Karies und Zahnbetterkrankungen gehören zu den weltweit am meisten anzutreffenden Erkrankungen. Diese Tatsache ist durch das Ernährungsverhalten der Menschen sowie den hohen Zuckergehalt in Nahrungsmitteln begründet. Zwar ist in den vergangenen Jahren in Deutschland bei allen Altersgruppen ein deutlicher Rückgang der Zahnfäule (Karies) zu verzeichnen. Auch bei Erwachsenen und älteren Menschen ist die Gesamtzahl der von Karies betroffenen Zähne generell rückläufig. Ebenso geht der Zahnverlust im Seniorenalter stetig zurück. Diese positiven Entwicklungen werden vor allem der Disziplin bei der täglichen Zahnreinigung und der zunehmenden Verwendung von kariesprophylaktischen Zahnpasten zugeordnet. Dennoch ist Karies nicht auf dem Rückzug. Vor allem in sozial benachteiligten Randgruppen ist Karies noch immer ein bedeutsames Problem und auch in anderen industrialisierten Ländern, wie den USA, den Niederlanden, der Schweiz, in Skandinavien u.v.m. zeigen sich entsprechende Tendenzen.
Ursachen von Karies
Die Hauptursache für die Entstehung von Zahnfäule (Karies) sind Zahnbelag, kariogene Bakterien, häufiger Konsum von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Diese Faktoren, bei denen auch noch der Zeitraum eine wichtige Rolle spielt, müssen gleichzeitig vorliegen, um Karies auszulösen. Einige im Zahnbelag enthaltene Bakterien, wie Streptococcus mutans und Lactobakterien, ernähren sich bevorzugt von Kohlenhydraten (zum Beispiel Haushaltszucker, Honig) und scheiden als Stoffwechselprodukte organische Säuren aus. Diese Säuren senken den pH-Wert des Zahnbelages und entziehen dem Zahn u.a. Calcium und Phosphat. Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig entfernt, kommt es nach wiederholter Säurefreisetzung zu einer Demineralisation der Zahnsubstanz. Dabei wird der Zahn porös. Durch den porösen Zahnschmelz dringen die Säuren und Bakterien weiter bis in die Tiefe der Zahnstruktur vor. Der Prozess beginnt mit dem Auftreten einzelner Karieslöcher und kann bis zur völligen Zerstörung des Zahns führen. Aufgrund des Entstehungsmechanismus der Erkrankung tritt die Karies vornehmlich an Stellen mit erhöhter Plaquebildung und da auf, wo sich der Zahnbelag mit Zahnbürste und Zahnzwischenraumreinigern nur schwer entfernen lässt. Eine der Hauptstellen ist die Austrittsöffnung der Speicheldrüsen. So sind vor allem die Zahnzwischenräume, die Zahnhälse sowie Fissuren an den Backenzähnen und auch Zahnfehlstellungen kariesgefährdete Risikoorte.
Kariesprophylaxe mit Zahnpasten
Der wichtigste Wirkstoff für die Kariesprophylaxe ist das Fluorid.
Wissenschaftliche Langzeituntersuchungen zeigen, dass eine Kariesprophylaxe ohne Fluorid nicht wirksam möglich ist. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigt, dass der Kariesrückgang in den Industrienationen vorwiegend auf die weit verbreitete Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten zurückzuführen ist. Anlässlich der aktuellen Diskussion um die Rolle von Fluoriden zur Vermeidung von Karies wurde auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten eine Stellungnahme von Deutscher Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ), Deutscher Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) und Bundeszahnärztekammer (BZÄK) publiziert (Februar 2018).