CERESIN
Deutsche Bezeichnung
Mineralwachs, Erdwachs
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
ANTISTATISCH
Verringert elektrostatische Aufladungen (z. B. der Haare)
BINDEND
Gewährleistet den Zusammenhalt pulver- und puderhaltiger Produkte
EMULSIONSSTABILISIEREND
Unterstützt die Emulsionsbildung und verbessert die Produktstabilität
HAARKONDITIONIEREND
Macht das Haar leichter kämmbar, geschmeidig, weich und glänzend und verleiht ihm Volumen
TRÜBEND
Verringert die Transparenz und die Lichtdurchlässigkeit durch Eintrübung des Produkts
VISKOSITÄTSREGELND
Erhöht oder verringert die Viskosität (Zähigkeit) kosmetischer Produkte
Ursprung
synthetisch/pflanzlich mineralisch/synthetisch
Vorkommen in Kosmetika
Konsistenzgeber für kompakte Cremes, Balsame und Stiftpräparate
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
Ceresin zählt zu den Mineralwachsen. Der Begriff Wachs wird vielfach als technologische Sammelbezeichnung für eine Reihe chemisch sehr unterschiedlicher Substanzen gebraucht, die im Allgemeinen bei Raumtemperatur knetbar sind. Diese sind ein Gemisch höherer, fester Paraffinkohlenwasserstoffe und liegen amorph bis mikrokristallin vor. Chemisch betrachtet sind Wachse Ester aus einem langkettigen, einwertigen Alkohol (Fettalkohol) mit einer Fettsäure. Die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft definiert Wachse nach ihren physikalischen Eigenschaften: bei 20 °C knetbar, fest bis brüchig hart, grob bis feinkristallin, schmelzen bei über 40 °C, sind dann sehr dünnflüssig und nicht fadenziehend. Bei Ceresin handelt es sich um ein natürlich vorkommendes festes Paraffin (Erdwachs) mit festen, gesättigten, hochmolekularen Kohlenwasserstoffen. Es ist ein von Beimengungen gereinigtes Ozokerit. Mineralwachse haben in kosmetischen Mitteln filmbildende sowie hydrophobierende (wasserabweisende) Eigenschaften und fördern die Glanzbildung auf der Haut (z. B. beim Lippenstift). Weiterhin dienen sie auch als Konsistenzgeber in Cremes und schützen die Haut vor Feuchtigkeitsverlust. Die in der Kosmetik eingesetzten Paraffine sind hochgradig gereinigt, sehr gut verträglich und verursachen keine Hautreizungen.
Info zur sicheren Verwendung
Bewertung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zur Sicherheit von Mineralölen in Kosmetika
Warum ist der Stoff in der Diskussion?
Mineralölen wird vorgeworfen, dass sie einen undurchlässigen Film auf der Hautoberfläche bilden. Verbraucherverbände haben die Frage nach dem möglichen Vorhandensein von unerwünschten Verbindungen in Mineralölen aufgeworfen. Die Fakten: Mineralöle werden in kosmetischen Mitteln als okklusiv bezeichnet. Das bedeutet nicht, dass sie die Haut (die nicht atmet) ersticken, sondern dass der Film, den sie auf der Hautoberfläche bilden, den unmerklichen Wasserverlust begrenzt, was sie in die Kategorie der Feuchtigkeitsspender einordnet. Sie verstopfen weder die Poren noch verursachen sie Hautunreinheiten. Der Begriff Mineralöl umfasst eine breite Palette von Inhaltsstoffen, deren Eigenschaften (Struktur, Viskosität usw.) variieren, die jedoch alle aus Kohlenwasserstoffen bestehen, die als "gesättigt" bezeichnet werden. Die in Kosmetika verwendeten Mineralöle werden auf einen hohen pharmazeutischen Reinheitsgrad raffiniert (1). Mineralöle, die in Lippenpflegeprodukten verwendet werden, sind so sicher, dass sie geschluckt werden können (2). Mineralöle durchdringen die Hautbarriere nicht; sie sind darüber hinaus inert und gut verträglich, was sie für empfindliche Haut gut geeignet macht. Fazit: Mineralöle sind sehr bekannte kosmetische Inhaltsstoffe und sehr sicher in ihrer Anwendung (1), sowohl auf der Haut als auch auf den Lippen. Die in kosmetischen Mitteln geforderten Reinheitskriterien beschränken das Vorhandensein unerwünschter Verbindungen auf ein Minimum, sodass keinerlei Gesundheitsrisiko besteht (2). Die Tatsache, dass sie die Hautbarriere nicht durchdringen, sowie ihr okklusiver Charakter sind von Vorteil für die Pflege der empfindlichsten Hautpartien. Sie werden sogar im medizinischen Bereich bei der Behandlung von geschädigter Haut (Verbrennungen, Wunden) eingesetzt. Quellen: (1) Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR): Highly refined mineral oils in cosmetics: Health risks are not to be expected according to current knowledge (Hochraffinierte Mineralöle in Kosmetika: Gesundheitliche Risiken sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten), 2018: https://mobil.bfr.bund.de/cm/349/highly-refined-mineral-oils-in-cosmetics-health-risks-are-not-to-be-expected-according-to-current-knowledge.pdf (2) COSMETICS EUROPE: Mineral hydrocarbons in cosmetic lip care products, 2018: https://cosmeticseurope.eu/download/N08vNnB0TUhMbWpwQmlqVk9UZzdwZz09
Weitere Informationen
Siehe auch unter den INCI-Bezeichnungen PARAFFIN und OZOKERITE