Während Zahnpasten früher ausschließlich die Aufgabe hatten, einerseits die Plaque-Entfernung durch die Zahnbürste zu unterstützen und andererseits Mundgeruch zu überdecken oder zu verringern, sind moderne Zahnpasten heute zusätzlich Träger für wirksame Inhaltsstoffe zur Vorbeugung der Entstehung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen wie Karies und Gingivitis; sie verringern Zahnstein-Neubildung und helfen, überempfindlichen Zähnen Linderung zu verschaffen.
Im Durchschnitt verbraucht jeder erwachsene Bundesbürger 5,3 Tuben Zahnpasta – das entspricht ca. 400 g Zahnpasta – pro Jahr. Zusammen mit Briten, US-Amerikanern, Schweizern und Japanern belegen sie mit diesem Wert einen Spitzenplatz.
Zahncremes erfüllen im Rahmen der Mundpflege mehrere Funktionen. Durch den Gehalt an Putzkörpern und Schaummitteln (Tensiden) wird der Zahnbelag angelöst und zerkleinert und damit die Plaque entfernende, mechanische Wirkung der Zahnbürste unterstützt. Zur Prophylaxe von Zahn- und Zahnbetterkrankungen sind häufig karieshemmende Fluoridverbindungen und andere, dem Schutz von Zahn und Zahnfleisch dienende Stoffe enthalten.
Ob Zahnpasta, Zahngel oder Flüssigzahncreme: Die grundlegenden Inhaltsstoffe sind die gleichen. Sind die Rezepturbestandteile in einer Aufschlämmung (Feststoffe fein verteilt in einer wasserbasierten Grundlage) zubereitet, handelt es sich um eine Paste; werden sie „schwebend“ in Lösung gehalten, entsteht ein trübes bis durchsichtiges Gel. Flüssig- oder Liquidzahncremes sind aufgrund ihrer Fließfähigkeit leicht dosierbar und lassen sich mit Wasser gemischt auch als Mundwasser verwenden. Die Entscheidung für die eine oder andere Variante erfolgt nach individueller Vorliebe.
Moderne Zahnpasten stehen in großer Zahl für die unterschiedlichsten Bedürfnisse zur Verfügung. Sie setzen sich aus aufeinander abgestimmten Kombinationen von Inhaltsstoffen zusammen. Die wesentlichen Inhaltsstoffe sind Putzkörper, Tenside (Schaummittel), unterschiedliche wirksame Bestandteile zur Prophylaxe der wichtigsten Zahnkrankheiten, geschmacksgebende Komponenten sowie Hilfsstoffe. Detallierte Informationen zu Inhaltsstoffen von Zahnpflegemitteln bietet die INCI-Datenbank haut.de oder die COSMILE App, die per Scan des EAN-Codes auf dem Produkt Informationen zu den Inhaltsstoffen liefert (Download: https://cosmile.app).
Die Reinigungswirkung einer Zahncreme wird meist durch den sogenannten Pellicle Cleaning Test (PCR-Wert = Pellicle Cleaning Ratio) bestimmt. In diesem Labortest wird eine Zahnschmelz-Probe mit typischem „Zahnschmutz“ (Verfärbungen und Auflagerungen durch Kaffee, Tee, Schleimstoffe (Muzin) etc.) beaufschlagt und dann unter standardisierten Bedingungen geputzt. Die Reinigungswirkung (Effektivität der Entfernung von oberflächlichen Verfärbungen) wird dann durch Farbmessung bestimmt.