Es ist klar: Haare waschen dient der Reinigung des Haares und der Kopfhaut. Schmutzpartikel aus der Umwelt, aber auch Rückstände von Stylingprodukten sollen möglichst schonend entfernt werden. Der Einsatz von Shampoo hilft bei der Säuberung und soll zudem möglichst pflegendend für Haar und Kopfhaut wirken, um dem Haar an Glanz und Vitalität verleihen.
Aber wie ist es mit dem Bürsten und Kämmen? Sollte das eher bei nassem oder bei trocknem Haar geschehen? Dazu gibt es Antwort aus der Naturwissenschaft:
Für die Elastizität des Haares sind bestimmte Bindungen im Haarkeratin verantwortlich. Die Moleküle des Keratins sind untereinander durch unterschiedliche Bindungen, die auch als Brücken bezeichnet werden, verbunden. Wasser, eher die Moleküle des Wassers können sich zwischen die vorhandenen Verbindungen „drängen“ und diese Brücken öffnen. Dadurch quillt das Haar auf. Bei Trocknung des Haares schließen sich die geöffneten Brücken (Wasserstoffbrücken) wieder, denn das Wasser verdunstet ja.
Diese kleine physikalische Erkenntnis verdeutlicht, dass nasses Haar recht empfindlich ist. Denn die durch das Wasser „geöffneten Wasserstoffbrücken“ ist die Haarstruktur angreifbarer. Im trockenen Zustand ist die Haarstruktur dann wieder robuster.
Wer also seine Haare lieber im nassen Zustand kämen oder bürsten möchte, sollte sehr sorgsam vorgehen, also nur einen grobzackigen Kamm oder eine Bürste mit breit verteilten Zinken verwenden, um Strapazen für die Haare und Verletzungen der Kopfhaut zu vermeiden. Hilfreich ist auch die Verwendung einer Haarspülung. Sie versorgt die äußere Schuppenschicht mit Proteinen und Pflegestoffen, die die Oberfläche glätten und dem Haar mehr Geschmeidigkeit verleihen.