Mehr und mehr Kinder zeigen das Phänomen „Kreidezahn“. Dahinter verbirgt sich eine Störung des Zahnschmelzes, die auf einer nicht mehr ausreichenden Mineralisierung basiert – ein betroffener Zahn ist dadurch an der Oberfläche rau und nach innen brüchig. In der zahnmedizinischen Fachsprache wird diese Erkrankung als MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) bezeichnet. Aufgrund der aktuellen Erkrankungsraten sprechen Fachleute sogar von einer neuen Volkskrankheit. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen sind Kreidezähne anzutreffen. Zu den Symptomen gehört die hohe Schmerzempfindlichkeit der Zähne, sie reagieren dann sehr sensibel auf Hitze, Kälte und beim Zähneputzen. (Pressemitteilung der DGZMK, https://www.dgzmk.de/presse/pressemitteilungen/ansicht/news/dgzmk-pressekonferenz-am-24-mai-2018-in-berlin.html) Die betroffenen Zähne sind nicht glatt und glänzend, sondern matt, rau und zerfurcht. Mitunter zeigen sich auch gelbe bis bräunliche Flecken am Zahn. Bei ersten Hinweisen auf die Erkrankung sollten Kinder und Jugendliche den Zahnarzt aufsuchen.
Aus zahnmedizinischer Sicht ist diese Erkrankung problematisch, weil die Zähne dadurch sehr viel anfälliger für Karies sind. Wichtig ist es deshalb, den porösen Zahnschmelz vor Karies zu schützen. Das funktioniert mit fluoridhaltiger Zahnpasta und der zusätzlichen Verwendung von Fluorid-Gelee. Der Zahnarzt trägt im Rahmen der Prophylaxe in der Regel auch hochdosierten Fluoridlack auf die betroffenen Zähne auf. Fluorid stärkt die Zähne und schützt in geringen Mengen, wie sie in Zahnpasta enthalten sind, die Zähne vor Karies. Eine Gefahr für die Gesundheit von Knochen und Zähnen droht erst, wenn jemand über Jahre hinweg immer wieder größere Mengen Zahnpasta isst.