Kleine bis größere Hautverletzungen sind in den Sommermonaten nicht selten. Mal passiert es beim Strandspaziergang oder beim Toben im Badesee, mal ereignet es sich beim Schnippeln von Salat. Für Schürf- oder Schnittwunden und deren Versorgung halten sich einige Heilungsmythen, die allerdings nicht zu den optimalen Möglichkeiten gehören.
Die einen schwören auf die Wirkung von Luft und andere greifen zwecks Desinfektion zu Alkohol.
Ungeschützt, also ohne Pflaster können Wunden an der Luft verunreinigen, mit Keimen belastet werden und auch austrocknen. Besser ist es die Verletzung sorgsam mit einem alkoholfreien Wundspray zu reinigen und mit einem atmungsaktiven Pflaster zu schützen, so kann noch ausreichend Luft an die Wunde, aber Keime nicht.
Der direkte Einsatz von Alkohol an der Wunde ist nicht ohne Schmerzeffekt. Weder der Mythos „Was helfen soll, muss wehtun“ noch die Ansage „der Indianer kennt keinen Schmerz“ gelten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen als heilsam. Denn der Alkohol kann das Wundgewebe schädigen. Zur wirksamen Desinfektion wäre eine Alkoholkonzentration von 70% erforderlich. Schonender ist der Einsatz von alkoholfreien Wundsprays, sie „brennen“ nicht, desinfizieren dennoch und unterstützen die Wundheilung.