ETHYLHEXYL METHOXYCINNAMATE
Deutsche Bezeichnung
2-Ethylhexyl-4-methoxycinnamat, 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester; Abkürzung: EHMC; Octinoxat (INN)
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
STABILISIEREND GEGEN LICHTEINWIRKUNG
Schützt das kosmetische Produkt vor Schäden durch Licht
UV-ABSORBER
Schützt das kosmetische Mittel vor Schäden durch UV-Licht
UV-FILTER
Schützt Haut oder Haare vor schädlicher UV-Strahlung
Ursprung
synthetisch
Vorkommen in Kosmetika
Als UV-Filter in Sonnenschutzmitteln und anderen Kosmetika mit UV-Schutz (Pflegeprodukte, dekorative Kosmetika)
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
ETHYLHEXYL METHOXYCINNAMATE (Abkürzung: EHMC) ist ein löslicher organischer UV-B-Filter. Er absorbiert UV-B-Strahlen von etwa 280 bis 320 nm. Die maximale Konzentration von EHMC beträgt 10 %. UV-Filter minimieren die unerwünschten Folgen der UV-Strahlung auf die Haut und sind daher wichtige Bestandteile von Sonnenschutzmitteln. Indem sie die Haut vor der gefährlichen Sonneneinstrahlung schützen, helfen sie, vorzeitiger lichtbedingter Hautalterung und Hautkrebs vorzubeugen. Hierbei unterscheidet man zwischen löslichen organischen UV-Filtern und solchen auf Basis von mineralischen bzw. organischen Pigmenten. Während lösliche organische UV-Filter die UV-Strahlung absorbieren, in Wärme umwandeln und in der oberen Hautschicht einen unsichtbaren Schutzschild bilden, reflektieren, streuen und absorbieren UV-Filter auf Basis von Pigmenten die Sonnenstrahlen schon auf der Hautoberfläche. Organische UV-Filter absorbieren die Energie des ultravioletten Teils des Lichts im Bereich von etwa 280 bis 400 nm. Dabei muss die Energie des absorbierten Photons der Energie entsprechen, die erforderlich ist, um ein Elektron im Molekül der Filtersubstanz von einer niedrigen auf eine höhere Bahn anzuheben. Indem das Elektron auf seine ursprüngliche Bahn zurückfällt, wird die aufgenommene Energie entweder als Wärme oder als Strahlung längerer Wellenlänge wieder abgegeben und dadurch unschädlich gemacht. Die organischen UV-Filter unterscheiden sich u. a. in der Lage des Absorptionsbereiches, in der Photostabilität, in der Löslichkeit und im Penetrationsvermögen. Je nachdem, welcher Wellenbereich der ultravioletten Strahlung vom UV-Filter absorbiert wird, unterscheidet man UV-A-, UV-B- und Breitbandfilter.
Info zur sicheren Verwendung
Entsprechend der EG-Kosmetik-Verordnung [Verordnung (EG) Nr. 1223/2009], die für den gesamten EU-Markt gültig ist, versteht man unter UV-Filtern Stoffe, die ausschließlich oder überwiegend dazu bestimmt sind, die Haut durch Absorption, Reflexion oder Streuung vor UV-Strahlung zu schützen. Der Anhang VI der Verordnung legt fest, welche Substanzen als UV-Filter in kosmetischen Produkten verwendet werden dürfen. In dieser so genannten Positivliste der UV-Filter sind auch Höchstkonzentrationen für den Einsatz dieser Stoffe in kosmetischen Mitteln vorgeschrieben und ggf. weitere Einsatzbedingungen vorgegeben. UV-Filter werden vor ihrer Zulassung im Anhang VI gezielt auf ihre toxikologische Unbedenklichkeit untersucht und umfassenden Prüfungen unterzogen. Die Hersteller müssen die gesundheitliche Unbedenklichkeit in umfangreichen wissenschaftlichen Studien nachweisen. Darüber hinaus werden die zugelassenen Filter entsprechend neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und bei etwaigen Auffälligkeiten in der Marktbeobachtung gegebenenfalls neu bewertet und die Liste entsprechend aktualisiert.
