SOY ISOFLAVONES
Stoffinformationen
Inhaltsstoff auf Basis von Sojabohnen (Glycine Soja). Flavone bzw. Flavonoide sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe.
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
HAUTPFLEGEND
Hält die Haut in einem guten Zustand
Ursprung
synthetisch/pflanzlich (Information könnte lediglich den Stand beim ersten Eintrag in das maßgebliche INCI Dictionary wiedergeben; weitere Herstellungsverfahren aufgrund des technologischen Fortschritts könnten auf Substanzen anderen Ursprungs zurückgehen)
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
Flavone bzw. Flavonoide sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe und kommen in einer Vielzahl von Pflanzen vor. Sie sind beispielsweise in Obst, Gemüse und vielen Hülsenfrüchten sowie Nüssen und Vollkornprodukten enthalten. Der Name Flavonoide leitet sich von dem lateinischen Wort flavus ab, das gelb bedeutet. Flavonoide besitzen häufig – aber nicht zwangsläufig – eine gelbe Farbe. Diese Pflanzenfarbstoffe spielen im Stoffwechsel vieler Pflanzen eine wichtige Rolle und auch im menschlichen Körper aktivieren sie viele Stoffwechselvorgänge. In Pflegeprodukten für die Kopfhaut kann mit Hilfe von Flavonoiden die Durchblutung und die Ernährung der Haarwurzeln verbessert werden. Andere Flavonoide, die die Zellkerne bestimmter Pflanzen vor den Folgen starker Sonneneinstrahlung schützen, werden in Kosmetika aufgrund ihres antioxidativen Schutzpotentials eingesetzt. Sie bewahren die Haut vor einer lichtbedingten Hautalterung und regen das zelleigene Reparatursystem an.
Warum ist der Stoff in der Diskussion?
Soja-Isoflavone stehen im Verdacht, endokrine Disruptoren zu sein. Die Fakten: Isoflavone sind von Natur aus in Soja, Rotklee oder der Kudzu-Wurzel (eine Pflanze asiatischen Ursprungs, die in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet wird) enthalten. Sie werden in Nahrungsergänzungsmitteln für Frauen vor der Menopause oder in den Wechseljahren verwendet. Die Sicherheit der Aufnahme über Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel wurde von der EFSA (Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit) bewertet. Sie ist der Ansicht, dass die Aufnahme über Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel keinen Anlass zur Besorgnis gibt (dies gilt für Frauen in den Wechseljahren ohne aktuelle Diagnose oder Vorgeschichte von Brust- oder Gebärmutterkrebs) (1). Was die Verwendung in Kosmetika betrifft, haben europäische Sachverständige beschlossen, die potenzielle endokrine Aktivität von 28 Stoffen, die im Verdacht stehen, endokrine Disruptoren zu sein, erneut zu untersuchen; zwei Isoflavone (Daidzein und Genistein) sind Teil dieser Neubewertung. Nach diesen Analysen reichen die derzeit verfügbaren Informationen nicht aus, um ein genotoxisches Potenzial von Daidzein auszuschließen. Die Verwendung von Genistein in kosmetischen Mitteln ist jedoch bis zu einer maximalen Konzentration von 0,007 % unbedenklich (2). Fazit: Da die Exposition gegenüber Isoflavonen über kosmetische Produkte im Vergleich zur Aufnahme über Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel sehr gering ist, gilt die Verwendung von Genistein als unbedenklich. Sources: (1) Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA): Risk assessment for peri- and post-menopausal women taking food supplements containing isolated isoflavones, 2015: https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.2903/j.efsa.2015.4246 (2) Wissenschaftlicher Ausschuss "Verbrauchersicherheit": Opinion SCCS/1641/22