Auch bei denen, die nicht als „Quasselstrippe“ gelten, also eventuell weniger „wortgewaltig“ auftreten, vollbringen die Lippen eine gewaltige Leistung: Sie bewegen sich im Schnitt etwa 15.000mal am Tag – und das eben nicht nur beim Sprechen, sondern auch bei fast jeder mimischen Geste des Gesichts, beim Essen und Trinken. Auch wenn die Zunge gelegentlich die Lippenhaut befeuchtet, bewegen sich selbstverständlich die Lippen. Experten raten allerdings vom „Lippenbefeuchten mit Speichel“ ab. Menschen mit trockenen Lippen neigen oft dazu, mit der Zunge über die Lippen zu fahren, um sie feucht zu halten. Das bewirkt aber das Gegenteil. Speichel trocknet die Lippen zusätzlich aus. Wirkungsvoller und schützender ist die Verwendung von Lippenpflegeprodukten.
Unsere Lippen können sich nicht selbst mit Feuchtigkeit und Fett versorgen. Sie besitzen weder eigenes Keratin, noch einen selbstständigen Wasser-Fett-Film oder Talgdrüsen. Die dünne Hornschicht der Lippenhaut ist anfällig für Kälte, Wärme oder UV-Strahlung. Hinzu kommt, dass im Alter der Anteil an Kollagen im gesamten Mundbereich um etwa ein Prozent im Jahr abnimmt. Auch der gesamte Mund wird mit der Zeit schlaffer. Regelmäßige und richtige Lippenpflege ist deshalb wichtig, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Ohne zusätzliche Maßnahmen trocknen Sonne, Wind und Kälte die Lippen aus und machen sie rau und rissig. Hilfreich ist Lippenbalsam, er beruhigt und pflegt trockene, rissige Lippen. Ebenso zartschmelzende Lip-Butter aus Sheabutter und Mandelöl bietet Versorgung für die Lippen, – spendet bis zu zwölf Stunden Feuchtigkeit und schützt die Lippen wirksam vor schädlichen äußeren Einflüssen. Schutz bieten Lippenpflegestifte mit Ölen und Wachsen, die sich wie ein abdichtender Film auf die Haut legen und so verhindern, dass sie weiter Feuchtigkeit verliert. Zusätzlich helfen auch enthaltene Vitamine oder Wirkstoffe wie Panthenol der rauen Haut dabei, sich zu erholen.
Einige Lippen-Pflegestifte verfügen auch über heilende Wirkung, zum Beispiel wenn Ringelblume, Bienenwachs oder Öle enthalten sind. Sie machen raue Lippen wieder zart und geschmeidig.
Bei der Frage um die richtige Lippenpflege macht immer wieder ein Irrtum die Runde: Pflegestifte für die Lippen könnten die Eigenschutzfunktion der Lippen reduzieren und damit die dauerhafte Pflege von außen erforderlich machen. An das durch den Einsatz von Lippenpflegestiften entstehende Gefühl von „samtenen Lippen“ hat man sich schnell gewöhnt und wenn dieses angenehme Gefühl nachlässt, mag der Eindruck entstehen, die Lippen seien trockener als zuvor. Das jedoch ist eher ein „Trugschluss“. Denn anders als die übrigen Hautzellen des Körpers, verfügt die Lippenhaut nicht über Talgdrüsen, die üblicherweise für die Fettversorgung der Haut zuständig sind.