Zunehmend sind in Handel und Werbung kosmetische Produkte zu finden, die von den Herstellern als „Wirkstoffkosmetik“ bezeichnet werden. Manche sprechen sogar von „Wirkkosmetik“ und vermitteln damit den Eindruck, herkömmliche Hautpflegeprodukte seien scheinbar weniger wirksam. Was verbirgt sich hinter diesen Begrifflichkeiten?
Allgemein sind in der Haut- und Schönheitspflege unterschiedliche Kategorien anzutreffen, zum Beispiel pflegende Kosmetik und dekorative Kosmetik. Bei pflegender Kosmetik geht es grundsätzlich um das Reinigen, Schützen und Pflegen der Haut. Produkte der dekorativen Kosmetik dienen insbesondere der ästhetischen Gestaltung, wie es Make-up und Lippenstift zum Beispiel tun.
Hautpflege soll möglichst einen gesunden Zustand der Haut erhalten, also die Haut geschmeidig halten, bei aufgetretenen Schäden die Hornschicht in ihrem natürlichen Regenerationsvermögen unterstützen und die Barrierefunktion gesunder Haut erhalten bzw. wiederherstellen. Ein Verlust von Feuchtigkeit und Fett führt meistens dazu, dass die Körperhaut zunehmend spröde und rauh wird. Da die Haut alleine die Auswirkungen der biologischen oder äußeren Einflüsse nicht neutralisieren kann, benötigt sie spezielle Pflegeprodukte, die den Fett- und Feuchtigkeitshaushalt ausgleichen.
Wirkstoffkosmetik strebt zusätzlich an, die Haut nachhaltig positiv zu beeinflussen. Um das bewirken zu können, ist auch die Konzentration der entsprechenden Inhaltsstoffe entscheidend. Im Allgemeinen bedeutet der Begriff der Wirkstoffkosmetik, dass es sich hierbei um Hautpflegeprodukte handelt, deren Substanzen auf lange Sicht und vor allem aktiv zur Verbesserung des Hautzustands und Erscheinungsbilds beitragen. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Hyaluronsäure, Vitamin C und Retinol, aber auch Vitamin A, Vitamin E, Antioxidantien, Peptide und Alpha-Hydroxysäuren. Mit dem individuell passenden Wirkstoff oder einer entsprechenden Kombination für den eigenen Hauttyp und der richtigen Dosierung lassen sich Hautschäden reduzieren, Hautalterung und Falten vorbeugen, Unreinheiten beseitigen und Pigmentflecken vorbeugen. Jedoch ist auch bei der Wirkstoffkosmetik eine Anwendung über einen längeren Zeitraum nötig, um sichtbare Effekte zu erzielen. Wer sich bei den Auswahlkriterien „Hauttyp“ und „Hautzustand“ unsicher ist, sollte professionelle Beratung in Kosmetikstudios und/oder Hautarztpraxen in Anspruch nehmen.
Alle Inhaltsstoffe müssen auf den Produkt-Verpackungen in Form der sogenannten INCI-Liste (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) angegeben sein. Über diese INCI-Deklaration informiert eine Datenbank auf haut.de und zudem für den Smartphone-Einsatz eine INCI-Datenbank über alle Inhaltsstoffe (Ingredients), die in Europa in kosmetischen Produkten verwendet werden – das sind fast 30.000 Stoffe