Sommer – Zeit und Gelegenheit für Sonnenbäder, Gartenspaß, Picknick und Outdoor-Aktivitäten. Klingt nach Entspannung pur, kann für die Haut allerdings auch Stress bedeuten. Ultraviolette Strahlen des Sonnenlichts aktivieren die Atmung, regen Durchblutung, Stoffwechsel und Drüsentätigkeit an und stimulieren – in Maßen genossen – die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen. Aber die Haut vergisst nichts – denn je öfter die Haut großen Strahlenmengen ausgesetzt wird, umso schneller altert sie. Die Haut sammelt sozusagen die Strahlungsschäden und häuft sie im Laufe der Zeit an. Ein einmal sichtbarer Schaden ist kaum wieder rückgängig zu machen.
Melanin – der Bräunungsfarbstoff
Sonnenlicht sorgt in den Pigmentzellen der Oberhaut für Bräunung – eigentlich eine Schutzreaktion der Haut. Dieser Eigenschutzmechanismus liegt in den Pigmentzellen (Melanozyten) unter der Hornhaut. Hier wird der Hautfarbstoff Melanin gebildet, der die (noch immer) begehrte Bräune hervorruft. Der Prozess der Neubildung von Pigmenten und der Transport in höher gelegene Epithelschichten gehen jedoch nur langsam vor sich. Der Farbstoff wird erst nach etwa zwei bis vier Tagen an der Hautoberfläche sichtbar. Durch die Bräunung der Haut sollen die darunterliegenden Hautschichten und vor allem die DNA der Zellkerne geschützt werden. Helle Hauttypen besitzen insgesamt weniger Melanin als dunkle und sind daher empfindlicher gegen Sonnenlicht. Je mehr Melanin eingelagert wird, desto dunkler wird der Tönungsgrad der Haut.
UV-A- und UV-B-Strahlen des Sonnenlichts
Zu lange Aufenthalte in der Sonne ohne entsprechenden Sonnenschutz bedeuten eine übermäßige, gesundheitsschädliche UV-Exposition. Ein Zuviel an UV-Strahlung auf der Haut und der akute und sofort sichtbare Effekt ist ein Sonnenbrand. Wie kommt es dazu? Aktiviert durch die Strahlungsenergie finden in den Hautzellen photochemische Prozesse statt, bei denen sich Zellgifte bilden. Die Folge ist eine entzündliche Hautrötung. Aufgrund einer Erweiterung der Gefäße erhöht sich außerdem die Hautdurchblutung und die Haut schwillt an. Juckreiz und Schmerzempfindung sind die Folgen. Die UV-Strahlung der Sonne (ultraviolette Strahlung) kann zu zahlreichen sofortigen sowie später im Leben auftretenden Erkrankungen an Haut und Auge führen. Die schwerwiegendste Folge sind Hautkrebserkrankungen, deren Risiko mit zunehmender UV-Bestrahlungsstärke und längeren Aufenthaltszeiten im Freien zunimmt. Seit den Siebzigerjahren steigt die Zahl von Hautkrebserkrankungen, keine andere Krebsart verzeichnet vergleichbare Zuwachsraten. Mehr als 20.000 Deutsche erkranken jedes Jahr neu am schwarzen Hautkrebs, die Zahlen für weißen Hautkrebs sind noch höher: Bei rund 80.000 deutschen Patienten wird jährlich ein Basalzellkarzinom diagnostiziert, bei etwa 22.000 ein Plattenepithelkarzinom. Hauptursache hierfür ist die Belastung mit UV-Strahlung durch übermäßiges Sonnenbaden, Solarien und die erhöhte Strahlung durch die Zerstörung der Ozonschicht.
Sonnenschutz-Programm
Die beste Prävention gegen Hautkrebs ist nach wie vor ausreichender Schutz vor UV-Strahlung, unter anderen auch durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und schützende Kleidung. Sonnenbrände sollte man vermeiden und Kinder nicht übermäßig der Sonne aussetzen, vor allem nicht in der Mittagszeit. Die in Sonnenschutzmitteln enthaltenen UV-Filter können schädliche UV-Strahlen durch Absorption, Streuung und Reflektion aufhalten. UV-Filter-Pigmente bilden eine Schutzschicht auf der Haut, an der die Strahlung abprallt. Lösliche organische Filter können UV-Strahlung einer bestimmten Wellenlänge aufnehmen und in andere Energieformen – etwa Wärme – umwandeln. Die Bandbreite der kosmetischen Lichtschutzmittel reicht von Öl über flüssige (Milch, Lotionen) und cremeförmige Emulsionen bis hin zu Gelen, Stiften, Sprays und Schäumen. Die Schutzfaktoren werden zwischen 6 und 50+ angeboten und decken mit vier Schutzklassen (Basis, mittel, hoch, sehr hoch) den individuell und klimatisch bedingten, unterschiedlichen Schutzbedarf ab.
Die UV-Filter in kosmetischen Sonnenschutzmitteln (z. B. OCTOCRYLENE, BUTYL METHOXYDIBENZOYLMETHANE, TITANIUM DIOXIDE) unterliegen strengen gesetzlichen Beschränkungen und werden nach Erteilung einer Zulassung in einer speziellen Anlage (Positivliste) der europäischen Kosmetik-Verordnung aufgeführt. Es dürfen ausschließlich ca. 30 UV-Filter für Sonnenschutzmittel verwendet werden. Zur Unterstützung der hauteigenen Schutzsysteme werden häufig Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C, Coenzym Q10 und zahlreiche Pflanzenextrakte eingesetzt. Daneben enthalten die Sonnenschutzmittel Pflegesubstanzen, um Unterschiede im Hinblick auf Bedarf an Hautfeuchte und Fett zu berücksichtigen. Die weiteren Bestandteile entsprechen denen kosmetischer Pflegeprodukte.