Der Dauerwelle, die als Klassiker unter den Frisuren gilt, ist ein Comeback vorausgesagt. Die neuen Hairstyles bringen bereits wieder mehr Bewegung ins Haar. Locken, Wellen und eine ausgeprägte Struktur sind angesagt. Im Mittelpunkt stehen die „Retro-Looks“. Die Modemacher haben sich schon von den 80–er Jahren inspirieren lassen, und Experten haben das große Eighties-Comeback nun auch für den Frisurenbereich prophezeit. Im Gegensatz zu damals dürfte es heute aber ein wenig natürlicher zugehen.
Zwar werden historische Bezüge aufgenommen, jedoch durch moderne Techniken und aktuelles Know-how weiterentwickelt. Neue Produkte und schonendere Wellentechniken wurden entwickelt. Auch die Wickeltechnik ist anders als früher. Mit dem 80er-Jahre-„Pudel-Look“ haben die neuen Frisuren nicht viel zu tun. Auch der „Paul–Breitner–Mob“ von einst ist passé. Kunden wünschen sich entweder sehr kräftige Locken oder mehr Volumen. Mit den neuen Dauerwellen lassen sich durchaus stylische Frisuren ins Haar zaubern. Der Stil der neuen künstlichen Lockenpracht erinnert am ehesten noch an Meg Ryan im Film „Harry und Sally“. Mit Hilfe innovativer Schnitt-, Färbe- und Stylingtechniken können die neuen Locken dann brandaktuell in Szene gesetzt werden.
Der Trend zur Welle ist vermutlich eher etwas für junge Leute, insbesondere für die Unter-25-Jährigen, die die Achtziger modisch nicht miterlebt haben. Damals war die Dauerwelle in: Etwa 20 Prozent der Kunden ließen sich seinerzeit eine Dauerwelle legen. Heute liegt der Anteil bei den Frauen bei unter 5 Prozent, bei den Männern ist er mit weniger als 1 Prozent noch deutlich geringer. Das soll sich nach Einschätzung des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks in den kommenden zwei, drei Jahren ändern. Dann werden neben betont glatten Haaren, Fransen und überlangen, glatten Ponys im Stil der 70er wie in den vergangenen Jahren auch wieder mehr Wellen in den Frisuren zu sehen sein.
Die Dauerwellen von heute können dabei an die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Kundin angepasst werden. Die Einheitswelle von früher hat ausgedient. Feines, dünnes Haar kann mehr Volumen bekommen, ohne dass es komplett behandelt werden müsste. Ein flacher Hinterkopf kann mit gezielter Dauerwellentechnik ausgeglichen werden. Und auch Männer, deren Haarpracht mit den Jahren häufig etwas dünner wird, könnten von den neuen Dauerwellen profitieren. Dünnes Haar oder schüttere Ansätze erhalten durch die Push-up-Variante der Volumenwelle mehr Fülle.
Die aktuellen Frisuren zeigen sich mal leicht und natürlich, aber auch mal ungebändigt und expressiv. Auffallend sind die Wechselspiele aus kurz und lang, aus glatt und wellig. Daraus entstehen interessante Asymmetrien und Kontraste.