Warum ist der Stoff in der Diskussion?
Ethylhexylmethoxycinnamat steht im Verdacht, ein Potential zur Schädigung des endokrinen Systems zu haben, eine Rolle bei der Korallenbleiche zu spielen und Gewässer und Wasserorganismen zu belasten. Die Fakten: Weder in vitro- noch in vivo-Studien zeigten ein Potenzial zur Schädigung des endokrinen Systems. Lediglich zwei Studien, die seither von der wissenschaftlichen Gemeinschaft weitgehend widerlegt wurden, und die mit sehr hohen Dosen durchgeführt wurden, die weit von denen in kosmetischen Produkten entfernt sind, scheinen eine sehr geringe Aktivität auf Östrogene und Androgene zu zeigen (1). Ethylhexylmethoxycinnamat wurde von europäischen und nationalen Sachverständigenausschüssen (Frankreich, Dänemark) bewertet. Aufgrund seiner sehr geringen Hautresorption und der von europäischen Sachverständigen berechneten Sicherheitsmargen ist seine Verwendung in kosmetischen Mitteln sicher (1 und 2). Europäischen Sachverständige haben beschlossen, die potenzielle endokrine Aktivität von 28 Stoffen, die im Verdacht stehen, endokrine Disruptoren zu sein, erneut zu untersuchen. Ethylhexylmethoxycinnamat ist Teil dieser Neubewertung. Das Verbot von Sonnenschutzmitteln, die Ethylhexylmethoxycinnamat enthalten, auf Hawaii hat die möglichen Auswirkungen bestimmter UV-Filter, darunter Ethylhexylmethoxycinnamat, auf die Gesundheit von Korallen in tropischen Gebieten in die Diskussion gebracht. Sie werden verdächtigt, zur Korallenbleiche und zur Zerstörung von Korallenriffen beizutragen. Studien deuten jedoch darauf hin, dass Ethylhexylmethoxycinnamat leicht biologisch abbaubar und in der aquatischen Umwelt nicht persistent ist. Fazit: Die Verwendung von kosmetischen Produkten, die Ethylhexylmethoxycinnamat enthalten, wird von Experten als sicher für die menschliche Gesundheit angesehen. (3) Angesichts der Gefahr, die von der Sonneneinstrahlung ausgeht (vorzeitige Hautalterung, Hautkrebs), ist die Verwendung von Sonnenschutzmitteln und/oder UV-Schutzkleidung nach wie vor in jedem Fall unerlässlich. Alle neueren Studien bestätigen, dass die beiden Hauptfaktoren für die Korallenbleiche zum einen die Erwärmung und Versauerung der Ozeane infolge des Klimawandels und zum anderen die Einleitungen aus mangelhaften Kläranlagen sind. Quellen: (1) SCCNFP - 2001: Opinion on the Evaluation of Potentially Estrogenic effects of UV-filters https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/opinions/sccnfp_opinions_97_04/sccp_out145_en.htm (2) Französische Agentur für die Sicherheit von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten (ANSM / ex-AFSSAPS):” “Evaluation du risque lié à l’utilisation de l’octyl methoxycinnamate dans les produits cosmétiques, Saisine 2009BCT0056, avril 2012”/ Risk assessment of the use of octyl methoxycinnamate in cosmetic products, Referral 2009BCT0056, April 2012: https://archiveansm.integra.fr/var/ansm_site/storage/original/application/35a1721e1f93ff65d925822a9582a3d2.pdf (3) Cosmetic Products Regulation EC No. 1223/2009; Annex VI
Weitere Informationen
Zur Aufklärung eines Verdachts auf eine Kontaktallergie kann dieser Stoff routinemäßig im Epikutantest beim Hautarzt getestet werden. Informationen zum richtigen Sonnenschutz: www.sonnenschutz-sonnenklar.info