch falsches oder übertriebenes Pflegeverhalten.
Der Hauttyp-Test
Der individuelle Hauttyp lässt sich durch einen Test feststellen: Man drückt etwa zwei Stunden nach der Reinigung einen Handspiegel oder ein Papiertuch gegen das Gesicht. Bei der sehr trockenen Haut zeigen sich darauf keinerlei Spuren, während bei der fettigen Haut überall starke Fettflecken sichtbar sind. Bei der Mischhaut weist die T-Zone fettige Rückstände auf, während die normale Haut hier nur leichte Fettspuren hinterlässt.
Was beeinflusst den Zustand der Haut?
Die Haut lebt. Sie verändert und erneuert sich ständig von innen nach außen. Über die grundlegende Unterscheidung der Hauttypen hinaus, gibt es unterschiedliche Hautzustände. Diese können vorübergehend auftreten, dauerhaft sein oder immer wiederkehren. Sie werden von bestimmten oder veränderten Lebensgewohnheiten oder äußeren Einwirkungen hervorgerufen. Das kann z.B. eine Schwangerschaft sein oder eine Diät, Nikotin- und Alkoholgenuss spielen eine wichtige Rolle, aber auch starke Sonneneinstrahlung oder Klimaanlagen. Zwar treten die Hautzustände unabhängig vom jeweiligen Hauttyp auf, sie führen aber meistens zu einer Verstärkung seiner charakteristischen Merkmale. Allerdings sind zeitweilig auch untypische Veränderungen möglich. Was heißt das nun konkret?
Hauttrockenheit
Verfügt die Haut beispielsweise über eine gegenüber ihrem Normalzustand verringerte Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, hat sich trockene Haut ausgebildet. Auslöser sind meist Heizungsluft, Klimawechsel oder die zu häufige Nutzung von Sonnenbänken. Im feuchtigkeitsarmen Zustand neigt die Haut zur Bildung von Schuppen, wirkt rau und spröde, es kommt zur Fältchenbildung. Vor allem nach der Reinigung mit Wasser tritt ein unangenehmes Spannungsgefühl auf.
Empfindliche Haut
Empfindliche Haut besitzt im Vergleich zum Normalzustand eine gestörte Barrierefunktion. Die Folge: Sie kann sich nicht ausreichend selbst schützen. Sehr dünn und zart, spannt die Haut, brennt, ist schnell irritiert und gerötet. Stresslinien rund um Mund und Augen zeigen die besonders früh einsetzende Hautalterung an.
Ursache der empfindlichen Haut ist eine gesteigerte Erregbarkeit der durch das Nervensystem beeinflussten Hautzellen. Empfindliche Haut kann schon auf harmlose Einflüsse von außen und innen gereizt reagieren. Auch alle mechanischen und Temperatureinwirkungen setzen ihr zu.
Anspruchsvolle, reife Haut
Auch der Alterungsprozess verändert den Hautzustand. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Produktion neuer Zellen, die Haut ermüdet und benötigt länger, um sich zu regenerieren. In der Folge verhärten Kollagene und Bindegewebsfasern, die für elastische Festigkeit der Haut sorgen, und Feuchtigkeit kann nicht mehr ausreichend gebunden werden. Die Elastizität der Haut lässt nach, erste Fältchen und Linien zeigen sich besonders im Augen- und Mundbereich. Die anspruchsvolle, reife bzw. sehr trockene Haut ist oft unzureichend durchblutet und erscheint dadurch trocken und spröde.
Alters- und geschlechtsbedingte Hautunterschiede
Die Beschaffenheit der Haut wird auch vom Lebensalter und dem Geschlecht bestimmt. Während Kinderhaut fettarm und wasserreich ist, gerät bei vielen Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren die Talgdrüsenproduktion aus dem Gleichgewicht. Die verstärkte Produktion von Talg verursacht in dieser Altersklasse häufig eine ölig-fettige, unreine Haut. Im höheren Lebensalter, bei den Frauen nach der Menopause, bei den Männern nach dem 65. Lebensjahr, wird die Haut fett- und wasserarm; sie sieht jetzt trocken und faltig aus. Zwar fließt der hauterneuernde Zellstrom von der Keim- zur Hornschicht weiter, doch die Zellen werden nicht mehr voll entwickelt und die Anzahl der Zelllagen nimmt ab.
Die Unterschiede in der Hautstruktur von Männern und Frauen sind bereits auf den ersten Blick deutlich zu sehen: Während die männliche Haut dicker ist als die weibliche, ist das Unterhautfett bei der Frau anders aufgebaut, das Gewebe besser gepolstert. Die Männerhaut hat mehr Talgdrüsen, bei der Frau sind die feinen Hautgefäße zahlreicher vertreten.
Die Lebensweise spielt eine Rolle
Mindestens so wichtig wie hochwertige Hautpflegeprodukte für das „Anti-Aging“ der Haut ist natürlich eine möglichst gesunde Lebensweise. Regelmäßige Ruhepausen, ausreichend Sauerstoff, viel Bewegung, die Vermeidung von psychischem Stress und Zurückhaltung bei Sonnenlicht, Solarium und Genussgiften fördern die Gesundheit und Regeneration der Haut. Überlastung, Stress, UV-Licht, Alkohol und Rauchen können uns frühzeitig „alt aussehen lassen“. Um das zu verhindern, wird die regelmäßige Gesichtspflege zudem durch eine ausgewogene, vitamin- und eiweißreiche Ernährung unterstützt.
Außerdem macht eine ausreichende Wasseraufnahme im Körper die Haut glatt und weich und reguliert die Hautfeuchte. Außerdem transportiert Wasser wichtige Wirkstoffe in die Hautzellen. Säure bildende Genussmittel wie schwarzer Tee, Kaffee, aber auch Alkohol entziehen dem Körper mehr Wasser, als sie ihm zuführen. In dieser Mangelsituation entnimmt der Körper zuerst Feuchtigkeit aus seiner Peripherie – der Haut. Deshalb ist es wichtig, ausreichend zu trinken!
Pflege nach dem Biorhythmus
Der gesamte Körper, und damit auch das Zellwachstum, unterliegt einem festgelegten Rhythmus. Dabei wechseln sich aktive und passive Phasen im Zwölf-Stunden-Takt ab. Beim Hautstoffwechsel befinden sich die Zellen tagsüber in der Belastungsphase (passiv), während derer die Haut mit der Abwehr von Umweltbelastungen beschäftigt ist. In der nächtlichen aktiven Regenerationsphase erfolgt die Erneuerung; 70 Prozent des Zellteilungsprozesses finden in dieser Zeit statt. Eingriffe in den biologisch-biochemischen Rhythmus, z. B. durch Nachtarbeit oder Schlafstörungen, können zum vorzeitigen Altern der Haut führen. Unter normalen Bedingungen bietet jedoch der Biorhythmus ideale Voraussetzungen dafür, dass kosmetische Pflegestoffe während der nächtlichen Ruhe ihre Wirkung entfalten können. Das zirkadiane Prinzip, das heißt der Ablauf von Lebensvorgängen in einem täglichen 24-Stunden-Rhythmus, bildet die Grundlage für das Angebot unterschiedlicher Produkte für die Tages- und Nacht- bzw. Aufbaupflege.