Wasser gilt als kostbare Ressource und Konsumenten stellen ihre Verbrauchsgewohnheiten allmählich um, achten bei Kauf und Anwendung auf „Wasserreduzierung“. Auch im Bereich der Körperpflege zeigt sich ein zunehmender Trend zu wasserfreien Produkten.
Welche Rolle spielt der Basisrohstoff „Wasser“ in kosmetischen Produkten? Wasser ist in vielen Produktkategorien als Basisrohstoff unerlässlich, um eine sichere, wirksame und komfortable Anwendung der kosmetischen Produkte zu ermöglichen. Die beliebten Emulsionen in der Hautpflege oder Zwei-Phasen-Produkte zur Hautreinigung beispielsweise funktionieren nur mit Wasser.
Auch bei der Herstellung der Produkte übernimmt Wasser eine wichtige Funktion. Nicht jeder Rohstoff steht ohne Wasser zur Verfügung. In vielen Fällen dient Wasser zum Beispiel als Lösungs- oder Verdünnungsmittel für Rohstoffe, wie beispielsweise wässrige Pflanzenextrakte. Auch im Hinblick auf eine präzise Dosierung ist Wasser im Produktionsprozess wichtig. Viele Stoffe, die wasserfrei wachsartig, klebrig oder fest sind, lassen sich kaum präzise dosieren und werden deshalb in einem Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser, gelöst. Soll das fertige Produkt am Ende als festes Produkt vorliegen, müsste diesen Produkten mit hohem Energieaufwand das Wasser wieder entzogen werden.
Ein Stück Seife, ein Klassiker der Hautreinigung, hatte sicher schon jeder mal in der Hand. Mittlerweile stehen von unterschiedlichen Anbietern auch feste Waschstücke für die Haarreinigung und -pflege zur Verfügung. Diese festen Produktvarianten zur Haarreinigung können einerseits „Haarseife“ und andererseits „Festes Shampoo“ sein. Beide Varianten sind jeweils wasserfrei und das macht sich bei der Wahl der Verpackung – es kann auf Kunststoffverpackungen verzichtet werden – und auch beim Transportaufwand – die Produkte sind leichter – bemerkbar.
Haarseife – festes Shampoo – Wodurch unterscheiden sie sich?
Grundzutaten von Seifen sind Fett und Lauge. Seifen werden in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt. Beim sogenannten Seifensieden werden Fette mit einer Lauge (meist Natronlauge) gekocht. Die Fette werden dabei in Glycerin und in die Alkalisalze der Fettsäuren gespalten. Abhängig davon, welche pflanzlichen Fette oder Öle verwendet werden, verfügt die Seife über mehr oder weniger rückfettende Eigenschaften. Weitere Zutaten wie ätherische Öle, Parfumöle, Pflanzenauszüge, Farben oder pflegende Inhaltsstoffe sorgen für Duft- und Farbvarianten.
Feste Shampoos hingegen sind hinsichtlich ihrer Zusammensetzung fast wie flüssige Shampoos, nur wurde bei der Herstellung das Wasser entzogen. Und anders als bei der Produktion von festen Seifen werden bei den festen Shampoos nicht Fette und Natronlauge, sondern Tenside verwendet, die meist auf einer Zucker- oder Kokosgrundlage basieren. Es können aber auch Tenside wie SLSA (Sodium Lauryl Sulfoacetate), Sodium Cocoyl Isethioniate (SCI) und Sodium Coco Sulfate eingesetzt werden.
Zusätzlich können pflegende Fette und Öle, Farbstoffe sowie Duftstoffe Verwendung finden. Im Unterschied zu Seifen ist bei der Herstellung von festem Shampoo auch kein Siedeprozess notwendig. Als „feste Basisbestandteile“ der festen Shampoos kommen oft Kakaobutter, Sheabutter, Stärke oder Tonerde (Kaolin) zum Einsatz.