Wissenswertes zu Körperpflege und Kosmetik

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Mund&Zahn | Zahnprobleme und Zahnerkrankungen | Mundgeruch

Mundgeruch

Das Thema wird häufig tabuisiert oder ignoriert. Jemanden darauf aufmerksam zu machen, kann als taktlos empfunden werden. Mundgeruch wird von den Betroffenen selbst meist gar nicht bemerkt. Sie lesen es eher an der Reaktion ihres Gegenübers ab, denn schlecht riechender Atem wirkt mitunter wie eine unsichtbare Barriere. Schätzungen zufolge ist in Europa bei mindestens 20 Prozent der Erwachsenen Mundgeruch anzutreffen. Dabei lässt sich gegen Mundgeruch (medizinisch Halitosis, von „halitus” = lateinisch Hauch) leicht etwas unternehmen. Der schlecht riechende Atem findet seinen Ursprung meist nicht im Magen, sondern in der Mundhöhle oder im Rachenraum. Ungenügende Mundhygiene oder auch defekte Zähne sind in 90 Prozent aller Fälle Ausgangspunkt. Gefolgt von stark gewürzten Speisen, Alkohol und Nikotin. Weniger häufig sind erkrankte Mandeln, eine vereiterte Kieferhöhle, Entzündungen der Atemwege mit Auswurf, allgemeine Stoffwechselkrankheiten oder Magenerkrankungen auslösende Faktoren. Zahnbelag und der Zerfallprozess von Speiseresten, die aufgrund unregelmäßiger und falscher Zahnpflege an den Zähnen und der rauen Zungenoberfläche verbleiben, sind die primären Auslöser von Mundgeruch. Beim Fäulnisprozess bilden sich schwefelhaltige, gasförmige Verbindungen, die für den üblen Geruch sorgen. Verstärkt wird die Geruchsbildung, wenn sich in kariösen Zähnen, Zahnfleischtaschen und Zahnlücken Speisereste ansammeln können, wenn das Zahnfleisch oder die Mundschleimhaut entzündet sind oder wenn Zahnersatz (Prothesen) nicht richtig sitzt. Eine weitere Form des Mundgeruchs geht nicht auf bakterielle Aktivität, sondern auf eine Stoffwechselanomalie zurück (z.B. Acetongeruch bei Diabetikern). Diese lässt sich deshalb nicht durch Intensivierung der Mundhygiene eindämmen.

Das hilft gegen Mundgeruch

Speichel, vor allem seine vorhandene Menge, hat eine besondere Bedeutung bei der Entstehung von Mundgeruch. Speichel durchspült die Zahnzwischenräume, die Zahnfleisch- und Zungenfurchen. Weil der Speichelfluss nachts reduziert wird, ist schlechter Atem beim Erwachen besonders häufig anzutreffen: Speisereste und abgestorbene Zellen wurden während des Schlafs ungenügend ausgeschwemmt und bieten Bakterien entsprechend Nahrung. Bei Menschen, die zum Schnarchen neigen, trocknet der Mund völlig aus. Alkohol, Nikotin und Kaffee, aber auch Nervosität, viel Sprechen sowie lange Ess- und Trinkpausen (zum Beispiel beim Fasten) können die Speichelproduktion reduzieren und somit Mundgeruch verursachen. Für Menschen, die des öfteren unter Mundgeruch leiden, ist die regelmäßige und gründliche Mundhygiene ganz besonders ratsam. Besonders auch für Zahnspangen- und Prothesenträger ist gründliche Sauberkeit oberstes Gebot. Empfohlen wird zweimal täglich Zähneputzen (Dauer: mindestens zwei Minuten) mit einer Zahnpasta, die über antibakterielle Inhaltsstoffe verfügt sowie der Verwendung von Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide. Zweimal am Tag eine antibakterielle Mundspülung (Dauer: 30 Sekunden) zu verwenden, schafft zusätzliche Abhilfe. Zinksalze wirken in Mundspüllösungen gegen Mundgeruch deodorierend, da sie die flüchtigen Schwefelverbindungen neutralisieren. Auch wirksame Pflanzenstoffe, wie Pfefferminz, Melisse und Kamille, können Entzündungen im Mundraum mindern und damit Mundgeruch vorbeugen. Zur Mundhygiene sollte auch die regelmäßige Reinigung der Zunge gehören, da sich die geruchsbildenden Bakterien in den Furchen der Zunge ungestört vermehren können. Etwa 80 % die mundgeruchsverursachenden Bakterien befinden sich auf dem hinteren Drittel des Zungenrückens.  Spezielle Zungenbürsten oder -schaber werden in Deutschland, anders als in den USA und Asien, noch immer relativ wenig verwendet, obwohl sie zielgerichtete Abhilfe schaffen. Sie werden unter leichtem Druck mehrfach von hinten nach vorne über die ausgestreckte Zunge gezogen. So wird der Zungenbürsten sind in der Regel breiter und flacher als Zahnbürsten. Zungenschaber verfügen oft über kleine Lamellen. Relativ neu auf dem Markt sind kombinierte Zahn-Zungenbürsten. Für frischen Atem zwischendurch, wenn also keine Zahnbürste greifbar ist, sorgen zuckerfreie Kaugummi und Mundspray. Die hier vorgestellten Methoden unterscheiden sich in Maßnahmen, die den Mundgeruch lediglich überdecken (zum Beispiel Mundwasser-Konzentrate, Mundsprays, Bonbons, Kaugummi) und solchen, die die bakteriellen Ursachen beseitigen helfen. (zum Beispiel antibakterielle Mundspülungen und Zahnpasten, Zahnzwischenraum-Reiniger, Zungenreiniger.)

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