Die Hersteller kosmetischer Produkte sind sich der Bedeutung eines umfassenden Gewässerschutzes bewusst und unterstützen europäische und weltweite Maßnahmen, die Mengen an Plastik, die zur Verschmutzung der Meere beitragen, zu reduzieren. In Zahnpasten werden feste Kunststoffpartikel bereits heute überhaupt nicht mehr eingesetzt. Viele Hersteller haben bereits darüber informiert, dass sie feste Mikrokunststoffpartikel mit Reinigungs- und Peeling-Effekt in ihren Rinse-off-Produkten (das sind Produkte, die wieder abgewaschen werden, wie z. B. Peelings) in absehbarer Zeit austauschen wollen. Sie erarbeiten derzeit Lösungen, um diese Stoffe zu ersetzen; in kosmetischen Mitteln wurden bisher überwiegend Mikrokunststoffpartikel aus Polyethylen (PE) eingesetzt, das sind in der Regel feste Kunststoffpartikel. Sie unterscheiden sich von den flüssigen Kunststoffen sowohl durch Größe und Form als auch durch ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften.
Das Thema „Mikroplastik“ bewegt die öffentliche Diskussion. Zentrale Frage dabei ist, wie Kunststoffpartikel aus Abwässern und Meeren ferngehalten werden können. Eine klare Antwort von Umweltschützern auf diese Frage heißt „Verzicht“.
Laut einer aktuellen Umfrage unter den europäischen Kosmetikherstellern durch Cosmetics Europe (CE), dem europäischen Dachverband der Kosmetikindustrie, hat sich die Menge an festen Kunststoffpartikeln in abzuspülenden kosmetischen Produkten zwischen den Jahren 2012 und 2015 um 82 Prozent reduziert. Dieser deutliche Rückgang ist ein Erfolg des freiwilligen Ausstiegs der Kosmetikhersteller. CE hatte seinen Mitgliedern im Oktober 2015 empfohlen, bis 2020 feste, nicht abbaubare Kunststoffpartikel, die in abzuspülenden kosmetischen Produkten aufgrund ihres Reinigungs- und Peelingeffekts eingesetzt werden, durch alternative Stoffe zu ersetzen. Viele Hersteller hatten sich bereits vorsorglich dafür entschieden, Reinigungs- und Peeling-Produkte, die solche festen Kunststoffpartikel enthalten, entsprechend zu überarbeiten. Der Austausch der Kunststoffpartikel ist ein komplexer Vorgang. Alternative Stoffe müssen im Hinblick auf Sicherheit, Wirksamkeit, Umweltverträglichkeit und Produktstabilität zunächst getestet werden, damit sie diesen Anforderungen genügen. Hierzu sind neben den Entwicklungsarbeiten umfangreiche Prüfungen erforderlich.
haut.de hat zu diesem Thema aktuell ein Experten-Interview geführt.