Strahlend weiße Zähne gelten als Schönheitsideal und als Synonym für Gesundheit und Attraktivität. Dabei sind Zähne nicht von Natur aus strahlend weiß; die Zahnfarbe wird von Zahnschmelz und dem Dentin (Zahnbein) bestimmt. Der Zahnschmelz ist weißlich und halb-transparent, das darunterliegende Dentin eher gelblich. Je nach Dicke des Zahnschmelzes schimmert das Dentin stärker durch und bestimmt so die individuelle Zahnfarbe. Die natürliche Zahnfarbe verändert sich im Laufe des Lebens – mit zunehmendem Alter erscheinen die Zähne dunkler, da durch Abnutzung des Zahnschmelzes aufgrund von Abrasion oder Erosion das darunterliegende, stärker gelblich gefärbte Zahnbein (Dentin) sichtbar wird.
Viele Menschen leiden unter hartnäckigen oberflächlichen Zahnverfärbungen (extrinsische Verfärbungen). Farbstoffe aus Nahrungs- und Genussmitteln, wie Tee, Kaffee und Rotwein, zuweilen aus Medikamenten und besonders Pigmente aus dem Zigarettenrauch lagern sich in der Oberfläche des Zahnschmelzes ein. Dort verbinden sie sich mit Proteinen und Kohlenhydraten zu gelblichen bis braunen Belägen, die mit üblichen Zahncremes schwer zu entfernen sind.
Zahnweißer-Zahncremes machen die Zähne nicht wirklich weißer, sondern sie bringen das natürliche Weiß der Zähne zurück, indem sie die oberflächlichen Verfärbungen effektiv entfernen.
Zahnweißer, so genannte Whitening-Produkte, wurden Mitte der achtziger Jahre in den USA entwickelt. Sie waren zunächst vornehmlich für Raucher und zur zusätzlichen, gelegentlichen Anwendung neben der normalen Zahncreme gedacht, da ihre „Weißkraft“ auf einer starker Abrasionswirkung beruhte. Das Bedürfnis der Konsumenten nach strahlend weißen Zähnen wurde jedoch immer größer. Mit der modernen Generation von Whitening-Produkten können nunmehr die meisten konsumbedingten Zahnverfärbungen entfernt werden, ohne den Zahnschmelz anzugreifen. Der Großteil der neuen Zahnweißerpasten ist für die tägliche Anwendung geeignet. In den neuen Formulierungen werden spezielle Putzkörper mit besonders hoher Reinigungswirkung bei gleichzeitig schonendem Abrieb eingesetzt. Oft werden sie kombiniert mit rund geformten Polierpartikeln, die die gereinigte Zahnoberfläche anschließend noch sanft polieren und so einen Extra-Glanz erzeugen. Viele neue Zahnweißer-Produkte bieten nun zusätzlich die gewohnte Zahnpflege in einem Produkt. Neben den „weißenden“ Substanzen sind zum Beispiel Schutzstoffe gegen Karies oder Zahnstein enthalten. Umgekehrt gibt es von vielen herkömmlichen Zahncremes inzwischen auch eine „weißende“ Version mit besonderen Putzkörpern und Enzymen. Ebenso stehen für „Sonderfälle“, zum Beispiel besonders schmerzempfindliche Zähne oder freiliegende Zahnhälse, spezielle Zahnweißer zur Verfügung. Whitening-Produkte werden als Pulver, Paste, Bleichgel angeboten. Sie funktionieren nach unterschiedlichen Methoden: Während einige Zahnweißer Nikotin- und Teebeläge mit Hilfe von besonderen Putzkörpern entfernen, zersetzen andere den Zigaretten-, Tee- oder Rotweinbelag mittels Enzymen. Andere Zahncremes kombinieren beides: nach dem Anlösen der Zahnbeläge wird mit sanften, aber effektiven Putzkörpern das natürliche Weiß der Zähne wieder hergestellt. Wieder andere Produkte lassen Zahnstein und Beläge nach dem Soda-Prinzip aufhellen. Weißmacher wirken allerdings nicht zwangsläufig bei von Natur aus gelblichen Zähnen. Wer seine individuelle Zahnfarbe ändern und es noch weißer möchte, muss – genau wie bei Blondierungen – auf Bleichmittel mit Peroxidanteilen zurückgegriffen werden. Bei diesen „Bleaching-Sets“ wird ein Gel in eine Schiene gefüllt, die dann auf die Zähne gesetzt wird. Je nach Produkt liegt die Anwendungsdauer zwischen einigen Minuten und der ganzen Nacht. Diese Bleaching-Sets sollten jedoch nur durch den Zahnarzt oder nach Anleitung durch den Zahnarzt zuhause angewendet werden. Bei empfindlichen Personen kann sich durch eine derartige Intensivbleichung der Zähne die Empfindlichkeit des Zahnbeins erhöhen.