GLYCERETH-2 COCOATE
Stoffinformationen
"Glycereth-" bezeichnet einen PEG-(Polyethylenglykol-)Ether des Glycerins. Die Zahl hinter "Glycereth-" gibt die durchschnittliche Anzahl der Moleküleinheiten -CH2-CH2-O- an. Cocoate sind Veresterungsprodukte oder Salze von Kokos-Fettsäuren.
Funktion(en) dieses Inhaltsstoffs in kosmetischen Mitteln
TENSID (EMULGIEREND) - EMULGATOR
Ermöglicht die Bildung fein verteilter Mischungen von Öl und Wasser (Emulsionen)
TENSID (REINIGEND)
Waschaktive Substanz zur Reinigung von Haut, Haaren und/oder Zähnen
Hintergrundinformationen zum Einsatz in Kosmetika
Tenside sind sogenannte waschaktive Substanzen und haben in der Kosmetik eine große Bedeutung bei der Reinigung der Haut und Haare. Tenside (von lat. „tensus“ = gespannt) sind Stoffe, die durch ihre molekulare Struktur in der Lage sind, die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabzusetzen. So gelingt es, dass zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser, fein vermengt werden können. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden Tenside sehr vielseitig in der Kosmetik eingesetzt: Sie können säubern, Schaum erzeugen sowie auch als Emulgatoren wirken und Stoffe miteinander vermischen. In Shampoos, Duschgels und Seifen werden Tenside beispielsweise verwendet, um Fett- und Schmutzpartikel mit Wasser vom Körper abzuwaschen. Auch in Zahncremes finden Tenside Verwendung. Hier fördern sie während des Zähneputzens die schnelle und vollständige Auflösung sowie Verteilung der Paste im Mund. Die in kosmetischen Produkten eingesetzten Tenside werden vorwiegend synthetisch auf Basis pflanzlicher Rohstoffe hergestellt. Tenside werden häufig in Kombination eingesetzt, um so alle gewünschten Anforderungen – wie Schmutzlösung und Schaumbildung verbunden mit einer guten Hautverträglichkeit – gleichermaßen bestmöglich zu erfüllen. So wird durch geschickte Kombination eines – für sich allein betrachtet – Tensids mit ungünstiger Hautverträglichkeit, aber sehr guten Schmutzlöseeigenschaften mit einem sehr milden, hautschonenden Tensid insgesamt ein Produkt mit guten Reinigungseigenschaften bei ebenso guter Hautverträglichkeit erhalten. Polyethylenglykole (INCI: PEG-...) sind Polykondensationsprodukte des Ethylenglykols, oder Polymerisationsprodukte des Ethylenoxids. Die an den Namen angefügte Zahl gibt die mittlere Zahl der Ethylenoxid-Einheiten der Substanz an. Die Konsistenz der PEG-Derivate wird mit steigendem Polymerisationsgrad zunehmend fester. PEG mit mittlerer Molmasse bis 600 g/mol sind flüssige, bis 1000 g/mol wachsartige und ab 4000 g/mol feste, wachsartige Substanzen. Durch Mischen fester und flüssiger Komponenten erhält man Produkte von cremiger Konsistenz, die als wasserfreie und mit Wasser abwaschbaren Grundlagen eingesetzt werden. Mit steigender Molmasse nehmen die Wasserlöslichkeit und die Hygroskopizität (Feuchtigkeitsaufnahmevermögen) der Polyethylenglykole ab. Emulgatoren werden in der Kosmetik häufig als Hilfsstoffe eingesetzt. Sie ermöglichen es, eigentlich nicht miteinander mischbare Komponenten, wie Öl und Wasser, in eine dauerhaft beständige Emulsion zu bringen. So können in kosmetischen Produkten sowohl wässrige als auch ölige Pflege- und Wirkstoffe in einem einzigen Produkt verwendet werden. Emulgatoren sind dazu in der Lage, da ihre Moleküle aus einem fettliebenden (lipophilen) und einem wasserliebenden (hydrophilen) Teil bestehen. Damit können sie die Grenzflächenspannung, die eigentlich zwischen zwei unverträglichen Stoffen wie Fett und Wasser besteht, vermindern. Emulgatoren werden insbesondere für Cremes, Lotionen und Reinigungsmittel eingesetzt. Inzwischen sind Emulgatoren allerdings weit mehr als nur Hilfsstoffe, die eine Emulsion stabil halten. Fettsäureester auf der Basis von Zucker, Lecithin oder Glycerinmonodistearat tragen beispielsweise dazu bei, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut zu verbessern und gelten damit auch als kosmetische Wirkstoffe.
Info zur sicheren Verwendung
Claudia Fruijtier-Pölloth: Safety assessment on polyethylene glycols (PEGs) and their derivatives as used in cosmetic products. In der Zeitschrift "Toxicology" (2005), Nr. 214, S. 1-38. Verlag: Elsevier Ireland Ltd.
Weitere Informationen
Allgemeine Informationen zur Sicherheit kosmetischer Mittel