Viele haben ihn griffbereit in der Tasche, den Lippenpflegestift. Eine gute Lippenpflege schützt die Lippen mit einem Fettfilm vor Feuchtigkeitsverlust, denn wenn die Lippen trocken sind, werden sie schnell spröde und schuppig. Sie fühlen sich dann gespannt und gereizt an.
Der Eigenschutz der Lippen ist „von Natur aus“ recht eingeschränkt. Lippen können sich nicht selbst mit Feuchtigkeit und Fett versorgen. Sie besitzen weder eigenes Keratin, noch einen selbstständigen Wasser-Fett-Film oder Talgdrüsen. Die dünne Hornschicht der Lippenhaut ist anfällig für Kälte, Wärme oder UV-Strahlung. Hinzu kommt, dass im Alter der Anteil an Kollagen im gesamten Mundbereich um etwa ein Prozent im Jahr abnimmt. Regelmäßige und richtige Lippenpflege ist deshalb wichtig, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten. Alltäglich vollbringen die Lippen beachtliche Leistungen: Sie bewegen sich im Schnitt etwa 15.000mal am Tag – und das nicht nur beim Sprechen, sondern auch bei fast jeder mimischen Geste des Gesichts, beim Essen und Trinken. Auch wenn die Zunge gelegentlich die Lippenhaut befeuchtet, bewegen sich selbstverständlich die Lippen. Experten raten allerdings vom „Lippenbefeuchten mit Speichel“ ab. Menschen mit trockenen Lippen neigen oft dazu, mit der Zunge über die Lippen zu fahren, um sie feucht zu halten. Das bewirkt aber das Gegenteil. Speichel trocknet die Lippen zusätzlich aus. Wirkungsvoller und schützender ist die Verwendung von Lippenpflegeprodukten.
Der „Drehstift“, wie er heute bei Lippenpflegeprodukten zum Einsatz kommt, wurde in den 60iger Jahren entwickelt und ursprünglich als „Schiebedose“ bezeichnet. Produkte zur Lippenpflege wurden vor dieser Innovation meist unverpackt verkauft und oft wurden diese mit den Fingern auf die Lippen gebracht.
Auch mit Lippenölen können die Lippen versorgt werden. Diese werden, wie bei einem Lipgloss, mit Hilfe eines entsprechenden Applikators auf die Lippen gebracht. Da die Lippenöle nicht so farbintensiv sind wie ein Lippenstift und den Lippen lediglich einen zarten Hauch von Farbe verleihen, können diese auch mit Lippenstiften kombiniert werden. Die getönten Öle zaubern nicht nur Farbe auf die Lippen, zusätzlich wirken sie feuchtigkeitsspendend, da Öle, im Gegensatz zu Balsam, in der Lage sind, tief in die Haut einzudringen und die Zellen zu erneuern. Anti-oxidative Öle wie Cranberryöl sollen der frühzeitigen Hautalterung entgegenwirken können und damit einen Anti-Aging-Effekt auf die Lippen haben. Der feine Film lässt die Lippen zudem geschmeidig und seidig glänzend wirken und schützt die empfindliche Haut vor äußeren Einflüssen.