STEARALKONIUM CHLORIDE
Deutsche Bezeichnung
Stearalkoniumchlorid; Benzyldimethyl(octadecyl)ammoniumchlorid
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
ANTISTATISCH
Verringert elektrostatische Aufladungen (z. B. der Haare)
KONSERVIEREND
Schützt kosmetische Produkte vor mikrobiellem Verderb
TENSID (REINIGEND)
Waschaktive Substanz zur Reinigung von Haut, Haaren und/oder Zähnen
Ursprung
tierisch/synthetisch
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
Konservierungsmittel schützen kosmetische Produkte vor dem mikrobiellen Verderb und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Verbraucher. Insbesondere wenn ein kosmetisches Produkt Wasser enthält, sind Konservierungsmittel notwendig, denn in Wasser können sich Mikroorganismen ansiedeln und vermehren. Kosmetika enthalten oft nicht nur einen Konservierungsstoff, sondern ein Gemisch aus mehreren Konservierungsmitteln, welches gleichzeitig gegen verschiedene Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze wirkt. Jeder einzelne dieser Stoffe wird unabhängig geprüft, damit die Verwendung in einem kosmetischen Produkt sicher und verträglich ist. Die Hersteller setzen immer nur die geringstmögliche Konzentration in einem Produkt ein, damit eine optimale Haltbarkeit und die bedenkenlose Anwendung gewährleistet sind. Tenside sind sogenannte waschaktive Substanzen und haben in der Kosmetik eine große Bedeutung bei der Reinigung der Haut und Haare. Tenside (von lat. „tensus“ = gespannt) sind Stoffe, die durch ihre molekulare Struktur in der Lage sind, die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabzusetzen. So gelingt es, dass zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser, fein vermengt werden können. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden Tenside sehr vielseitig in der Kosmetik eingesetzt: Sie können säubern, Schaum erzeugen sowie auch als Emulgatoren wirken und Stoffe miteinander vermischen. In Shampoos, Duschgels und Seifen werden Tenside beispielsweise verwendet, um Fett- und Schmutzpartikel mit Wasser vom Körper abzuwaschen. Auch in Zahncremes finden Tenside Verwendung. Hier fördern sie während des Zähneputzens die schnelle und vollständige Auflösung sowie Verteilung der Paste im Mund. Die in kosmetischen Produkten eingesetzten Tenside werden vorwiegend synthetisch auf Basis pflanzlicher Rohstoffe hergestellt. Tenside werden häufig in Kombination eingesetzt, um so alle gewünschten Anforderungen – wie Schmutzlösung und Schaumbildung verbunden mit einer guten Hautverträglichkeit – gleichermaßen bestmöglich zu erfüllen. So wird durch geschickte Kombination eines – für sich allein betrachtet – Tensids mit ungünstiger Hautverträglichkeit, aber sehr guten Schmutzlöseeigenschaften mit einem sehr milden, hautschonenden Tensid insgesamt ein Produkt mit guten Reinigungseigenschaften bei ebenso guter Hautverträglichkeit erhalten.
Info zur sicheren Verwendung
Dieser Stoff ist durch einen Eintrag in Anhang III der EG-Kosmetik-Verordnung nach einer Bewertung durch das wissenschaftliche Beratergremium der EU-Kommission (SCCS) ausdrücklich zugelassen und/oder mit einer Beschränkung belegt. Beschränkungen können z. B. Reinheitskriterien, eine maximale Konzentration oder die Verwendung nur in bestimmten Produktkategorien sein. Unter den im Anhang III ggf. vorgegebenen Auflagen ist die Verwendung dieses Stoffes in kosmetischen Mitteln sicher. Entsprechend der EG-Kosmetik-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1223/2009), die für den gesamten EU-Markt gültig ist, versteht man unter Konservierungsstoffen Stoffe, die in kosmetischen Mitteln ausschließlich oder überwiegend die Entwicklung von Mikroorganismen hemmen sollen. Der Anhang V der Verordnung legt fest, welche Substanzen als Konservierungsstoffe in kosmetischen Produkten verwendet werden dürfen. In dieser so genannten Positivliste der Konservierungsstoffe sind auch Höchstkonzentrationen für den Einsatz dieser Stoffe in kosmetischen Mitteln sowie die erlaubten Einsatzbereiche vorgegeben. Konservierungsstoffe werden vor ihrer Zulassung in Anhang V auf ihre toxikologische Unbedenklichkeit untersucht und umfassenden Prüfungen unterzogen. Die Hersteller müssen die gesundheitliche Unbedenklichkeit in umfangreichen wissenschaftlichen Studien nachweisen.
Weitere Informationen
"Arten der Konservierung kosmetischer Mittel" - Stellungnahme der GDCh-Arbeitsgruppe "Kosmetische Mittel" (Februar 2012) "Konservierung kosmetischer Mittel - pro und contra?" - Stellungnahme der GDCh-Arbeitsgruppe "Kosmetische Mittel" (März 2010)